Noch vor „Corona“
Integrativer Kochkurs in Wesseling

Kochen leidenschaftlich gerne: Sanaz Eshgi und Saeid Mesbahi schwören auf die deutsche Küche. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Kochen leidenschaftlich gerne: Sanaz Eshgi und Saeid Mesbahi schwören auf die deutsche Küche.
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Wesseling - Es wurde eifrig geschnippelt, geputzt und gebrutzelt an diesem
Samstagvormittag im Februar in der Küche der katholischen
Pfarrgemeinde St. Maria Wesseling. Typisch deutsche Gerichte standen
auf dem Speiseplan: Frikadellen aus Rinderhack, Kartoffelpüree, ein
Bauernsalat und zum Dessert ein leckeres Schokoladen-Vanille-Mousse
mit Sahne.

Die Frauen und Männer, die hier am Herd standen, stammen aus den
unterschiedlichsten Ländern, viele sind Flüchtlinge. Sie kommen aus
Syrien, dem Libanon, Afghanistan, der Ukraine oder aus Deutschland.
Oder wie Koch Arash Poor aus Persien, der seit 1985 in Köln wohnt.

Integration durch gemeinsames Kochen heißt die Idee dahinter, die die
Stadt Wesseling mit ihrer Integrationsbeauftragten Laleh Lotfi-Tabrizi
hier auf den Weg gebracht hatte. Unterstützt wurde sie von der
Kölner Initiative „Blütenweg“, die diese integrativen
Kochangebote begleitete. Getreu dem Motto: „Nicht nur die Liebe,
sondern auch die Integration geht durch den Magen.“ Gefördert wurde
das Projekt durch die Integrationspauschale es Landes NRW. Bewusst
wurden typisch deutsche Gerichte gekocht. „Das dient der
Integration, da viele Flüchtlinge die deutsche Küche nicht
kennen“, meinte Ashkan Il Beki von „Blütenweg“. Oder wie es
Arash Poor formulierte: „Alle kennen Pizza, aber Omas Schnitzel ist
verpönt.“

Mit Leidenschaft dabei waren auch Sanaz Eshghi und ihr Mann Saeid
Mesbahi, die seit 2015 in Wesseling leben und aus dem Iran geflohen
sind: „Wir wollen etwas lernen, wir treffen hier Freunde und kochen
auch zu Hause gerne.“ Sie lieben deutsche Gerichte. Vor allem mit
Kartoffeln, aber sie schwören auch auf hausgemachte Frikadellen.

Der Vormittag begann mit dem gemeinsamen Einkaufen der Zutaten, denn
auch so kommt man sich näher. Rücksicht genommen wurde natürlich
auch auf religiöse Hintergründe. Muslime, die kein Schweinefleisch
essen dürfen, konnten beispielsweise stattdessen eine Lammhaxe oder
etwas Vegetarisches kochen, so Lotfiz-Tabrizi.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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