Jubiläums-Dreigestirn eroberte Rathausschlüssel
Schüsselübergabe nach „Schlusshöhepunkt“ mit „leichtem Nach-Geschmäckle“
Vermutlich noch nie zuvor hat eine „Rathauserstürmung“ mit Schlüsselübergabe im Nachhinein so sehr für einen „aufwirbelnden Beigeschmack“ und bei einigen „leichte Irritationen“ und „Verwunderung“ gesorgt
Von Manfred Görgen
Bad Münstereifel. "Karneval hat etwas mit Gelassenheit zu tun", wie es jüngst auf dem WDR 4 Sender von einer Pastorin zu hören war.
Dient Karneval bekanntlich dazu, dass Menschen in der 5.Jahrerszeit möglichst reichlich Spaß und Freude daran haben, lustig sind und
„widde su richtig vun Hätze laache und Verzäälche mache“.
Doch in „Mönster“ sorgte „eine so nicht angekündigte und abgesprochene Eroberung“ durch den „Überraschungsaufmarsch und Auftritt der Euskirchener Prinzengarde in großer Anzahl von Bühne und Vorbühne bei einigen Zeitgenossen für bislang anhaltende und damit nachhaltige Verwirrungen und Unverständnis.
Andererseits allerdings auch nach entsprechenden Aufruf des Eifellandfunken-Kommandanten für einen geschlossenen Abgang von der Bühne der Eifellandfunken Schönau-Mutscheid.
Natürlich dieses nicht im Programm so eingeplante, nun keinesfalls ein womöglich überbewertender „Eklat“ sein soll. Dafür aber ein großes Missverständnis das unter gestandenen Männern und karnevalistischen Freunden möglichst schnell aus der Welt geschafft werden sollte.
Doch wie würde man die ebenfalls von weit angereisten Freunde der Partnerstadt Ashford zitieren zu diesem auf diese Art und Weise nicht eingeplanten Auftritt und Abgang?
Natürlich kurz und knapp als: „not amused“.
Dabei so manches ausser acht lassen und nicht vergessen, sich auch mal witzig „auf den Arm“, oder auf „die Schippe“ nehmen zu lassen. Somit manche Dinge - mitunter auch persönliche Eitelkeiten - nicht gleich „bierernst“ zu nehmen, sondern über kleine, womöglich „Pannen?“ großzügig hinwegschauen und sich stattdessen gemeinsam über was Besonderes freuen. Dies gerade nach der bedingten Zwangspause durch Flut und Pandemie, die eine Gesellschaft aus nachvollziehbaren Gründen ein wenig veränderte. Jetzt gab es endlich auch in der Kurstadt wieder reichlich Grund zum Feiern und Lachen.
Taten auch die Journalisten bezüglich der zu fast hundert Prozent super abgelaufenen und gelungenen „Rathauserstürmung“ das was ihre berufliche und damit „Chronistenpflicht“ ist. Über die Dinge zu berichten, nicht wegzuschauen, möglichst sachlich zu bleiben und das Geschehen in Stadt und Land in Wort und Bild festzuhalten und auf vielfältige Art und Weise zu dokumentieren und zu veröffentlichen.
Zumindest für eine große und gelungenen positive Überraschung sorgte in der Kurstadt „und als städtische und in einem Boot sitzende Freundschaft gerade während den Karnevalszeiten untereinander zu betrachten“, eine großen Schar der Euskirchener Prinzengarde. Ein, wie es hieß „zu diesem besonderen Tag passendes musikalisches und optisches Geschenk an alle Bürger der Stadt. Besonders für die, die in irgendeiner Form von der Flut betroffen wurden.“
Und da auch in Euskirchen und zahlreiche Menschen in den umliegenden Dörfern ebenso wie bekanntlich Menschen in Bad Münstereifel und in den Dörfern betroffen wurden, sei dieser Auftritt auch als kleine und kostenlose Überraschungsgeste Geste zu betrachten. Und das jetzt auch in einer wiedergewonnenen Zeit, wo Karneval wieder möglich ist.
