Die Eifel ist wunderschön und Reisen wert........wenn es erlaubt ist
Auf Schnee folgt Tauwetter und nasskalter Regen

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Nach dem Ansturm der vergangenen Tage vorerst wieder Ruhe am Michelsberg

Bad Münstereifel. Das große „Schneechaos“ in der Eifel rund um den Michelsberg bei Bad Münstereifel mit vielen Menschen - und damit wegen sehr gut nachvollziehbaren Gründen von winterhungrigen Freizeitsportlern - ist ausgeblieben. Und dass trotz sogar von aus weitangereisten Gegenden wie Neuss, Krefeld, Düsseldorf, Köln, Bonn und natürlich auch der näheren Umgebung. Somit alles im Griff trotz Corona, Pandemie und vor verschärften Lockdown zumindest jüngst auch im Höhengebiet der Eifel auch Dank zahlreicher Einsatzkräfte wie Polizei, Ordnungsamt und Naturschutzbehörden.

Gab es Vernünftige, aber auch leider in dieser für viele Menschen in heimischen Gefilden beengter Zeit, uneinsichtige Zeitgenossen. Da schwankt man schnell als stiller Eifeler Beobachter dieser Szenarien zwischen großen Verständnis und Mitleid: Weil besonders die Städter mal wieder „raus an die frische Luft“, sowie „endlich wieder richtig durchatmen können“ und ein paar Stunden ihrem Vergnügen mit und ohne Kinder beim Rodeln, Schneemannbauen, oder einfach nur Wandern nachgehen zu können. Aber leider auch aus Städten kommende Menschen mit reichlich Uneinsichtigkeit bezüglich der Vorgaben nicht nur mit Mund- und Nasenschutz.

Das sich nicht alle an bestimmte und eigentlich so einfach einzuhaltende Vorschriften halten: Davon kann nicht erst seit wenigen Tagen leider auch Landwirt Peter Blass mit seinen Söhnen und Helfern ein Lied singen.

Und während unabhängig voneinander gesprochen, zwei Pärchen jüngst übereinstimmend von „zwei unterschiedlich großen freilaufenden Hunden ohne deren Besitzer zu sehen“ sprachen, die unter anderem einem Reh hinterhergejagt seien (unterhalb des Waldes von Unterdick zwischen Scheuren und Wald) - somit vermutlich ohne Leinen frei herumlaufen gelassen worden sind - musste Bauer Blass seine Arbeit im Stall liegen lassen, um sich um seine Herde und damit freilaufenden Vierbeiner zu kümmern.

Sah es ganz danach aus, dass auch dessen Tiere durch Jagende und freilaufende Hunde in Panik versetzt wurden und ausgebrochen waren. Sich der Gefahr bewusst, mobilisierte Landwirt Blass alle helfenden Kräfte, um seine Tiere schnellstmöglich einzufangen und um mögliches Unheil auf der vielbefahrbaren Landstraße zwischen Scheuren und Wald zu vermeiden.

Nach schweißtreibender Arbeit und auch mit lockendem und im Eimer raschelndem Futter, klappte es und konnten die komplette Herde zum Stall und angrenzenden gut eingezäunten Wiesen getrieben werden. Und nicht nur Polizei und Ordnungsamt, auch der besorgte Landwirt appelliert an Hundehalter ihre Tiere auch auf den Schneebedeckten Flächen bitte an der Leine zu halten. Wie es im Übrigen, so Ordnungsamtsmann Andreas Lanzerath nochmals betonend,Vorschrift sei.

Jüngst blieben viele Bereiche und somit verbotswidrig befahrene Wiesen frei von Autos und waren nun nach vielen Klagen von Förstern und Bauern weiträumig abgesperrt, weil im Vorfeld allerdings für erheblichen Ärger gesorgt wurde.

Während die meisten Eifelfreunde sich gegenüber den kontrollierenden von Stadt und Kreis sich wohl (so auch vom Ordnungsamt befragter Andreas Lanzerath siehe Foto im Auto) einsichtig zeigten, wurden manche auch aggressiv und pöbelten.

Viele Menschen störten aber auch die deutlichen Absperrschilder nicht die wegen den massiven Gefahren durch herabstürzende Äste und immer wieder durch die Last des schweren und teils tauenden Schnees Umfallende Bäume schon aus besonderem Grund aufgestellt waren. Ob nun Radfahrer oder Wanderer (siehe Fotos): Es wurde einfach alles ignoriert, sofern nichtzufällig eine Streifenwagenbesatzung vorbeikam und den dann immer noch uneinsichtigen Einhalt zu gebieten. Selbst ein Autofahrer aus Richtung „Decke Tönnes“ kommend, nutzte einen Seitenweg, um die aufgestellten Sperrschilder zu umfahren.

Zwei Frauen vom Naturschutz des Kreises überwachten auch am vergangenen Wochenende den Michelsberg und ließen wenige Fahrzeuge durch. Rodeln in Grenzen und Abständen damit erlaubt, das Parken an vielen Stellen aber nicht. Auch die Polizei kontrollierte ständige an verschiedenen Standorten im Bad Münstereifeler Höhengebiet. Somit verteilten sich die Menschen, die ihren Spaß im Schnee haben wollten, augenscheinlich meist sehr großflächig und ohne Beanstandungen.

Aber leider waren nicht alle Menschen einsichtige Wintersportler. So erzählte ein junger Landwirt (siehe Foto im Gespräch mit den beiden Frauen vom Naturschutz) am Michelsberg, dass er beim Einzäunen seiner schon fast kaputt gefahrenen Wiesen nicht nur Schläge angedroht bekommen hätte, sondern auch einige handgreiflich und damit gewaltig gegen ihn geworden seien. Ob er Anzeige bei der Polizei erstattet hat, war auch von den beiden befragten Frauen nicht zu erfahren.

