Ferienprogramm
Streicheln ohne Abstandsregeln
Gummersbach - Kinder zählen zu den Hauptleidtragenden in der Corona-Zeit. Freunde
mussten zeitweise auf Distanz gehalten werden, die Eltern kamen unter
Druck – entweder, weil sie ihre Tätigkeit nicht mehr oder in
geringerem Maße ausüben konnten. Das gilt für Selbstständige wie
auch für Angestellte. Oder weil sie unter enormen psychischem Druck
arbeiten mussten. Eventuell fällt dann sogar noch die Ferienreise
aus. Familien unter Druck – das spüren die Kinder ganz besonders.
Der Freundeskreis des Klosterhof Bünghausen als frisch gegründeter
Förderverein will hier helfen. Gemeinsam mit großzügigen Partnern
können Kindern günstige oder gar kostenfreie Ferienangebote gemacht
werden. „Dabei wissen wir, wie wohltuend und ausgleichend der
Kontakt zu Tieren sein kann“, betont Dr. Dirk Reder, Vorsitzender
des Freundeskreises. Für Tiere gelten eben keine Abstandsregeln.
Aus eigener Kraft hätte der Freundeskreis diese Unterstützung nicht
finanzieren können. Doch es fanden sich Partner –AggerEnergie, AOK,
die hiesigen HIT-Märkte, Firma August Jaeger Nachfolger, Meister
Blumberg, Volksbank Oberberg und private Spender. „Da gleichzeitig
die Landwirtschaft unter Futtermangel leidet, war die Förderung nur
dank des Engagements der Partner möglich“, betont der
Freundeskreis-Vorsitzende.
Für die Partner ist dies ein Zeichen der regionalen Solidarität,
sagt Ingo Stockhausen, Vorstandvorsitzender der Volksbank Oberberg:
„Gerade in schwierigen Zeiten sind Solidarität und Gemeinschaft
wichtiger denn je. Besonders die Kinder sind auf Unterstützung und
Hilfe der Gemeinschaft angewiesen.“
Die AggerEnergie wird sich neben der finanziellen Unterstützung zudem
inhaltlich einbringen und einen Teil der sonst im eigenen
Küchenstudio realisierten Angebote auf dem Klosterhof umsetzen, so
Unternehmenssprecher Peter Lenz: „Nachhaltigkeit ist eine unsere
Kernbotschaft – die können wir hier gemeinsam mit diesem Projekt
auf dem Hof hervorragend und kindgerecht umsetzen.“ Zudem wollen
Freundeskreis und Partner auch Danke sagen. Andreas Kühn,
Verkaufsleiter bei August Jaeger Nachfolger: „Darum geht es auch.
Allen Kindern sensationelle, unvergessliche und freudige Tage auf dem
Bauernhof mit allen Tieren zu ermöglichen.“
Üblicherweise kostet die Teilnahme an den Ferienprogrammen des
Klosterhofes zwischen 20 Euro für den Vormittag bis zu 40 Euro für
den gesamten Tag. Jetzt können die Gebühren halbiert oder sogar ganz
erlassen werden. Die Förderung können in Anspruch nehmen:
• Kinder aus Familien sogenannter systemrelevanter und besonders
belasteter Berufe – von Lkw-FahrerInnen über VerkäuferInnen,
PostbotInnen bis hin zu MitarbeiterInnen in Ordnungsbehörden, im
Gesundheitsbereich oder in der Telefonseelsorge,
• Kinder aus Familien mit besonderen Belastungen – von plötzlich
beschäftigungslosen Selbstständigen und Kunstschaffenden über
Gastronomie und Friseurhandwerk bis hin zu BezieherInnen von
Kurzarbeitergeld und anderen.
Einen Rechtsanspruch auf Förderung kann es natürlich nicht geben –
„aber wir tun alles, um möglichst vielen Kindern eine schöne
Ferienwoche zu ermöglichen“, sagt Susanne Schulte, die die
Bauernhof-Erlebniswochen organisiert. In der Zeit werden die Kinder
den bäuerlichen Alltag erleben, ein wenig mithelfen, spielen, Tiere
streicheln … Einige grundsätzliche Hygieneregeln sind einzuhalten,
alle Kinder bringen auf jeden Fall einen Mund-Nasen-Schutz mit.
„Aber da wir viel an der frischen Luft sind, sind die Hygieneregeln
gut umsetzbar“, freut sich Bauernhof-Erlebnis-Pädagogin Susanne
Schulte auf die Zeit mit den Kindern.
Mehr Infos unter:
www.klosterbauer.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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