Das allerdings der Auftritt der Euskirchener Prinzengarde bei einigen Karnevalisten „wegen nicht abgesprochenen Vordrängelns und dazwischenfunken“ zumindest bei den „Eifellandfunken“ Schönau-Mutscheid wenig später für einige „Irritationen“ sorgen würde, konnte zuvor niemand ahnen.
Selbst im Nachhinein nicht der an diesem Tag im bunten Outfit auftretende Pfarrer Robert Rego. Er hatte nicht nur vor der Bühne und inmitten der Menschenschar seine helle Freude, sondern auch auf der Bühne selbst seinen Spaß. Verteilte sogar zwischendurch von ihm gespendete leckere frische Berliner. Und was den späteren kleinen Zwischenfall nach dem Abzug der Prinzengarde und wenig später auch der Eifellandfunken, (allerdings unter Protest) betrifft, auch der Geistliche, sich aber bewusst neutral verhaltend, das Ganze nicht so richtig in der Kürze der Zeit nachvollziehen konnte. Allerdings mit: „Mein Gott. Für mich und für alle sollte es lauten, Leben und Leben lassen. Bekanntlich haben wir hier auf Erden nur ein Leben und sollten gemeinsam das Beste daraus machen, statt sich zu ärgern.“ Darum sollte es für mögliche Unstimmigkeiten keinen Platz geben. Und wenn, diese mit charmant und klugen Worten schnellstmöglich aus der Welt geschafft werden.
Eine Rathauserstürmung, zu der wie das Stadtoberhaupt - wenn dann möglich - einmal im Jahr am Weiberfastnachtstag einlädt. So, wie es eben seit vielen Jahren gute und schöne Tradition ist. Diese allerdings bedingt durch Corona und Flut gezwungenermaßen ausfallen musste. Und weil eben das Rathaus nach der Flut immer noch stark in Mitleidenschaft gezogen und nicht alle Räumlichkeiten nutzbar sind, wurde die „Erstürmung“ sinnvollerweise direkt neben der Stiftskirche verlegt. Dort, wo noch im vergangenen Jahr sich auch Ehrenbürger Heino mit einem kleinen Konzert zur Freude vieler Besucher und wohl vorerst letztmalig präsentiert hatte.
Nun eine Rathauserstürmung auf der Bühne mit der guten Liveband „De Schlingele“ und wie sich jüngst herausstellte sehr gute Alternative. Bot doch nicht nur die Bühne Platz für die Kapelle „De Schlingele“ sondern auch für alle in den folgenden gemeinsamen Stunden auftretenden Akteure ob klein oder groß. wurde reichlich getanzt, musiziert und gelacht. Und da vor der Bühne auch genügend Platz vorhanden waren, hatten die Besucher ungestört vom fließenden Verkehr genug Fläche sich das bunte Treiben aufmerksam und mit Begeisterung anzuschauen.
Gaben sich alle städtischen Karnevalsvereine ein Stelldichein. Natürlich auch die Interessengemeinschaft „Rettet den Karneval“ Bad Münstereifel mit Britta und Peter Greven mit Anhang, die sich in großer Besetzung auch bei den Zügen in Eicherscheid und Münstereifel beteiligten. War bei fast jedem herauszuhören, dass endlich auch wieder Straßenkarneval möglich sei.
Zu den karnevalistischen Gästen, die der Einladung der gut gelaunten Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian gerne gefolgt waren und sich das von den Karnevalisten um Michael Dormagen (Moderator) und Dirk Jaeckel (BDK-Vertreter und Präsident der Eicherscheider K.G) mit den einzelnen Gesellschaften zusammengestellte Programm präsentierten, gehörten unter anderem die K.G Rupperath, aus Effelsberg-Lethert die Karnevalsgesellschaft „Effelsberje Jecke“, die Interessengemeinschaft Kalkar sowie die „Löstige Breddemänn“ aus Nöthen/Gilsdorf.
Ließen es sich aber auch die „Eicherscheider Roomedräje“ mit Dirk Jaekel nicht nehmen der Einladung gerne Folge zu leisten.