Auf alle Fälle waren bereits am Samstagnachmittag wesentlich weniger Fahrzeuge links und rechts des Michelsberges abgestellt als in den Tagen zuvor. Wäre aber auch so nicht mehr möglich gewesen, weil viele  auf den inzwischen verschlammten und kaputtgefahrenen Wiesen keine Chance mehr zum problemlosen Parken gehabt hätten. Somit das Rodelvergnügen beim Versuch die Wiesen wieder einfach zu verlassen mit erheblichem Aufwand und teils teuren Abschleppen verbunden war.

Meine Fotomotive zeigen unter anderem den „Eifeldom“ in Houverath, einige Bilder mit Kindern und Schlitten gefährlich am Rand vom Michelsberg, den bekannten Kreisel „zur Wasserscheide“ bei Mutscheid und zwischenzeitlich „zur Schneescheide“ geworden, waghalsige Wanderer und Radfahrer im Wald, die Löschgruppe Houverath auf der Straße in der Nähe vom Decke Tönnes, wo auch schon Bäume auf dieser und anderer Straßen wegen der großen Gefahr beseitigt und Straßenabschnitte komplett vom zuständigen Straßenamt gesperrt werden mussten.

Den „Decke Tönnes“ mit Krippe etc., Fahrzeuge die verbotswidrig am Michelsberg halb auf der Straße trotz Halteverbotsschilder parkten. Deshalb auch das Ordnungsamt Bad Münstereifel einige Male überlegte, ob Knöllchen oder Abschleppen dieser Fahrzeuge sinnvoll sei. Es blieb aber bei freundlichen Hinweisen und Ermahnungen.

Trotz mannigfaltiger Probleme jeden neuen Tag Andrang von Wintersportlern bis einschließlich Sonntagabend.

Ein immer größer werdendes Problem auch am Michelsberg: Einige hinterließen ihre Notdurft, weil natürlich keine Toiletten oder sonstige sanitäre Anlagen in der Nähe waren und auf Schildern auch auf die Maskenpflicht beim Rodeln hingewiesen wurde.

Aber es auch auf die Gefahren hingewiesen wurde, wegen des starken Schneebruchs links und rechts der Straßen und insbesondere in den Wäldern.

Doch nach dem Ansturm der vergangenen Tage, kehrt nun vermutlich vorerst wieder Ruhe am Michelsberg ein. So bereits auch am späten Sonntagnachmittag, wo zahlreiche Winterfreunde wegen festgefahrener Fahrzeuge gefrustet, nicht nur mit ihren Fahrzeugen total verschlammt, sondern auch in ihren verdreckten Sachen den Heimweg nach Neuss, Bonn, Leverkusen, Köln oder Düsseldorf antreten mussten.

Wohl dem, der sich als Spaziergänger versuchte und auch solche Anblicke wie die des Radioteleskops bei Effelsberg und den Blick in die Ferne Dank der auch am Sonntag wunderschön scheinenden Sonne ausgiebig genießen durfte.

Mit "Abstand" und sich keiner Gefahren aussetzend, kann man derzeit die schönsten Landschaftsfotos auch mit Blick auf Mahlberg und darüber hinaus machen. So auch aus Sicht des Fotografen „objektiv“ betrachtet.

Doch gerade jetzt ist es lebensgefährlich sich zum Beispiel in Wälder zu begeben: Bäume und Äste knicken (siehe Fotos) wie Streichhölzer um. Die Schneelast, die nun auch noch bedingt durch Regen noch schwerer wird, birgt für Mensch und Tier große Gefahren. Ist es derzeit fast lebensgefährlich auch zu Fuß durch die Wälder zu gehen, um zum Beispiel am bekannten Kapellchen „Decke Tönnes“ Kerzchen anzuzünden.

Es einige und nicht ohne Grund gesperrte Straßen gibt, obwohl sich viele nicht an die Vorgaben halten und sie umgehen: Ob mit Autos, auf Zweirädern oder zu Fuß.

Und inzwischen gehören die Bilder mit hunderten von Wintersportlern bereits wieder (siehe Foto vom Tag zuvor) mit vielen Rodlern fast schon wieder der Vergangenheit an.

So war gestern Morgen zumindest bis elf Uhr kein Mensch am großen Rodelhang zu sehen. Dafür schöne idyllische Motive, aber auch nicht ganz ungefährliche. Wobei auch ich mir selbst erschrocken eingestehen musste: „Aber Hallo Fotograf, da hast du aber nochmal wahnsinniges Glück gehabt“:

Plötzlich ein lautes Knacken und nicht nur dicker langer Baum fiel einfach wie ein durchgebrochenes Streichholz bedingt durch die schwere Last des Schnees um und krachte quer über die Straße. Verletzt wurde ich Gott lob dabei nicht. Alle Fotos Copyright: Manfred Görgen

Ps. Noch kurz in eigener Sache: Natürlich habe ich mich riesig über die Resonanz und damit das große Interesse über die Berichterstattung - wenn auch teils eingeschränkten Schneevergnügens der von fern und nah angereisten - mit inzwischen über 12 000 Aufrufen !!!! gefreut und sage "DANKE!!!".

Seien Sie sich alle dessen gewiss: Wenn wir hoffentlich „Corona“ in den Griff bekommen und wieder unbeschwert Reisen dürfen, wird auch die wunderschöne Eifel jeden Besucher von nah und fern wieder gerne und herzlich willkommen heißen. Das betont auch Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, die sich auch hoffentlich bald wieder über tausende von Menschen freuen darf, die die Eifel in Stadt und Land zu schätzen wissen und lieben. mg

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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