Abschied aus Beuel
Dank an Pfarrer Wilfried Evertz
Rappelvoll wurde es in der Pfarrkirche St. Josef in Beuel am Sonntagnachmittag und beim anschließenden Empfang vor dem Gotteshaus. Zahlreiche Gläubige verabschiedeten sich von Pfarrer Wilfried Evertz, der nach 26 Jahren als Leitender Pfarrer in Beuel und des Seelsorgebereichs „An Rhein und Sieg“ in den Ruhestand ging. Grußworte nach der Festmesse am Dreifaltigkeitssonntag sprachen unter anderem Stadtdechant Wolfang Picken, Petra Gläser, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates im Seelsorgebereich „An Rhein und Sieg“, sowie Herbert Jütten, Geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands, und Ralf Birkner, Vorstandsvorsitzender der Nepomuk-Stiftung.
Höhepunkt bei dem anschließenden Begegungsfest auf dem Vorplatz der Kirche war die feierliche Enthüllung des Josefbrunnens durch den scheidenden Geistlichen. Für den kulturellen Rahmen sorgte der Musikzug der Beueler Stadtsoldaten. Carilloneur Georg Wagner spielte zur Ehren des Pfarrers noch zwei Kölsche Stücke auf dem Glockenspiel von St. Josef.
Etwas Bleibendes hinterlassen
Evertz wollten den Beuelern etwas Bleibendes hinterlassen und brachte die Idee ins Spiel, den bislang namenlosen Kirchenvorplatz in Josefplatz umzubenennen, einen Brunnen und später auch eine moderne Tisch-Bank-Kombinationen installieren zu lassen, an der die Beueler verweilen können: „Der Josefplatz soll ein Ort voller Leben sein“, so der Wunsch Evertz‘.
Der Brunnen war ein gemeinsames Geschenk aller rechtsrheinischen Kirchengemeinden, Gruppierungen, Vereine, Parteien, Unternehmer und Bürger und stieß auf große Akzeptanz und Unterstützungsbereitschaft. Vorausgegangen war ein erfolgreicher Bürgerantrag im April an die Bezirksvertretung. Der Brunnen hebt den Schutzheiligen der Gemeinde, den Heiligen Josef, besonders hervor. Für die Gestaltung zeichneten verantwortlich Michael Naundorf, Steinmetz aus Beuel, sowie der Kunstpädagoge und Theologe aus Schwarzrheindorf, Florian Münch. Bauherrin ist die Kirchliche Nepomuk-Stiftung.
Allerdings wurde der Brunnen zunächst nur provisorisch aufgestellt. Es stehen noch Fördermittel des Landes aus. Sobald diese eingegangen sind, kann der Brunnen fest verankert werden. Für die geplanten Möbel auf dem Josefplatz brachte Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn, der Nepomuk-Stiftung als Bauherrin des Projektes einen symbolischen Scheck über 64.000 Euro mit. Weitere Spenden und Sponsoren werden aber noch benötigt.
Dank für die Chronik
Besonders gefreut hatte sich Wilfried Evertz über die Chronik, die ihm die Pfarrgemeinde St. Josef und Paulus Bonn-Beuel überreicht hatte und die von Alexander Brüggemann, Juan Francisco Gonzalez, Dr. Stephan Kern und Christoph Westemeyer zusammengestellt worden war. Die lesenswerte und hochwertige Festschrift („Der liebe Gott tut nichts als fügen“) umfasst die Amtszeit von Evertz in Beuel von 1997 bis 2023. „Das Adieu für unseren langjährigen Pfarrer in den Ruhestand ist für Beuel ein enormer Einschnitt und allemal ein Anlass, in großer Dankbarkeit zurückzuschauen“, schreibt Alexander Brüggemann, leitender Redakteur bei der Katholischen Nachrichten-Agentur im Vorwort zu der Festschrift. Mit Evertz scheide ein „frommer und leiser Priester aus dem Amt, einer, der sich freut, wenn gute Dinge entstehen und geschehen. Unser Pastor war kein Star; er war vor allem in Ermöglicher.“ Die Chronik ist Brüggemann zufolge sowohl eine „verdiente Ehrung“ für Evertz als auch eine „Gedächtnisstütze und Selbstvergewisserung unserer Gemeinde.“ Das Buch ist einer Auflage von 1300 Exemplaren erschienen und kann gegen eine Spende oder zum Selbstkostenpreis erworben werden.
Der Weg führt nach Langenfeld
Evertz, 1953 in Opladen geboren, wird nun nach Langenfeld ziehen, wo auch sein Bruder Albert Evertz lebt, der dort als Jurist und Bereichsleiter bei der Caritas im Erzbistum Köln arbeitet. Er wird die Pfarrei vor Ort als Subsidiar priesterlich unterstützen. Die Beueler müssen noch einen weiteren Abschied verschmerzen: Auch der langjähriger Küster Bernd Hinsen geht in den Ruhestand. Bereits vor Jahren hatte er angekündigt: „Ich gehe zusammen mit dem Pastor.“ Die Nachfolge von Wilfried Evertz wird Markus Feggeler antreten, bislang Pfarrer an St. Johannes in Lohmar.
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.