„Bel-Ami-Girls“ heute noch bei zahlreichen Menschen in guter tänzerischer Erinnerung
Ex-Bel-Ami-Girl Ruth Lingscheid kam extra wegen ihrer Hochzeit von Düsseldorf nach Bad Münstereifel zum Roten Rathaus

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EX-Bel-Ami-Girl Ruth Lingscheid kam extra wegen ihrer Hochzeit von Düsseldorf nach Bad Münstereifel zum Roten Rathaus vorgefahren

Die „Bel-Ami-Girls“ sind auch heute noch bei zahlreichen Menschen in guter tänzerischer und optischer Erinnerung

Einst waren sie nicht nur das Aushängschild der kurstädtischen Karnevalsgesellschaft „Bubbelsbröder“ mit Trainerin Ingrid und dem langjährigen Präsidenten Ewald Beier

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel/Düsseldorf. Wie unermesslich groß müssen gerade diese Frauen-Freundschaften sein, dass sie bei den damals jungen Mädels und inzwischen zu reifen Frauen mit eigenen Familien herangewachsenen, seit derart vielen Jahrzehnten festen Bestand haben? Den Ex-Bel-Ami-Girls!!!!
Einer Showtanztruppe, die mehrere Jahrzehnte die Menschen auf fast unzähligen Bühnen begeisterte und die ihren letzten Auftritt vor nunmehr fast 30 Jahren im Saal des ehemaligen Kurhauses im „Haus des Gastes“ hatten.

Und wie jüngst vor dem roten Rathaus in Bad Münstereifel zu sehen, selbst durch eine seit einem Dreivierteljahr andauernde Corona-Pandemie eine bestimmte Gruppe sich (wenn auch mit stets gebührendem Abstand sowie Mund- und Nasenschutz) nicht davon abhalten ließ, einer diesmal „ganz besonderen Freundin“ aus Anlass deren Hochzeit und ihrem Ehemann gebührend zu gratulieren: Ruth Lingscheid und Heribert Kleinherne aus Düsseldorf-Oberkassel.

Und als ob die Goldschmiede-Familie mit Ursula Palm-Zumbe an der Markstraße extra für das traute Paar zum richtigen Zeitpunkt ihren „klingenden Glockenbaum“ am Hausgiebel eingeschaltet hätten, bimmelte es so wunderschön beim Winken des glücklichen Paares aus einem kleinen Fenster des historischen Sitzungs- und Standesamtszimmer, wie zu verspäteten Weihnachtsklängen.

Diesmal läuteten aber sinnbildlich die „Hochzeitsglöckchen“ nicht den bekannten Hochzeitsmarsch von Richard Wagner, sondern eine bunte gemischte Reihenfolge von vorab eingespielten Liedern. Und eben auch nur vom Giebelhaus und nicht aus einem Kirchen-Glocken-Turm.

Die gebürtige Schönauerin Ruth Lingscheid, die es der Liebe wegen schon vor vielen Jahren nach Düsseldorf gezogen hat, besann sich aus Anlass dieses ganz besonderen Tages gerne „back tot he Roots“ und damit zurück zu ihren Wurzeln.

War es diesmal Silke Jansen die als Standesbeamtin fungierte und das Paar im kleinsten Kreis trauen durfte. Dabei das traute Paar Ruth Lingscheid, Ehemann Heribert Kleinherne, (vielen Düsseldorfern auch als Dr. Heribert Kleinherne und Fachanwalt für Erbrecht aus Oberkassel und ebenso als leidenschaftlicher Golfer bekannt).

Anwesend auch die beiden bildhübschen Töchter des Paares und die inzwischen 88Jährige Mama Helene Lingscheid aus Schönau. „Dass ich das noch erleben darf“, sagte auch sie freudestrahlend und mit Tränen der Rührung in den Augen. Es danach zur kleinen Familienfeier nach Schönau ging, wo eine Schwester von Ruth Lingscheid mit einem selbst gebackener doppelstöckigen Hochzeitskuchen auf das Brautpaar wartete.

Doch auch die Freundinnen von Ruth Lingscheid und damit die unvergessenen der ehemaligen Bel-Ami-Showtanzgruppe waren total aus dem Häuschen vom nun (so die ehemalige Ortsvorsteherin Luzia Schumacher aus Zülpich-Nemmenich: “Na endlich“, vollzogenen Schritt ihrer langjährigen Freundin Ruth und zu Freudentränen gerührt.

