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Diakonweihe von Legionären Christi im Eifeldom
Ein zumindest kleiner Lichtblick in einer schweren Zeit für die Kirche allgemein

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„Er ruft Euch zum Dienen und Beten!“

Diakonweihe von zwei Legionären Christi im Eifeldom und Dankfest in der Apostolischen Schule in Bad Münstereifel

Predigt von Weihbischof Ansgar Puff und Interviews.

Die Freude über zwei neue Diakone für die Kirche war am Ende der hl. Messe im Houverather Eifeldom bei allen groß. „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,45).

Berufen zum Dienst und Gebet.

Über diese Worte Jesu, aus dem liturgischen Tagesgebet, sprach Weihbischof Ansgar Puff in seiner Predigt zur Diakonweihe von zwei Legionären Christi, Markus Stehmer LC und Christian Ivandic LC, im Eifeldom.

„Wer ist größer, der bei Tisch sitzt oder der bedient? ‚Ich bin einer, der bedient‘, sagt Jesus ohne Worte [bei der Fußwaschung der Jünger]“, so Weihbischof Ansgar.

Dienen und beten – Geduld in der Bedrängnis

„Ihr beide, liebe Diakonanten, habt in euren Herzen den Ruf Jesu gehört: ‚Markus, komm raus aus deiner Pfarrei Köln-Sülz!‘, ‚Christian, verlass deine Träume Pianist zu werden!‘ Und ihr habt euch auf diesen Ruf eingelassen. Ihr habt lange geprüft, ob dieser Ruf wirklich von Jesus kommt und heute gebt ihr eure großherzige Antwort: Hier bin ich!“

Zu was ruft Jesus jetzt die beiden neuen Diakone?

Was ist jetzt ihr neuer Lebensstil?

Weihbischof Ansgar unterstrich, dass ein „dienender Lebensstil“ die einzige Sprache der Jünger sei, die die Menschen noch verstehen und annehmen könnten. Sie sei heute wichtiger als Apologetik oder bessere Argumente. In Anlehnung an ein Zitat des katholischen Priesters, Sozialarbeiters, Publizisten und Politikers Carl Sonnenschein (1876-1929) betonte Ansgar Puff, wie wichtig es sei, in der Welt von heute vor allem die Güte Christi sichtbar zu machen und zu bezeugen.

Schließlich ging der Weihbischof auch auf die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Dienstes als Diakon ein: „Ich kann und darf euch nicht verschweigen, dass ihr auch in Bedrängnis kommen werdet. Die Frage ist, was ihr dann macht.“ Zwei Gefahren bestünden dann: Sich in die „eigene Blase“ zurückzuziehen oder sich ganz und nur in die Arbeit zu stürzen. Er lud die beiden ein, sich lieber an den hl. Paulus zu erinnern, der von „zerbrechlichen Gefäßen“ sprach und über die Bedrängnis schrieb: „Mehr noch, wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse; denn wir wissen:

Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,3-5).

Es war die erste Diakonweihe überhaupt im Eifeldom.

Die 1913 erbaute dreischiffige neuromanische Pfarrkirche St. Thomas im Ortsteil Bad Münstereifel-Houverath bezeichnen die Einheimischen liebevoll als „Eifeldom“.

Im Anschluss fanden auf dem Gelände der Apostolischen Schule ein Empfang und Dankfest zum Schuljahresende mit einem bunten Programm, Mittagessen, Kaffee und Kuchen statt, an dem fast 300 Gäste und Freunde der Gemeinschaft teilnahmen, darunter auch die Bürgermeisterin von Bad Münstereifel, Sabine Preiser-Marian.

Wer sind die neuen Diakone? Pater Markus Stehmer LC, (34) stammt aus Köln, 2009 trat er in das Noviziat der Legionäre Christi ein, die Ordensgemeinschaft hatte er durch die Jugendarbeit des Regnum Christi im Rheinland kennengelernt. 2011 legte er die ersten zeitlichen Gelübde ab. Danach folgten humanistischen Studien, apostolisches Praktikum, Philosophie- und Theologiestudium. Am 16. August 2020 legte er die ewige Profess ab.

