Darmspiegelung ein echter Lebensretter
Kämpfer gegen den Krebs
Leverkusen. Der Darm ist ein Tabu. Man spricht nicht über Probleme, vor allem nicht, wenn man selbst betroffen ist. Dabei erkranken pro Jahr allein in Deutschland etwa 70.000 Menschen neu an Darmkrebs. „Und das obwohl die die Darmspiegelung ein echter Lebensretter ist“, sagt Dr. Hi Kha, Gastroenterologe im ärztlichen Team von Dr. Claudia Münks-Lederer, Chefärztin der Inneren Medizin am St. Remigius Krankenhaus Opladen. Als Internist und Gastroenterologe hat sich Dr. Hi Kha auf die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes spezialisiert. Gemeinsam mit Dr. Dirk R. Wassenberg, Chefarzt der Viszeral- und Thoraxchirurgie und ausgewiesener Fachmann für Operationen an Magen und Darm, kümmert er sich besonders um die Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen. „Krebstherapie ist eben Teamarbeit“, fasst Dr. Dirk R. Wassenberg zusammen. Und zum Team gehören natürlich auch weitere spezialisierte Ärzte – Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen – aber auch Pflegekräfte, Mitarbeitende des Sozialdienstes und der Physiotherapie, Ernährungsberater, Psychologen. Und. Und. Und.
Etwa 90 Prozent der bösartigen Darmtumore entstehen aus zunächst gutartigen Polypen der Darmschleimhaut, die sich erst im Laufe der Zeit zu einer Krebserkrankung entwickeln. „Die gutartigen Polypen können bereits während der Darmspiegelung abgetragen werden, so dass sie gar nicht erst entarten können“, sagt Dr. Hi Kha. Allerdings ist während der Pandemie die Zahl der durchgeführten Vorsorgekoloskopien bundesweit um gut 30 Prozent gesunken. Dr. Dirk R. Wassenberg: „Ich rechne daher in den nächsten Jahren mit steigenden Darmkrebszahlen“ Dr. Hi Kha ergänzt „Dabei ist die Koloskopie längst nicht so schlimm wie ihr Ruf.“ Die meisten Patientinnen und Patienten seien verwundert, wenn sie aus dem künstlichen Schlummer erwachen und fragen, ob tatsächlich schon alles vorbei sei.
Selbst wenn sich ein Tumor entwickelt hat, sind die Heilungschancen gut. Dr. Dirk R. Wassenberg: „Aber wie bei allen Krebserkrankungen gilt auch hier, je früher der Tumor erkannt wird, desto besser ist er behandelbar.“ Dazu ist es wichtig, auf ein eingespieltes Team innerhalb des Darmzentrums zurückgreifen zu können. „Unsere Abläufe sind klar, die Wege kurz. Wir kennen uns und unsere Patientinnen und Patienten.“ Das sei ein enormer Vorteil. In den wöchentlichen Tumorkonferenzen wird für jeden einzelnen Patienten, für jede einzelne Patientin gemeinsam mit allen an der Therapie Beteiligten ein individueller Behandlungsplan entwickelt. „Da spielt auch die aktuelle Verfassung – körperlich wie seelisch – mit in die Entscheidung“, sagt Dr. Dirk R. Wassenberg. Um den Krebs zu besiegen braucht es viele Kämpfer. „Und die haben wir hier in Opladen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.