Sicherer Schulweg
Endstation Ennertschule
Küdinghofen - Vorbei sind jetzt hoffentlich bald die Zeiten, wenn morgens vor
Schulbeginn in der Ennertschule Verkehrschaos angesagt ist,
verzweifelte Eltern keinen Parkplatz finden und rangieren müssen, um
die Pänz sicher aussteigen zu lassen.
Um der täglichen Rush-hour am Pützchensweg Herr zu werden, Bewegung
und körperliche Aktivität der Grundschüler bereits vor dem
Unterricht zu fördern sowie Selbständigkeit, Kommunikation und
Sozialverhalten zu unterstützen, hat sich die „Ennertschule“ für
den Schulweg ihrer Pänz etwas Besonderes einfallen lassen: Den
„Walking Bus“, der zudem den Eltern ein flexibleres Zeitmanagement
am Vormittag und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
bietet.
Nach der Katholischen Grundschule Holzlar (2014) ist die Ennertschule
die zweite Schule im Gebiet der Bundesstadt Bonn, die das Projekt
„Walking Bus“ eingeführt hat. SWB Bus und Bahn hat beide Schulen
bei der Umsetzung des Projektes unterstützt und nach den 26
Haltestellen rund um Holzlar, 17 weitere in LiKüRa eingerichtet, die
sternförmig zur Schule liegen.
Umweltfreundlich, geräuscharm und pünktlich sind einige
herausragende Eigenschaften der sechs neuen „Linienbusse“, die
seit dem Schulbeginn von montags bis freitags (ausgenommen
Schulferien) in LiKüRa ab 07.30 Uhr die Haltestellen anlaufen.
Die „Walking Busse“ oder auch „Busse mit Beinen“ laufen mit
der Muskelkraft der Schüler und sind entstanden, weil Umfragen
ergeben hatten, dass weniger als die Hälfte der Schüler zu Fuß zur
Schule gehen.
Das Konzept der Gehgemeinschaften stammt aus Großbritannien, wo es
erfolgreich an Grundschulen eingesetzt wird. Die jeweiligen Gruppen
gehen täglich gemeinsam zur Schule. Nach einem festen Zeit‐ und
Wegeplan treffen sie sich an den ausgeschilderten Haltestellen. Das
Streckennetz deckt den weitaus größten Teil des Wohngebiets der
Kinder aus der Ennertschule ab.
Pünktlich zur Schule
Da die sechs Walking-Bus-Linien sternförmig auf die Schule zulaufen,
können die Kinder weiterhin möglichst ohne Umwege und pünktlich zur
Schule kommen. Nahezu alle dieser „Buslinien“ gehen dabei durch
verkehrsberuhigte Straßen, die Kinder haben eine wohnortnahe
Haltestelle zur Verfügung und gehen die größte Wegstrecke des
Schulweges gemeinsam. Alle Haltestellen sind mit einem genauen
Zeitplan der jeweiligen Linie bestückt und durch ein
Haltestellenschild mit dem Logo des Walking Busses gekennzeichnet. In
einem Fahrplankasten hängt der jeweils gültige Fahrplan der
Walking-Bus-Linie aus, so dass sich die wartenden Kinder orientieren
können. Dabei ist die Begleitung durch ein Elternteil möglich.
„Die Projekte nehmen eine Vorbildfunktion ein", sagt Georg
Bechthold, Fachbereichsleiter Marketing und Vertrieb SWB Bus und Bahn.
"Uns als Bonner Nahverkehrsunternehmen liegt der sichere Schulweg der
Kinder sehr am Herzen. Deshalb unterstützen wir auch sehr gerne das
Engagement von Schülern, Eltern und Schulleitung. Auch andere Schulen
sollten dem Beispiel folgen. Ich möchte alle Eltern und Lehrer an
Bonner Grundschulen ermuntern, ebenfalls das Konzept Walking Busse
einzuführen. Alle Bonner Grundschulen können sicher sein, dass wir
sie bei der Umsetzung unterstützen."
SWB Bus und Bahn stattete übrigens alle rund 3.000 Erstklässler zum
Schulanfang mit orangefarbenen Schirmmützen aus, damit sie auf
Gehwegen und Straßen gut als I-Dötzchen zu erkennen sind. Außerdem
bieten die Stadtwerke Bonn jedes Jahr eine Reihe von Schulungs- und
Trainingsangeboten. Zum Beispiel für 'Konfliktlotsen im Bus'
(Klib‘s) und die Reihe 'Cool unterwegs'.
Von nun an müssen die Kinder aus LiKüRa keine Straße mehr
überqueren, können sich mit ihren Freunden unterhalten und ihren
Wohnort noch besser kennenlernen während sie in die Schule laufen.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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