Gewerkschaft warnt
Jede neunte Kneipe seit 2007 geschlossen

Kann man bald „knicken“: Das wohlverdiente Feierabendbier | Foto: pixabay.de/Alexas_Fotos
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Die Gewerkschaft warnt vor Kneipensterben im
Rheinisch-Bergischen Kreis - Jede neunte Kneipe und Gaststätte seit
2007 geschlossen

RHEINISCH-BERGISCHER KREIS - Kneipe in Gefahr: Innerhalb von
zehn Jahren haben 48 Gastro-Betriebe im Rheinisch-Bergischen Kreis
geschlossen. Zwischen 2007 und 2017 hat damit jede neunte Gaststätte,
Kneipe oder Eisdiele zugemacht. Zuletzt zählte der Kreis 363
gastronomische Betriebe, wie die Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt. Die NGG Köln beruft sich
hierbei auf Zahlen des Statistischen Landesamts - und warnt vor einem
Kneipensterben. „Vom Fußballabend in der Bar bis zum Grünkohlessen
mit dem Sportverein - die Gastronomie steht für ein Stück
Lebensqualität“, sagt NGG-Geschäftsführerin Manja Wiesner. Mit
den Betriebsschließungen stehe nicht nur ein Teil der Alltagskultur
auf dem Spiel. Es seien auch etliche Arbeitsplätze in der Region in
Gefahr.

Wiesner macht für den Trend unter anderem die harten
Arbeitsbedingungen in der Branche verantwortlich. „Nachts und am
Wochenende hinterm Tresen zu stehen, das wollen viele nicht mehr.
Deshalb hat die Branche schon heute mit einem Fachkräftemangel zu
kämpfen“, so die Gewerkschafterin. Ein entscheidendes Mittel gegen
das „Gastro-Sterben“ sei deshalb, die Branche bei Löhnen und
Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Mit einem Tarifvertrag, der
NRW-weit für alle Restaurants und Gaststätten gilt, habe man hier
„einen wichtigen Schritt“ gemacht. Allerdings müssten sich noch
viel mehr Gastronomen daran halten.

Aber auch den Wirten selbst fehle oft ein Nachfolger, um den Betrieb
weiterzuführen, so Wiesner. „Außerdem müssen sich die Gastronomen
gegen Pleiten absichern. Dazu gehört das nötige
betriebswirtschaftliche Know-how. Genau so aber originelle Ideen, wie
man eine Gaststätte zum Treffpunkt für junge Leute macht.“ Die
Gewerkschaft NGG sieht dabei auch die Verbraucher in der
Verantwortung. „Statt das Feierabendbier zuhause zu trinken, kann
man einfach mal wieder in die Kneipe gehen. Das macht Spaß und ist
geselliger“, so Wiesner weiter.

In ganz Nordrhein-Westfalen ging die Zahl der Gastro-Betriebe nach
Angaben des Statistischen Landesamtes seit 2007 um gut elf Prozent
zurück. Von damals rund 28.000 Restaurants, Kneipen und Gaststätten
waren im vorletzten Jahr nur noch 24.900 geöffnet.

- uw

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RAG - Redaktion

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