Möhneplatz im Herzen Beuels
Die "Erste Adresse" für Beueler Möhnen
Beuel (fes). Die „große Zeitenwende“ in Beuel setzte im Jahr 1824 ein mit der Geburtsstunde der Weiberfastnacht, meinte Beuels Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer. Jetzt, 200 Jahre später, ist dies auch im Beueler Stadtbild sichtbar: Der bislang namenlose Rathausvorplatz trägt nun offiziell den Namen „Möhneplatz“. Gemeinsam mit Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Obermöhn Ina Harder und Wäscherprinzessin Sabrina I. (Michel) enthüllte Pfeiffer mit zahlreichen Schaulustigen während einer Feierstunde vor und im Rathaus das neue Straßenschild: „Es ist nur folgerichtig und konsequent, dass der Platz, der für Beuel steht, nun endlich den passenden Namen bekommt und entsprechend gewürdigt wird, denn der Beueler Karneval ohne Wäscherprinzessin wäre unvorstellbar. Ich freue mich, ab heute sagen zu können, ich arbeite am Möhneplatz.“
Obermöhn Ina Harder, die ihre letzte Session feiert, freute sich, diesen Prozess bis zur Benennung des Platzes begleiten zu dürfen und Sabrina I. betonte: „Ich habe viele besondere Auftritte gehabt, doch dieser ist ganz besonders, da mit dem Platz auch alle unsere Vorfahren geehrt werden.“ Katja Dörner, die auch Schirmherrin des Jubiläums ist, war es ein großes Anliegen, diesen Platz „im Herzen von Beuel“ nach den Möhnen, den Mitgliedern des 17 Beueler Damenkomitees zu zu benennen und das rechtzeitig vor dem Rathaussturm am 8. Februar.
Sie zeigte sich „emotional“, wenn sie daran denkt, was auf diesem Platz an Weiberfastnacht passieren wird und regte an, ob es nicht an der Zeit sei, mit einer jahrhundertealten Tradition zu brechen und sie und Guido Pfeiffer als Sieger aus dem Rathaussturm hervorgehen zu lassen? Das sah Ina Harder natürlich anders: „Ich wusste gar nicht, dass Sie die Backen so voll machen, doch am Ende werden auch Sie Ihre Tränchen trocknen und hier unten stehen, während wir oben auf dem Rathausbalkon sind.“
Den Beschluss, diesen Platz umzubenennen, fasste der Bonner Hauptausschuss auf Empfehlung der Bezirksvertretung Beuel im Dezember 2023.
Im Frühjahr wird es noch eine weitere Straßenbennung mit karnevalistischem Bezug geben. Der Stadtrat hat beschlossen den südlichen Teil des Beueler Rheindammes zwischen Arnoldstraße und Kaiser-Konrad-Straße nach Erna Neubauer zu benennen. Neubauer hat sich als Obermöhn über Jahrzehnte für das hiesige Brauchtum engagiert und wesentliche Elemente der Weiberfastnacht wie die Proklamation der Wäscherprinzessin und den Rathaussturm mitgestaltet, vorangebracht und bekanntgemacht. Sie verstarb im Dezember 2022.
Infos
Ihren Höhepunkt erreicht die Jubiläumssession am Donnerstag, 8. Februar, mit der Erstürmung des Beueler Rathauses durch Wäscherprinzessin Sabrina I. Anlässlich des Jubiläums bestreiten mit Kasalla, Räuber, Köbesse und Druckluft Top-Bands das musikalische Rahmenprogramm am Rathaus. Zuvor wird der vermutlich größte Zug in der Geschichte der Beueler Weiberfastnacht durch den Ort ziehen. Anlässlich des Jubiläums gibt es eine Reihe von Anmeldungen von Teilnehmenden, die erstmals in Beuel am Start sind, darunter das Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt und das Stankt-Josef-Hospital. Auch Gäste von der anderen Rheinseite, wie zum Beispiel die Alkoholisierten Funken, werden ausnahmsweise in Beuel dabei sein. Die teilnehmenden Schulen und viele weitere Gruppen haben sich vorgenommen, das Jubiläumsmotto „Tradition met Wieverklaaf, 200 Johr en Beuel, Alaaf!“ in besonderer Weise sichtbar zu machen.
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
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