Start der Getreideernte
Prognose verhalten

Foto: Martina Thiele-Effertz

Vereinzelt sind die ersten Mähdrescher auf den Getreidefeldern in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Die erste Wintergerste haben die Landwirtinnen und Landwirte in fast allen Regionen Nordrhein-Westfalens auf besonders sandigen Standorten geerntet.
Das ist etwa zwei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt, aber vergleichbar zu den letzten Jahren, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Die Prognose für die Getreideerträge in NRW ist in diesem Jahr verhalten. Die Expertinnen und Experten der Landwirtschaftskammer gehen von einem leicht unterdurchschnittlichen Ertrag aus.
Das liegt vor allem daran, dass die Voraussetzungen für die Getreideernte in diesem Jahr von Extremen geprägt waren. Zunächst führte der milde Winter dazu, dass sich die im Herbst gesäten Pflanzen gut entwickeln konnten.
Doch das nasse Frühjahr erschwerte die Pflege und Düngung der Winterbestände und verzögerte die Aussaat von Sommergetreide, weil die Flächen nicht befahrbar waren.
Auf die ausgiebige Regenzeit folgte eine lange, mehrwöchige Trockenzeit von Mai bis Ende Juni. Diese führte zu Stress in den Getreidebeständen und besonders auf sandigen Böden reifte vor allem die Gerste frühzeitig ab. Das Unwetter in vielen Regionen in NRW führte dazu, dass Teile der Getreidebestände auf den Boden gedrückt wurden. Die Folge sind leichte Ertrags- und Qualitätseinbußen sowie Schwierigkeiten bei der Ernte.
In den nächsten Wochen stehen dann Winter- und Sommerweizen, Sommergerste, Triticale - eine Kreuzung aus Roggen und Weizen - Hafer und Raps auf dem Speiseplan der Mähdrescher. Für diese Kulturen kam der Regen gerade rechtzeitig, um Erträge und Qualitäten abzusichern. 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen 491 100 Hektar Getreide angebaut. Das entspricht der Hälfte des Ackerlandes. Die wichtigste Getreideart in NRW ist der Winterweizen, der 2022 auf 244 000 Hektar stand. An zweiter Stelle folgt die Wintergerste mit 144 300 Hektar. Die Anbaufläche von Triticale, einer Getreidesorte, die zur Familie der Süßgräser gehört, lag bei 55 500 Hektar Roggen, früher das wichtigste Brotgetreide, wurde in NRW nur noch auf 34 700 Hektar angebaut. Foto: Thiele-Effertz

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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