IGK (Interessengemeinschaft Kunststoff e.V.)
20 Jahre Aus- und Weiterbildung im Verbund
Rhein-Sieg-Kreis/Troisdorf. Es ist keine Seltenheit, dass Jugendliche während ihrer Schulzeit nicht sicher wissen: Welchen Beruf will ich denn mal erlernen, in welcher Branche kann ich mich zukunftssicher und krisenfest bewegen, wo steht mir „die Welt offen“? Es gibt viele Möglichkeiten, eine Kategorie ist hier sicher die Kunststoffindustrie; sie wird allerdings nicht immer als attraktiv und zukunftsfähig gesehen. Ist sie aber!
Um die Leistungsfähigkeit und Attraktivität dieser Branche mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, gründeten 2002 acht Unternehmen der kunststoffbe- und verarbeitenden Wirtschaft die IGK – Interessengemeinschaft Kunststoff e.V. In der Satzungspräambel wurde vereinbart, die Mitgliedsunternehmen zukunftsfähig zu machen und dabei ihr Know-how einzusetzen als Grundlage für eine erfolgreiche Interessenvertretung der kleinen und mittleren Unternehmen in dieser Branche.
Die IGK hat sich rasant weiterentwickelt: 2007, inzwischen auf 20 Mitglieder gewachsen, vereinbarte man Rahmenverträge, für Arbeitssicherheitsleistungen, Versicherungen oder einen Arbeitsmedizinischen Dienst; es gab die ersten Messebeteiligungen. Ein Jahr später beschließt die IGK den Start gemeinsamer Ausbildungen in den Bereichen Verfahrensmechaniker, Werkzeugmacher und Technische Zeichner. Ein weiteres Jahr später starten zehn Jugendliche ihre Ausbildung und die IGK gründet einen Facharbeiter-Pool auf den die Mitgliedsunternehmen zugreifen konnten.
Und dann ging es Schlag auf Schlag: Die Bundesagentur für Arbeit erteilt der IGK die Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung. Die EU bewilligt den Förderantrag für das „Career Plan 50 +// Leonardo da Vinci Education and Culture DG“ als Gemeinschaftsprojekt mit Glotta Nova, PITEA und ACS Slovenien, AOM Polen, Training 2000 Italien sowie HCC Großbritannien. 2010 übernimmt die IGK die Federführung für das Projekt CP50+ und organisiert internationales Treffen in Niederkassel/Troisdorf.
START NRW und IGK schließen Kooperationsabkommen zur partnerschaftlichen Ausbildung von Verfahrensmechanikern, Werkzeugmachern und Zerspanungsmechanikern. START beteiligt sich an den Ausbildungskosten bei Jugendlichen mit erhöhtem Förderbedarf oder bei Vermittlungshindernissen. 2012 hat die IGK bereits 30 Mitgliedsunternehmen.
Zwei Jahre weiter beenden Rhein-Erft-Akademie/Profine ihre Tätigkeit als überbetriebliche Ausbildungseinrichtung in Troisdorf. IGK erwirbt das Anlagevermögen der ehemaligen Dynamit-Nobel-Lehrwerkstatt und bezieht Räumlichkeiten in Niederkassel-Ranzel und begründet damit eigene Lehrwerkstatt.
2018 beginnen zehn Flüchtlinge und Erwachsene ohne Berufsabschluss bei der IGK eine Ausbildung zum Maschinenbediener und – alle zehn bestehen die IHK-Prüfung und finden eine Beschäftigung im IGK-Verbund. Es starten weitere umfangreiche
Aquisitionsbemühungen über Jobcenter, Arbeitsagenturen, Sozialämter, Flüchtlingspaten, um für das neues Konzept „Maschinen- und Anlagenführer“ zu werben.
Kürzlich feierte die IGK ihr 20jähriges Bestehen, was wegen Corona in 2022 nicht möglich war. Aus einer „lockeren Idee“ ist in den 20 Jahre eine feste Einrichtung in Sachen Aus- und Weiterbildung in den Wirtschaftsschwerpunkten Kunststoff und Logistik gewachsen.
Vor allem Unternehmen aus diesen Branchen ohne eigene Ausbildungseinrichtungen können bei der IGK profitieren. Das IGK-Vorstandsteam mit Harald Braschoß (Vorsitzender), Erna Vogt, Heinz Palkoska, Peter Müller und Stefan Kauczor nimmt gerne weitere Anregungen entgegen ebenso wie Wolf-Dieter Grönwoldt von der Troisdorfer Wirtschaftsförderung Trowista und Michael Krause vom Kunststoff-Institut KI Lüdenscheid.
Derzeit hat die Ausbildung „Lager- und Logistik“, die Erweiterung der Ausbildung „Maschinen- und Anlagenführer, die Reaktivierung der dreigliedrigen Ausbildung, die Machbarkeitsstudien „Berufskraftfahrer“ (in Kooperation mit der TRANSPORT UNION) sowie die Nachfolgeregelungen bei operativen Funktionen begonnen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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