Sitzung der KG Union
Auftakt mit einer Schweigeminute
Wesseling - „Das ist ein Brett, so eine Sitzung zu beginnen“. Kristina
Friedsam, Präsidentin der ehrwürdigen Karnevalsgesellschaft Union
Wesseling 1956 e.V., hatte eine schwere Aufgabe. Sie musste von einem
Moment der tiefsten Trauer im Saal zu einem schönen Abend
überleiten.
Denn die KG Union ist seit 62 Jahren ein - wenn man es so bezeichnen
darf - „Werksverein“. Zuerst der der Union Kraftstoff, dann der
DEA und nun der Shell. Und eben dort gab es vor kurzer Zeit einen
tragischen Unfall mit Todesfolge zu beklagen.
Der Mitarbeiter einer Partnerfirma war bei Bauarbeiten auf dem
Tankfeld an der Waldstraße so schwer verletzt worden, dass er
verstarb.
Und genau deshalb gab es keinen Einmarsch des Elferrates mit Tusch und
Trara, keine Musik zum Auftakt, nichts dergleichen. Der Elferrat kam
ziemlich lautlos auf die Bühne, die Präsidentin erklärte kurz die
Sachlage und bat dann Raffinerie-Direktor Dr. Thomas Zengery zu sich.
Der hatte dieser Zeitung schon zuvor beim Prinzenempfang erklärt,
dass man lange mit sich gerungen habe, die Sitzung überhaupt
stattfinden zu lassen.
Jetzt - so der Shellianer zum Auditorium - werde man alles dafür tun,
um diesen Unfall aufzuklären. „Sicherheit ist unser höchstes
Gut“, sagte Zengerly, der ebenfalls versprach, dass man alles mache,
damit so etwas nie wieder passiere.
Anschließend bat er - sichtlich betroffen - die Anwesenden darum,
aufzustehen und dem Verstorbenen mit einer Schweigeminute zu gedenken.
Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, in dem Saal, in dem
seit Wochen das Wesselinger Jecken-Geschehen tobt.
Doch danach fanden die Gäste einigermaßen schnell zurück in den
Fastelovends-Modus, zumal gleich zum Sitzungsauftakt das ganze
Wesselinger „Schmölzje“ op d’r Bühn‘ marschierte.
Prinz Alex und seine drei Adjutanten, das Festkomitee Wesselinger
Karneval sowie natürlich das Tanzcorps der prinzenstellenden
Gesellschaft, der Funkenartillerie Blau Weiß. Alex gestand dem
Publikum, dass er besser singen „als schwaade“ könnte und legte
gleich mit seinem Gute-Laune-Hit „Bliev wie do bes“ los. Das Eis
war gebrochen, und im Anschluss hatte es die Band „Botzedresse“
nicht mehr schwer, den Saal von den Stühlen zu reißen.
Man habe beim Programm auf das doch sehr gemischte Publikum geachtet,
sagte Torsten Czielsa, der zusammen mit Peter Becker das Literatenteam
der KG bildet.
Bruce Kapusta zum Beispiel würde eher die älteren Gäste erfreuen,
„De Rabaue“ das jüngere Publikum. Und einer wie „Dä Tuppes vom
Land“ alias Jörg Runge, der bringe alle zum Lachen. Cziesla ist im
Übrigen dieses Jahr für den mehr als ausgefallenen Orden der
Gesellschaft verantwortlich, der neben Zapfsäule, Ferrari und den
Logos von Union Kraftstoff, DEA und Shell das Zeichen für Wasserstoff
inne hat: „Das ist unsere Zukunft“, so Czielsa.
Apropos Zukunft: Kommenden Sonntag findet die einzige Herrensitzung in
Wesseling statt, und sie wird natürlich von der KG Union
ausgerichtet. Aus eigener Erfahrung kann die Redaktion sagen, die
Stimmung dort ist exzellent. Das Beste: Es gibt noch einige Karten,
bestellbar über die E-Mail Adresse kartenbestellung@kg-union1956.de
oder telefonisch 0179/50 73 039
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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