Mitten im Leuscheider Land
Bürger planen Dorfladen

Schon aktiv für den Dorfladen sind Leuscheider Bürger, hier ein Teil der Gruppe (von links Andreas Pooch, Winfried Geilhausen, Gisela Daubitz und Annegret Winter) vor den Banktresen, die noch abgebaut werden müssen. | Foto: Foto Harald Röhrig
  • Schon aktiv für den Dorfladen sind Leuscheider Bürger, hier ein Teil der Gruppe (von links Andreas Pooch, Winfried Geilhausen, Gisela Daubitz und Annegret Winter) vor den Banktresen, die noch abgebaut werden müssen.
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Leuscheid - Nur wenige Kilometer weiter im Westerwald rief der Sozialreformer
Friedrich Wilhelm Raiffeisen im 19. Jahrhundert genossenschaftliche
Modelle zur Unterstützung unbemittelter Landwirte ins Leben. 170
Jahre später ist dieser Genossenschafts-Gedanke in Leuscheid wieder
akut. Dort gibt es schon einen Raiffeisenmarkt, jetzt wird aber eine
neue Genossenschaft vorbereitet. Wenn alles planmäßig läuft,
könnte deren geplanter Dorfladen schon im Frühjahr oder Sommer
nächsten Jahres eröffnet werden.

Das haben die Überlegungen der Bürger ergeben, die die Gründung der
Genossenschaft als Träger des Dorfladens vorbereiten. Die Gruppe
nutzt schon jetzt die Räume für den späteren Laden im Haus der
Volksbank Köln Bonn in der Saaler Straße, mit der ein
Untermietvertrag abgeschlossen werden konnte.

Wo früher Geldgeschäfte abgewickelt wurden, sollen bald Lebensmittel
und Bedarfsartikel für die Einwohner im Leuscheider Land angeboten
werden. Schon seit Jahren ist ein solcher Einkauf in Leuscheid nicht
mehr möglich. Wichtigste Aufgabe ist es derzeit, weitere Genossen
für das Projekt zu gewinnen und so das notwendige Startkapital
zusammen zu bekommen. Denn für den Umbau der Räume und die
Erstausstattung mit Waren sind erhebliche Gelder erforderlich.

Die sollen vor allem durch die Genossenschaft erbracht werden. Genosse
in der MiLL (Mitten im Leuscheider Land), wie die
Bürgergenossenschaft heißen soll, kann jeder mit einer Einlage von
mindestens 100 Euro werden.

Der Dorfladen soll dann später nicht von Ehrenamtlern, sondern von
einem Profi geführt werden, unterstützt von 450-Euro-Kräften.

Der Laden soll durchgehend zu normalen Zeiten geöffnet sein. Beim
Lebensmittelverkauf will die Gruppe vor allem auf regionale Produkte
setzen. Deshalb wurden auch schon Gespräche mit möglichen
Produzenten in der Umgebung und im Westerwald geführt. Auch mit einem
Supermarkt, der Interesse zeigte, wurde schon verhandelt.

Wer Waren benötigt, die nicht im Sortiment vorhanden sind, kann die
bestellen. Auch ein Lieferservice ist eingeplant, eventuell mit einem
Lastenfahrrad, um sich die Anschaffung eines teuren Automobils zu
sparen.

Der Bäckerei und der Metzgerei in Leuscheid wollen die Organisatoren
allerdings keine Konkurrenz machen, sondern sie mit ins MiLL-Boot
nehmen. Zusätzlich zum Verkauf im Dorfladen sind auch
Beratungsstunden für Bürger ins Auge gefasst, eventuell auch ein
Reparaturdienst. Die Gründungsversammlung der Genossenschaft ist
spätestens für das Frühjahr geplant. Schon ein viertel Jahr später
könnte dann nach den notwendigen Umbauarbeiten der Dorfladen
eröffnet werden, der vor allem auch der Initiative des Vereins kivi
Siegburg zu verdanken ist. Bis zur Gründung finden schon
Sprechstunden der künftigen Genossenschaft im früheren Bankgebäude
statt, und zwar an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat, 17 bis
18 Uhr, erster Termin am 7. August.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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