Skatepark in der Rheinaue
Diskussion schlägt hohe Wellen

An dieser Stelle om der Beueler Rheinaue und in unmittelbarer Nähe zu dem bekannten „Piratenschiff“ soll die Skateanlage enstehen. | Foto: Harald Weller
  • An dieser Stelle om der Beueler Rheinaue und in unmittelbarer Nähe zu dem bekannten „Piratenschiff“ soll die Skateanlage enstehen.
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Beuel - Hohe Wellen schlägt der seitens der Stadtverwaltung in Beuels
Rheinaue angedachte Skatepark. Während sich die Gewerbegemeinschaft
Beuel vehement für die Pläne einsetzt, formiert sich in den
Bürgervereinen LiKüRa einhelliger Protest. Die Politik, die
schlussendlich über das Vorhaben zu entscheiden hat, ist gespalten.
Sie fordert überwiegend weitere Informationen der Stadtverwaltung
ein. Am 5.7. gibt es die nächste Runde der Diskussion. An diesem Tag
steht das Thema auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung.

Die Gewerbegemeinschaft Beuel empfindet einen Skatepark als belebendes
Element in Beuel. Er sei für Jugendliche und Familien ein guter Ort,
wie ihr Vorsitzender Paul Ahrens betont. Zumal in der Anlage ein
betreutes Jugendcafé geplant sei. Die Beueler Geschäftsleute
begrüßen ausdrücklich, dass der Verein „SUBculture“ diese
Anlage mit Unterstützung der Stadt Bonn betreiben will. Die
Gewerbegemeinschaft ist der Ansicht, dass der Skateplatz zu einer
Bereicherung des Freizeitangebots auf der rechten Rheinseite beitragen
wird. Der Gewerbeverein hofft, dass die Ablehnung durch einige Gruppen
nicht daher rührt, dass diese prinzipiell gegen jedwede Änderung
seien.

Die Bürgervereine äußern sich sinngemäß wie folgt. Wir sprachen
mit Karl Wengenroth vom Bürgerverein Limperich und Johannes Schröer,
dem Sprecher der drei LiKüRa-Vereine zu diesem Themengebiet.
Zunächst stelle sich die Frage, warum die Skater aus Bad Godesberg
weg sollten. Dort gebe es eine gut funktionierende Skaterstätte. Des
Weiteren seien Fragen des Denkmalschutzes unbeantwortet. Zudem ließen
sich andere Grundstücke als das angedachte in Bonn finden. Außerdem
sei es sinnvoll, die jetzige Jugendverkehrsschule zu beleben und dort
Kinder aus den Grundschulen in der Verkehrserziehung zu unterrichten.
Obendrein stelle sich die Finanzierungsfrage. Sie sei ungeklärt.
Trotz der massiven Zuschüsse durch die Stadt für den Skatepark sei
er für den Verein mit seinen 300 Mitgliedern nicht zu tragen.

Die SPD kämpfte bei Redaktionsschluss um eine eindeutige Position.
SPD-Bezirksvertretungs-Fraktionschef Dieter Schaper vermisst
jedenfalls im Vorgehen der Stadt den Skatepark betreffend die
Transparenz. Zugleich sei an geplanter Stelle eine Konkurrenzsituation
mit einem Kindergarten gegeben, der ebenfalls Interesse habe an der
ehemaligen Verkehrsschule. Des Weiteren vermisst man bei der SPD
weitergehende Informationen der Stadtverwaltung. Und fordert überdies
ein transparentes Finanzierungskonzept ein.

Die Linke im Stadtrat befürwortet den Skatepark.

Bezirksbürgermeister Guido Déus, CDU, beklagt das Vorgehen der
Stadtverwaltung, die das Verfahren per Mitteilungsvorlage ohne
ausreichende Information der Bezirksvertretung sinngemäß quasi im
Überfallmodus zu Ende habe bringen wollen. Er will Informationen zu
der etwaigen Abwägung von Kindegarteninteressen und Skatern. Einen
Weiterbetrieb als Verkehrsschule ist seiner Meinung nach eher nicht zu
erwarten. Auch Guido Déus fragt nach einem überzeugenden
Finanzierungskonzept. Und will vor einer Entscheidung alle Fragen auf
den Tisch bringen. Und nicht entscheiden, bevor alles zur
Zufriedenheit der Politik geklärt und beantwortet ist.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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