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Dort wo die Not am größten, ist auch Seelsorge und mehr dringend nötig
Pfarrer Christian Hermanns sieht seine seelsorgerische Priorität derzeit auch im Aufbau von Kirchen in Bad Münstereifel / Kürzlich "Aug in Aug" mit der Bundeskanzlerin

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Pfarrer Christian Hermanns sieht seine seelsorgerische Priorität derzeit in Bad Münstereifel. Geht es nicht nur um das Leid vieler Menschen, sondern auch um die Widerherstellung von Pfarrkirchen wie unter anderem in Iversheim und Eichersheid.

Gerade jetzt nach den katastrophalen Geschehnissen ist unter anderem auch seelsorgerische und psychologische Hilfe verdammt wichtig. Dort, wo das unendliche Leid am größten ist. Die Öffentlichkeit immer mehr Dinge und Details erfährt. Und ganz schlimmm und trotzdem wichtig: Wo auch Wochen nach der vernichtenden Flut verstorbene Menschen Namen und Gesichter bekommen und nicht vergessen werden. Natürlich auch die Schäden an privaten, gewerblichen und kirchlichen Gebäuden schnell wieder behoben werden sollen.

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel. Da, wo auch in der jetzigen furchtbaren Zeit und am 11. August vier Wochen nach der verheerenden Flutkatastrophe, das Leid immer mehr sichtbar vor Augen tritt, unzählige Menschen nicht nur ihr Hab und Gut verloren haben, sondern auch um viele Tote weinen.

Menschen, die in der "wie aus dem nichts die Flut kommend und brutal zerstörend wirkend", so viele Augenzeugen, leider auch Familienangehörige verloren haben.

Gerade darum ist jetzt auch fachliche und geschulte Seelsorge wichtiger denn je.

Das hat sich besonders nicht erst am Morgen nach der ersten Nacht der Flutkatastrophe, als sich die Wassermassen langsam wieder verzogen und abliefen, auch der seit sechs guten und wirkungsvollen Jahren für Bad Münstereifel und Außenorte zuständige Pfarrer Christian Hermanns mit seiner fürsorglichen Seelsorge als oberstes Ziel für die Menschen vor Ort gesetzt. Allerdings auch sich nun vermehrt um die Widerherstellung einiger von der Flut stark gbeschädigten Kirchen kümmert.  

Menschen versuchen zu helfern, die er in den nunmehr gut sechs Jahren seines priesterlichen Wirkens an dieser sonst idyllischen und jüngst leider "wie aus dem Nichts plötzlich zum reißenden und zerstörenden Erft-Fluss geworden", kennen und schätzen gelernt hat. Umgekehrt die vielen Menschen auch diesen Mann.

Fast unermüdlich ist auch er unterwegs, tut was er kann, um auf seine Art den Menschen Beistand zu leisten. Wenn sie es dann mögen und derzeit nicht noch regelrecht überfordert sind. Nicht alle sind derzeit aus mehr als nur „verständlichen Gründen“, oder psychisch nicht dazu in der Lage. Andere freuen sich regelrecht über die noch so kleine Kommunikation.

Reden, reden und nochmals reden. Über alles womöglich und scheinbar noch so unwichtige:

Hauptsache es hört ihnen jemand nur zu und teilt ihre Nöte.

Und nun etwas für diese Zeit mit Negativnachrichten sehr erfreuliches:

Für Pfarrer Christian Hermanns, der sich bereits vor Wochen von allen Gemeindemitgliedern in der Stadt und in den Dörfern formell und der Pandemie geschuldet, nur im kleinsten Rahmen nach den Messfeiern verabschiedet hatte, wird nun doch in Bad Münstereifel blieben:

Zumindest vorrübergehend und vorläufig bis Januar 2022!!!!!

Und schon kurz nach der Flutkatastrophe war auch für Pfarrer Christian Hermanns und seine Mitstreiter in der Not klar: Hier muss sich was tun und muss auch ich helfen. Kann ich doch gerade jetzt nicht von hier weg und alle hier so einfach zurücklassen. Schwer betroffern auch die Kirche in Eicherscheid, die derzeit am Hauptportal mittels einer vom Technischen Hilfswerk errichteten Behelfsbrücke zugänglich ist.

Sah man das Engagement von Hermanns nicht erst an dem Tag, als sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW Ministerpräsident Armin Laschet auf den Weg nach Bad Münstereifel und zuvor den Orten Arloff und Iversheim begaben.

Suchte auch Pfarrer Christian Hermanns trotz zahlreichen und abdrängenden Sicherheitsleuten mehrfach den direkten Kontakt und das Gespräch mit der Bundeskanzlerin und Laschet. Aber auch mit Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und ihren Vorgängern Ex-Bürgermeister Hans Joachim Bädorf und Ex-Stadtdirektor Armin Ahrendt.

Sind seit mehreren Wochen die Seelsorgeteams von Bad Münstereifel, wie – und nur einige zu nennen - Schwester Roswitha und Schwester Johanna Maria unterwegs. Aber auch Kreis-Jugendseelsorer Daniel Slumniski und Diakon Dr. Günzel. Gehen auch sie unter anderem von Haus zu Haus (wie auch zu den Mernschen in der Werther Straße stark in Mitleidenschaft gezogenen. Zur Eisdiele und von wegen derzeit „Bella Italia“ mit Lina Honert und ihrer Familie. Aber auch zu den anderen Eisdielenbesitzern an Werther- und Orchheimerstraße. Zu den zahlreich betroffenen weiteren Geschäftsleuten, Gastronomen und Cafe´s und besonders zu den privat betroffenen Menschen.

