30. August: Tag der Vermissten
Schicksalsklärung bis 2025 möglich

Bei der Suche nach Angehörigen hilft ein Online Instrument. | Foto: Henning Schacht/DRK
  • Bei der Suche nach Angehörigen hilft ein Online Instrument.
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Oberberg - Angehörige werden vermisst, Schicksale sind unklar, die Unsicherheit
über den Verbleib von Verwandten ist groß. Wenn Familien
auseinandergerissen werden, hilft der DRK-Suchdienst, sie wieder zu
vereinen oder den Verbleib von Angehörigen zu klären.

Der Internationale Tag der Vermissten am 30. August macht auf diese
Schicksale aufmerksam. Ein Schwerpunkt der Arbeit des DRK-Suchdienstes
liegt nach wie vor in der Schicksalsklärung von Angehörigen aus der
Zeit des Zweiten Weltkrieges.

„Auch 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges verlangen immer
noch Tausende Menschen in Deutschland nach Informationen zum Schicksal
ihrer Angehörigen, die in Folge des Krieges und aufgrund von Flucht
und Vertreibung vermisst werden“ sagt Nicole Patron, Leiterin des
DRK-Suchdienstes im DRK Kreisverband Oberbergischer Kreis „Das
Interesse in vielen deutschen Familien an dem Schicksal ihrer im Krieg
oder durch Vertreibung vermissten Angehörigen ist nach wie vor sehr
groß. Viele wollen Klarheit darüber, was damals wirklich passiert
ist“ so Patron.

Alleine im vergangenen Jahr erreichten den DRK-Suchdienst dazu
deutschlandweit 10.091 Anfragen. Die Zentrale Namenskartei des
DRK-Suchdienstes mit ca. 50 Millionen digitalisierten Karteikarten
gibt Auskunft über den Verbleib von über 20 Millionen Menschen, die
in Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen vermisst
werden.

Zuletzt standen Diskussionen über die Einstellung des
DRK-Suchdienstes zu Anfragen nach Vermissten aus der Zeit des Zweiten
Weltkrieges im Raum. Nach Verhandlungen des DRK mit dem Mittelgeber,
dem Bundesinnenministerium, kann diese wichtige Aufgabe des
DRK-Suchdienstes nun erfreulicherweise weiterhin bis zum 31. Dezember
2025 durchgeführt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des DRK-Suchdienstes liegt in
Anfragen von Geflüchteten, die von ihren Familien und Angehörigen
getrennt wurden. Flüchtlinge und Migranten, die auf dem Weg nach
Europa von ihren Angehörigen getrennt wurden, haben meist wenig bis
keine Anhaltspunkte, wo diese verblieben sein könnten.

„Eine Herausforderung bei der Suche ist für uns, dass die suchenden
Personen oft nicht sagen können, in welchem Transit- oder Zielland
sie ihre Angehörigen vermuten“, schildert Patron die Problematiken
der Suche. Im Jahr 2019 gingen im Rahmen der internationalen Suche
2.083 neue Suchanfragen von Geflüchteten zentral beim DRK-Suchdienst
ein, die Familienangehörige suchen. Hauptherkunftsländer sind
Afghanistan, Somalia, Irak und Syrien. Seit 2013 hilft ein
online-basiertes Instrument bei der Suche nach Angehörigen. Wer nach
Familienangehörigen sucht, kann über die Website
www.tracetheface.org ein Foto von sich veröffentlichen lassen mit
Hinweis zum familiären Bezug der vermissten Person. Bis Ende Mai 2020
konnten so international 193 Trace the Face Erfolgsgeschichten
verzeichnet werden, seit 2018 etwa eine pro Woche. Weitere
Informationen zum Suchdienst und wie man Hilfe bekommen kann findet
man unter www.drk-suchdienst.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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