Denn Ruth Lingscheid war es, die den Kreis nun schloss:

Sie war die letzte im Bunde der Ex-Girls, die bislang noch nicht offiziell „unter der Haube“ und somit verheiratet war. Und auf diesen besonderen Tag hatten die Mädels der Ex-Bel-Ami-Girls immerhin über 20 Jahre warten müssen.

So lange hat es gedauert, bis sich das Paar dazu entschloss, ihre langjährige Bindung nun auch standesamtlich besiegeln zu lassen. Und als „Eifeler Mädchen“ lag nichts näher, als dies dort zu tun, wo sie groß geworden ist und lange gelebt hat.

Mann (Frau) könnte fast meinen, die Mädels mit ihren langen Beinen und stets feschen Kostümen, die nicht nur bei ihren perfekt einstudierten Tänzen den Männern beim Hinsehen die Kinnlade etwas tiefer, mit geöffneten Mündern und erstaunten die Augen verdrehend, wären nie wirklich weg gewesen.

Dies, obwohl es die jungen Mädels von damals inzwischen nicht nur in zahlreiche Orte des Kreises Euskirchen, sondern unter anderem nach Rösrath bei Bergisch-Gladbach. Leverkusen, Düsseldorf und selbst sogar bis hin nach Kanada (Carmen Sieger, die Tochter des früheren langjährigen Kämmerers der Kurstadt Manfred Sieger) der Liebe wegen verschlagen hat.

Für die meisten, aber aus verständlichen Gründen nicht alle, gab es nun ein sehr freudiges Wiedersehen und hielt es die Mädels auch wegen Corona nicht davon ab, dieses Ereignis (meist) mit gebührendem Abstand und Nasen-Mundschutzmasken live mitzuerleben.

Denn, kaum zu glauben: Kam somit jüngst im Roten Rathaus doch wirklich auch das allerletzte „Mädel“ der ehemaligen Showtanzgruppe „Bel-Ami-Girls“ unter „die Haube“. Oder besser ausgedrückt, fand im historischen Sitzungssaal die standesamtliche Trauung von Ruth Lingscheid und Heribert Kleinherne statt. Eben auch einer Frau, die in früheren Jahren von der unvergessenen Ingrid Beier bis zum Schluss trainiert wurde.

Und die seit vielen Jahren in Zülpich-Nemmenich mit ihrer Familie lebende Luzia Schumacher wäre eben nicht diese „Luzy“ wie sie viele von nah und fern kennen, wenn diese nicht auch diesmal mit „die Fäden“ in die Hand genommen und selbstverständlich alle verfügbaren der ehemaligen Bel-Ami-Girls für diesen besonderen Tag kurz vor Jahresende 2020 mobilisiert hätte.

Bereits kurz nach 12 Uhr standen die Frauen bei bibbernder Kälte draußen vor dem Rathaus und warteten auf die, die nun hoffentlich bald als frischvermähltes Paar herauskommen und die Überraschung genießen würden.

Und auch solche Ereignisse in Bad Münstereifel mit dem „sich nie aus den Augen verlieren“ trotz so langer Zeit, machen eben diese ganz besonderen Freundschaften aus.

Und Luzia Schumacher:“ Wir, die gottlob von vielen Menschen immer noch unvergessenen „Bel-Ami-Girls“, sind nun seit fast 50 Jahren verdammt gute Freundinnen.“

Und im Februar kommenden Jahres tanzen sie, wenn überhaupt, dann nur noch mit ihren Partnern oder Freunden bei verschiedenen Anlässen. Aber als die damals überregional bekannten „Bel-Ami-Girls“, schon lange und genauer gesagt, seit über 28 Jahre nicht mehr.

Allerdings vor dieser Zeit, schaffte es diese Truppe immerhin 20 Jahre die Menschen auf unzähligen Bühnen nicht nur im gesamten Rheinland mit ihren Tänzen und Optik zu begeistern.

Und das sind die Frauen, die auch heute Dank engen freundschaftlichen Banden, immer noch bei so manchen gemütlichen Anlässen dabei sind:

Carmen Füngeling (geb. Sieger). Sie ist zum Beispiel zumindest online immer dabei und bereits vor vielen Jahren mit ihrer Familie nach Kanada ausgewandert.