Sind damit auch sie die sich in den Pfarrgemeinden im Seelsorgebereich Bad Münstereifel beruflich oder in der Freizeit engagieren, von den furchtbaren Folgen der Unwetterkatastrophe betroffen.

Nicht nur, dass viele von Ihnen Hab und Gut verloren haben, schwere Schäden an Ihrem Eigentum in Kauf nehmen müssen oder sogar, was besonders schlimm ist, in Ihrer Familie und Ihrem Bekanntenkreis
Verstorbene betrauern müssen. Gleichzeitig kümmern Sie sich auch noch um die entstandenen Schäden an kirchlichen und schulischen Gebäuden (zum Beispiel Angela Gymnasium) die seelsorglichen Herausforderungen in den Pfarrgemeinden im Seelsorgebereich.

Wie jetzt aus dem Erzbistum Köln schriftlich mitgeteilt, komme nun nicht nur der Dank des Erzbischofs an alle Helfer, sondern heißt es wörtlich: „Darf ich Ihnen versichern, dass wir von Seiten des Erzbistums alles tun werden, um die entstandenen Schäden an den Gebäuden im Seelsorgebereich zu beheben und auch noch andere Wege der Unterstützung für in Not geratene Personen auf den Weg bringen werden.“ Nicht zuletzt gelte das Gedenken und Gebet allen von dem Unwetter betroffenen Menschen und den Toten.

Aus all diesen Gründen hatte Pfarrer Christian Hermanns den Erzbischof schon vor Wochen eindringlich gebeten, ihn noch einige Zeit länger als vorgesehen und gerade in dieser schwierigen Zeit als leitender Pfarrer an den Pfarrgemeinden im Seelsorgebereich Bad Münstereifel zu belassen.

Nicht aus Ungehorsam seinem direkten Vorgesetzen gegenüber, sondern weil er der festen Überzeugung ist, hier in Bad Münstereifel und Umgebung gerade jetzt noch mehr als früher schon benötigt werde.

So darf sich jeder Bad Münstereifeler und natürlich besonders Pfarrer Christian Hermanns trotz den nun noch mehr zu bewältigenden Aufgaben über das Schreiben aus Köln mit folgendem Inhalt freuen:

Möchte ich Ihnen heute mitteilen, dass der Erzbischof dem Wunsch von Pfarrer Hermanns entsprochen hat und zunächst bis zum 15. Januar 2022 Pfarrer Hermanns weiterhin als Pfarrer an den Pfarreien im Seelsorgebereich Bad Münstereifel ernennen wird.

Und was inzwischen wohl auch bis in die Kölner Chefetage des Erzbistums vorgedrungen zu sein scheint:

Pfarrer Hermanns ist als langjährig tätiger, leitender Pfarrer in Ihren Pfarrgemeinden anerkannt, er ist gut vernetzt und kennt viele Menschen in der Stadt, auf den Dörfern und in den Pfarrgemeinden. Gerade in diesen Tagen der Katastrophe und der damit verbundenen Bewältigung der entstandenen materiellen und seelischen Folgen wird Pfarrer Hermanns als Seelsorger und mitarbeitende Person des öffentlichen Lebens sehr geschätzt.

Ein Wechsel als leitender Pfarrer zum 1. September 2021 nach Bergheim, wie ursprünglich vorgesehen, wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwer zu vermitteln.

Das Erzbistum bittet aber, das genannte Datum bis 15. Januar 2022 aus heutiger Sicht zu betrachten. Würde  (leider, leider so viele hier in Bad Münstereifel) der Erzbischof grundsätzlich am Wechsel nach Bergheim festhalten.

Ob der Wechsel am 15. Januar 2022 das geeignete Datum sei, oder ob gegebenenfalls auch angesichts der sich veränderten Umstände in den nächsten Monaten, ein früherer oder späterer Wechsel erfolgen könne, werde sich noch entscheiden.

Pfarrer Robert Rego, der eigentlich zum 1. September 2021 als leitender Pfarrer im Seelsorgebereich beginnen sollte wird, Stand heute, mit Datum vom 16. Januar 2022 seinen Dienst beginnen, so Pfarrer Mike Kolb, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Generalvikariat.

Und zum Schluss dieses Schreiben aus Köln: „Ich hoffe sehr, dass die Bekanntmachung des längeren Verbleibs von Pfarrer Hermanns in der für alle schwierigen Zeit ein ganz kleines Zeichen der Unterstützung ist.“

Ps. Und erneut in Sachen Spenden: Da inzwischen die meisten mit Sachspenden versorgt sind, sind zahlreiche auch obdachlos gewordenen Menschen auf finaziele hilfe agewiesen: Wer also in der Lage ist und Geld spenden möchte kann dies auch mit deem Stichwort Spende für die Flutopfer an Ahr und Erft gerne auf das Konto der Kreissparkasse Euskirchen IBAN DE62 3825 0110 0007 6297 93, Manfred Görgen,  tun.

Meine Frau und ich versichern ihnen hochheilig, das wirklich jeder Cent an die uns persönlich bekannten und betroffenen weitergeleitet wird. wir suchen damit den direkten und unbürokratischen Weg der bitter nötigen Hilfe. Danke und Vergelt´s Gott schon vorab !!!!!!!!

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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