Kurzinterviews:

Was waren für Sie heute die wichtigsten Momente?

Pater Markus: Jene der Weiheliturgie und die Texte zur Diakonweihe. Ich habe da ganz aufmerksam zugehört, vor allem beim Tagesgebet und dem Weihegebet. Aber auch die Predigt des Weihbischofs, dass die Weihe für uns und die Menschen eine Gnade ist, schließlich die Allerheiligenlitanei, als wir vor dem Altar auf dem Boden lagen. Und jetzt hier die Freude mit den vielen Menschen, die zur Diakonweihe gekommen sind.

Ihre Ausbildung hat 13 Jahre gedauert. Wie haben Sie sich in den letzten Tagen darauf vorbereitet?

Pater Markus: Ich bin gestern mit meinen Mitbrüdern spazieren gegangen. Wir haben am Abend noch zusammen gegessen und uns unterhalten, Zeit zusammen verbracht. Letzte Woche habe ich vier Tage an geistlichen Exerzitien teilgenommen. Schließlich habe ich gestern noch in der Kapelle gebetet. Ich habe dabei mit dem Brevier-Gebet begonnen, dass ich nun als Diakon täglich beten werde. Auf die Diakonweihe wird im nächsten Jahr voraussichtlich die Priesterweihe folgen. Aber was macht Ihr Leben als Diakon jetzt aus?

Pater Markus: Vor allem das Gebet, das verändert sich jetzt auch noch einmal mit dem Stundengebet. Das habe ich heute auch bei der Weihe versprochen. Ich freue mich vor allem auf die Verkündigung des Evangeliums und das Predigen in der hl. Messe. Bald werde ich auch bei einer Hochzeit dabei sein können und einer Taufe. Natürlich schaue ich auch schon nach vorn auf die Priesterweihe. Ich genieße das Leben als Ordensmann und überlasse alles dem lieben Gott.

Pater Christian Ivandic LC stammt aus Wachendorf an der Weinstraße (Diözese Speyer). 2008 trat er nach dem Abitur in das Noviziat der Legionäre Christi ein. Als Jugendlicher gewann er zahlreiche internationale Auszeichnungen am Klavier. Er absolvierte von 2010 bis 2012 in Cheshire (USA) humanistische Studien und studierte darauf Philosophie in Rom. Nach Abschluss eines zweijährigen apostolischen Praktikums (in Mexiko) begann er 2019 ein Promotionsstudium in Theologie (USA). Die Musik gehört bis heute zu seinen Leidenschaften.

Pater Christian, wie sah in den letzten Wochen Ihre Vorbereitung auf die Diakonweihe aus? Worauf haben Sie besonders geachtet?

P. Christian: In der Karwoche habe ich, mit den Mitbrüdern aus dem gleichen Jahrgang, an achttägigen Exerzitien teilgenommen. Es war schön, das zusammen als eine Generation zu machen, die zusammen auf dem Weg ist. In den letzten Wochen habe ich besonders das Gespräch mit meinem geistlichen Begleiter gesucht. Ich fühle mich vor allem von vielen Menschen, die für uns beten, getragen. Deren Gebet spürt man schon.

Was hat Sie heute besonders berührt?

P. Christian: Ich denke ich muss das noch alles setzen lassen und verdauen. Es waren so viele Eindrücke. Die Worte vom Bischof haben mich sehr angesprochen. Der Dienst und das Gebet, das sind nun unsere Aufgaben als Diakone. Der Herr hat uns berufen, ohne ihn geht gar nichts. Sehr schön war auch der Einzug in die Kirche zu Beginn, das macht einem deutlich, dass die Berufung einen übersteigt, dass man Teil einer großen Glaubensgemeinschaft ist und das gibt Hoffnung.

Was bedeutet es für Sie, Diakon zu sein?

P. Christian: Es ist für mich ein großer Schritt zur Priesterweihe hin. Der Dienst am Altar und die Verkündigung des Wortes sind etwas Großes. Und wie der Bischof in seiner Predigt sagte: der Dienst, der Dienst an den Menschen.

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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