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Weltfrauentag im Rheinforum
Wesseling - „Wenn eine Frau frei ist, dann können auch ihre Träume wahr
werden“, meinte Fatma Dik-Thiel. Die 50-jährige Autorin kam 1988
mit ihrem deutsch-türkischen Mann nach Köln und berichtete über
ihre Zeit als türkische Migrantin in Deutschland und ihre Geschichte
anlässlich des internationalen Weltfrauentags, der am 8. März im
Wesselinger Rheinforum zelebriert wurde.
Eingeladen hatten die Vorsitzende des Integrationsrates Raja
Mostafa-Chammou und die Integrationsbeauftragte Laleh Lotfi-Tabrizi,
die jedoch an dem Tag verhindert war.
Im „Kleinen Theater“ des Rheinforums hatten die Frauen ein
abwechslungsreiches Kultur- und Unterhaltungsprogramm auf die Beine
gestellt. Zu Beginn wurde die britische Filmkomödie „Kalender
Girls“. Der Streifen erzählt die wahre Geschichte einer engagierten
Frauengruppe die mit einem erfolgreichen Aktkalender, für den sich
die Damen selber hatten fotografieren lassen, um Spenden für die
Krebsforschung sammelten, weil eine der Freundinnen an der tückischen
Krankheit litt.
Autorin Fatma Dik-Thiel trug Auszüge aus ihrer bislang nur auf
Türkisch erschienenen Biographie vor, deren Titel auf Deutsch
übersetzt soviel bedeutet wie „Migration und Demenz – Werfe einen
Blick in die Vergangenheit.“
Dik-Thiel, Mutter von zwei erwachsenenden Kindern und seit letztem
Jahr auch stolze Oma, beschrieb ihr Leben als türkische Migrantin in
Köln. Unter anderem setzt sie sich ehrenamtlich in Mülheim und
Vingst in einem Pflegeheim und einer interkulturellen Gruppe für
türkische Senioren ein; viele von ihnen waren seinerzeit als
Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Sie ist auch für den Verein
KÜPE e. V. für Kulturpädagogische Erziehung tätig.
Günay Köse von KÜPE schaute ebenfalls beim Weltfrauentag in
Wesseling vorbei. Dik-Thiel schilderte ihr Leben als „Abenteuer
gehäuft mit vielen Weisheiten. Manchmal war mein Weg voller Hoffnung,
manchmal voller Erschöpfung, manchmal aber auch überwältigt von
gefühlvollen Erfahrungen.“
Ihre Wurzeln liegen in der Türkei, ihre Flügel hat sie jedoch in
Deutschland: „Ich liebe meine Wurzeln und ich liebe meine Flügel
und bin jeder einzelnen Person, die mich auf meinem Weg unterstützt
hat, unendlich dankbar.“
- Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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