Nicht fehlen durften und stets in großer Besetzung Frauen, Männer und „Pänz“ der K.G Rot-Weiß Iversheim. Die kamen nicht ohne ihren Musikzug mit Peter Kolvenbach angerückt und hatte auch deren Sitzungspräsidenten Eric Gasthaus seine helle Freude „Endlich ess dä dress Corona vorbei“ an den Darbietungen.
An einem Programm, so seitens der Verwaltung, diese zwar Gastgeber, aber nicht für das Programm und dessen Ablauf in der Verantwortung gestanden habe. Sei sie, so die Bürgermeisterin wie zuvor, auch diesmal sehr gerne eine gutgelaunte und fröhliche Gastgeberin für die zahlreichen Närrinnen und Narren gewesen und habe sich gerne zum „Affen“, pardon, Biene gemacht. Präsentierte sich die Verwaltungschefin und trotz immer noch nicht ganz überwundener schwerer und hartnäckiger Erkältung, als flottes und munteres „Bienchen“.
Damit in einem zu Karneval gut passenden Kostüm der bekannten Biene „Maja(rian).
Folgte sie aber brav und artig den Anweisungen des durch das abwechslungsreiche Programm führenden Moderators Michael Dormagen. Der Mann, bekannt auch vom BDK, (Bund Deutscher Karneval) konnte dann der Bürgermeisterin im Verlauf des dreistündigen Programm unter anderem auch mit dem Auftritt Erfttrabanten Schönau, Fastelovensjecke Houverath, den Musikzug „Mr jonn met“ und die Prinzengarde Arloff-Kirspenich präsentieren und allen anwesenden eine Freude machen. Durfte bei diesem Event selbstverständlich auch nicht eine Abordnung der katholischen Frauengemeinschaft fehlen, die wenige Tage zuvor noch im Flutbedingten Ausweichquartier im Münstereifeler Höhengebiet in der Letherter Festhalle fantastischen Sitzungskarneval geboten hatte.
Diese Rathauserstürmung allerdings auch eine schönen internationalen Charakter bekam, für die eine Abordnung der Partnerstadt aus Ashford mit Folklore, Musik und einer Trachten-Tanzgruppe sorgte.
Und nachdem alle bis Aschermittwoch den Machthabenden Rathaus-Schlüssel begehrenden aber stets von der Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian freundlich eine Abfuhr bekommen hatten, war die Zeit gekommen, das auch das in dieser Session im Bereich Münstereifel allein regierende Damen-Dreigestirn aus der Mutscheid sein Glück versuchte.
Doch bis es so weit war, dauerte es noch eine geraume Zeit und wurde dieses Eroberungsspiel um den Rathausschlüssel dann kurz nach dem auch die Bienchen Sabine Preiser-Marian erfolgreich sich mit am „Stippeföttche-Tanz“ der Eifellandfunken beteiligt hatte, plötzlich mit lauten Fanfaren- und Trommelklang unterbrochen.
Als „Überraschung des Tages“ und bereits einige Zeit und ungeduldig auf diesen Auftritt wartend, marschierten vom Klosterplatz kommend (zuvor hatten sich die IG-Südstadt mit Präsident Peter Barth bereits verabschiedet) in großer Besetzung Mitglieder der Euskirchener Prinzengarde auf. „Ein kostenloses Überraschungsgeschenk für die von der Flut auch so arg gebeutelte Stadt und deren Bürger“, hieß es als Begründung dieser netten Überraschungsgeste. Und nicht nur die Zuschauer vor der Bühne auf dem Platz, von den Balkonen und aus Fenstern schauend, hatte ihre Freude an diesem musikalischen, aber auch dem hervorragenden Tanzmariechen mit seinem Tanzoffizier. Eben wie zuvor auch an den zahlreichen Tanzdarbietungen mehrerer Karnevalsgesellschaften.
