Wäscherprinzessin
Alaaf und Bonjour Ariane
Beuel - Endlich ist es soweit und die26-jährige Küdinghovener Studentin der
Lebensmittelchemie, Ariane Clever, wird am 1. Februar vom Bonner
Oberbürgermeister als 60. Wäscherprinzessin, Ariane I., proklamiert.
Genau 82 Tage nach der Sessionseröffnung auf dem Bonner Marktplatz
wird ihr Ashok Sridharan gegen 21:00 Uhr das elegante Zepter mit dem
verschmitzt grinsenden Bröckemännchen, als Zeichen der Macht, im
ausverkauften Brückenforum und vor gut 1.200 Besuchern übergeben.
Bis dahin war sie als Prinzessin im Wartestand mit der Schärpe der
Beueler Weiberfastnacht, „Noch net ävver dann“, im kleinen
Schwarzen bei Empfängen oder im Froschkostüm bei Sitzungen oder
Proklamationen unterwegs. „Wir haben lange überlegt, welches
Kostüm wir hierfür wählen sollten, denn entsprechend der
Sessionslänge ist auch der „Noch net ävver dann“ Status lang. Im
Märchen „Der Froschkönig“ wird der Frosch erst spät zum Prinzen
geküsst, so wie ich auch erst spät proklamiert werde“ erklärt die
designierte Regentin die Gründe zur Wahl des Froschkostüms.
Während alle Tollitäten bereits zu Jahresbeginn proklamiert wurden
und in ihrem Ornat unterwegs sind, darf die designierte Prinzessin
erst vier Wochen vor Weiberfastnacht proklamiert werden. Ariane:
„Für mich ist es eine besondere Ehre, diese wunderschöne Schärpe
zu tragen. Natürlich würde ich aber auch schon gerne länger die
Beueler Weiberfastnacht in meinem Ornat repräsentieren. Aber am
Freitag ist es ja soweit. Auf der anderen Seite genieße ich den
Status als „Noch net äver dann“ Prinzessin. Dieser erzeugt
Spannung und die Zeit vor der Proklamation ist für mich die Ruhe vor
dem Sturm. Während alle anderen schon proklamiert sind, finde ich
noch Zeit mit meinem Damenkomitee zu verbringen. Das macht mir sehr
viel Spaß.“
Ihr Komitee, das Damenkomitee St. Josef, wird in dieser Session 95
Jahre alt und stellte in diesem Jahrzehnt mit Lara Mohn (2010) und
Susanne Eyhoff (2015), bereits zwei Wäscherprinzessinnen. Eingetreten
ist Ariane in das Komitee nach der letzten Session, als sie Wäscherin
von Franzi I. war und für sie feststand: „Ich kann und ich will
Wäscherprinzessin werden!“
Den von Frauen geprägten Karneval findet sie ganz toll: „Besonders
schön ist, dass so viele daran mitwirken. Es gibt eine Vielzahl von
Damenkomitees, die sich das ganze Jahr darum bemühen die 5.
Jahreszeit für Jung und Alt zu gestalten. Hier wird Keiner vergessen.
Kinder und Senioren gehören einfach mit dazu, ob im Straßenkarneval,
auf den Sitzungen, beim Gestalten von Kostümen oder Karnevalswagen.
Jeder kann sich mit all seinen Fähigkeiten einbringen. Deshalb ist
Karneval ein Phänomen für mich und ich beobachte, wie viele Menschen
aus anderen Regionen unseren Karneval und unsere rheinische Art lieben
und schätzen“.
Jecke 33 Tage wird sie bis zum Häubchenrupfen im Amt sein. Höhepunkt
ist der Rathaussturm am 28. Februar: „Meine Quellen im Rathaus
arbeiten Spitze. So ist es ihnen bereits gelungen dem
Bezirksbürgermeister den Termin zur Hofburgeinweihung, zu der er von
unserer Obermöhn eingeladen wurde, vor zu enthalten. Ein herber
Aufschlagverlust für ihn. Der erste Satz ging an uns“, jubelte die
passioniere Tennisspielerin. „So schenke ich auch den Stimmen aus
der Bezirksvergnügungsstelle, dass ich mir wohl ernsthafte Gedanken
machen muss wie ich die Kerle aus dem Rathaus vertreiben soll, keine
Beachtung. Ich glaube sie haben uns nicht viel entgegenzusetzen. Ich
bin eigentlich sehr relaxed, habe aber natürlich auch einen Plan B,
falls die wider Erwarten rumzicken!“
Auch in diesem Jahr verstehen es die Beueler Wiewer wie immer und ganz
besonders gut, einen schönen Karneval auf die Beine zu stellen.
Besonders, da in diesem Jahr die Städtepartnerschaft zwischen Beuel
und Mirecourt 50 Jahre lang besteht. Dies kommt nicht nur im
Sessionsmotto: „3x Alaaf un Bonjour, Beuel is jeck met Mirecourt“
zum Ausdruck, sondern sicherlich auch beim Rathaussturm.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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