Dann sind noch zu erwähnen: Petra Mahlberg (mit einem bekanntlich Glücksbringenden Bezirksschornsteinfeger verheiratet), Christiane Reetz-Sbaita, Ruth Lingscheid (die jetzige Braut) , Birgit Dederichs, Heike Velden-Kolster (besorgte die vielen bunten Ballons), Anja Falkenberg (sie ist für das Technische immer noch zuständig und „war die Zeit des Tanzens damals wunderschön. Dass daraus so eine Freundschaft geblieben ist (meine 2. Familie) und noch viel mehr, fast unglaublich.“ Und weiter: „Es ist so herrlich, wenn wir , wie so oft noch zusammen sitzen und über Dinge lachen, die uns damals passiert sind oder in den Jahrzehnten danach.“)

Es sind eben alles tolle Frauen mit viel Lebensfreude zu denen auch noch Heike Tschöpke und eben die bis vor kurzen noch langjährige erfolgreiche Ortsvorsteherin von Nemmenich, Luzia Schumacher zählen.
 „Sind es heuer noch neun Frauen, denen diese Frauen-Freundschaft, so Luzia Schumacher „verdammt wichtig ist und daher bis zum heutigen Tag diese besondere Banden immer noch bestehen und gepflegt werden.“

Mindestens einmal im Monat finden Treffen statt. Das waren bis dato schon spannende Reisen in Städte wie Köln, Düsseldorf, Leverkusen, Rösrath, Euskirchen, Bad Münstereifel und auch der Römerstadt Zülpich. Dann wird stets sehr viel erzählt, gelacht, gesungen und „ein wenig getrunken“.

Und einmal im Jahr fahren die EX-Bel-Ami-Girls“ sogar ein Wochenende gemeinsam weg und besuchten bislang zahlreiche Städte. Unvergesslich auch eine Reise an das holländische IJsselmeer. Zu den tollsten und längsten - und nicht nur weil es erst drei Jahre her ist - zählt die Reise nach New York im November 2017.

Und jüngst war das Ziel dieser sich so super harmonisch und „fast blind“ verstehenden Truppe mal wieder die Kurstadt. Diesmal sehr gerne aus Anlass der Hochzeit von Ruth Lingscheid (eben auch einer ehemaligen Tänzerin) und Heribert Kleinherne, die sich um 12 Uhr in Münstereifels roten Rathaus das Ja-Wort gaben.

Und Luzia Schumacher, schon eine Zeit vorher mit gebührendem Abstand wartend zur Gratulation des glücklichen Paares: „War doch klar, dass wir Mädels gerne zumindest vor dem Rathaus stehen um mit Mund-Nasen-Schutz und Abstand auf der Straße, dem Paar des Tages die Ehre zu Teil werden zu lassen, die es auch von unserer Seite aus gesehen, verdient hat.“

Und da bereits bei der New York Tour das Ex-Bel-Ami-Girl Carmen von Kanada aus zu den Mädeln an der Freiheits-Statue dazu stieß, soll im kommenden Jahr die nun mehrfach verschobene Reise nach Kanada zu Carmen (Sieger) Füngeling gehen.

Bleiben bei allen ehemaligen Tänzerinnen unzählige Erinnerungen wach. So unter anderem der letzte Auftritt vor vielen Jahren im "Haus des Gastes" im ehemaligen Kurhotel zu Bad Münstereifel. Haben sich die Frauen schon damals bei ihrer Abschiedstour von der Bühne auf der „Donauprinzessin“ versprochen, jedes Jahr zumindest eine gemeinsame Reise zu machen. Das ist bis heute, mit derzeit einziger Ausnahme im Pandemie-Jahr - so geblieben.

Allerdings habe es auch schon frühere Jahre gegeben, wo es etwas schwierig wurde einen gemeinsamen Termin zu finden: Nicht etwa aus beruflichen Gründen, sondern durch „diverse Schwangerschaften“. So ist die Anzahl der „Bel-Ami-Kinder“ inzwischen auf fast gut zwei Dutzend angewachsen, wobei das weibliche Geschlecht wie es sich für leidenschaftliche Tänzerinnen gehört, überwiegend "Mädchen" sind und die ehemaligen Tänzerinnen zum Teil inzwischen auch schon stolze Omas wurden. Text und Fotos Copyright: Manfred Görgen co. Pressebüro MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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