Ein, wenn auch nur im Grunde genommener kleiner Wehmutstropfen und ziemlich kurz vor dem Finale und Übergabe des Schlüssels an das Dreigestirn aus Mutscheid, als plötzlich nach dem Abzug der Prinzengarde Euskirchen sich aufgebracht Franz Schneider als Kommandant der Eifellandfunken auf der Bühne das Mikrofon schnappte und sein Missfallen äußerte. Unter anderem mit den Worten „das ist eine Frechheit“, an dem Auftritt und die Art wie der Prinzengarde, sein Missfallen kundtat. Es dabei nicht beließ und seine mit ihm auf der Bühne stehenden kurzerhand aufforderte geschlossen unter Protest die Bühne zu verlassen. Zuvor auch mit der Begründung, dass man es nicht gutheiße, dass die Prinzengarde wegen eines anstehenden Termins wohl eigenmächtig ihren Auftritt vorgezogen hätte. Auch die Eifellandfunken Schönau-Mutscheid, so Schneider immer noch erbost und aufgebracht, hätten gleich noch einen weiteren Auftritt.
Gesagt getan und zogen alle Eifellandfunken inklusive ihres Dreigestirns von der Bühne.
Die drei Frauen sich aber noch kurzen Zureden dann doch besannen und dazu entschlossen wieder auf die Bühne zu gehen und sich den Rathausschlüssel zu sichern. Nach dem emotionalen Kundtun durch Eifellanfunken Kommandant Franz Schneider einschließlich geschlossenem Abgang, sah man zuerst für kurze Zeit sprachlose und erstaunte Menschen.
Mit so etwas hatte keiner gerechnet. Zu denen gehörte nicht nur die Bürgermeisterin, sondern auch der anfangs sprachlose Moderator Michael Dormagen. Die Bürgermeisterin auf diesen nicht erwarteten Vorfall angesprochen war zuerst einmal mit den Worten: “Jetzt bin ich aber baff“ fast erstarrt. Niemand versuchte oder konnte die Sachlage zuerst aufzuklären. Zeigte sich damit aber jüngst in Bad Münstereifel, dass der Karneval mitunter schon eine ernste Angelegenheit sein kann
.
Niemand war und ist sich bis jetzt irgendeiner Schuld bewusst.
Dabei sollte es doch bis zum finalen Schlusspunkt lustig und fröhlich zugehen. Nach dann doch ergatterten Rathausschlüssel folgte das Dreigestirn der weiteren Bitte des Verfassers dieser Zeilen und ließ sich gemeinsam mit der schon wieder ein wenig in die Kamera lächelnden Bürgermeisterin für ein angedachtes „Exklusiv-Gruppenfoto“ ablichten. Für die Verwaltungschefin war es an diesem Tag „dann genug mit Karneval.“ Setzte sich ins Auto und fuhr nach Hause.
Noch ein paar kleine und gut gemeinte Anmerkunge des Autors:
Wir Närrinnen und Narren gerade in der Karnevalszeit viele Dinge nicht immer so ernst, dafür mehr mit Humor nehmen sollten. Sich als Freunde von „Erft und Veybach“ betrachtend und letztlich doch alle und somit gemeinsam in einem „Boot“ sitzend, sich bei passender Gelegenheit wieder treffen und aussprechen sollten. Diejenigen, die gerne Karneval feiern sich auch Lieder von den „Höhner“ und „Bläck Fööss“ anhören mögen:
“ Echte Fründe ston zesamme, su wie eine Jott und Pott“
Nicht minder treffend das Stammbaum-Lied der Bläck Fööss:
„Su simmer all he hinjekumme, mir spreche hück all dieselve Sproch. Mir han dodurch su vill jewonne, mit sin wie mer sin, mir Jecke (von Erft und Veybach)Rhing. Dat es jet, wo mer stolz drop sin.“
Und ohne weiter zu hinterfragen wie nach einem verlorenen Fußballspiel „Ja, woran hat´s gelegen, ja, woran hat´s gelegen“?, sich beide Vereine einmal untereinander verständigen und die letztlich kleine Unklarheit freundschaftlich beseitigen. Weniger nachtragend zu sein und irgendjemand an den Pranger stellen zu wollen. Stattdessen sagen: „Mir hann Karneval, sinn Fründe“ und „Drink doch ene (oder mehrere) met.“ Wir feiern, "widd op de Tromm jeklopp", werden reichlich Orden verteilt "un jebützt" und ist bekanntlöich spätestens am Achermittwoch wieder - für ein Jahr-. alles vorbei .......
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LeserReporter/in:Manfred Görgen aus Bad Münstereifel |
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