Chronik vorgestellt
Geislar - Das Dorf am Rande
Geislar - Der Ort hatte es nicht immer leicht: „Wohnen in Geislar? Nein
Danke“, mag der eine oder andere vor Jahren gedacht haben. Wer
wollte vor 15 Jahren schon im Dorf an der Nordgrenze Beuels zwischen
Rhein und Sieg wohnen? Außer den Familien der Alteingesessenen? Dort,
wo Autobahnen, Hubschrauber und Sportflugzeuge nach Starts und vor
Landungen in Hangelar lärmten. Wo die Pfarrkirche St. Joseph der
Stolz der Dorfbewohner ist. Und wo sich Fuchs und Hase auf den Feldern
und Wiesen ehemaliger Gutshöfe Gute Nacht sagen.
Inzwischen siehr das allerdings ganz anders aus. Die liebenswerte,
dörfliche Struktur um den felder- und wiesenumstandenen Ortskern ist
bis heute erhalten geblieben. Doch Dank der Erschließung von zwei,
damals noch bezahlbaren, attraktiven Baugebieten und dem Zuzug junger
Familien, wurde aus einer der ältesten Siedlungen im Bonner Raum, im
Laufe der Zeit ein junger, frischer, lebenswerter Beueler Ortsteil mit
einem gesunden Mix aus Alteingesessenen und engagierten Neubürgern.
Mittlerweile wohnen und lieben ca. 2.400 Bürger ihr Geislar mit
dessen vielfältigen Angeboten, die den Gemeinsinn pflegen. Die
Ortsvereine bieten entsprechende sportliche und gesellschaftliche
Aktivitäten und der Bürgerverein, als Vertretung der Ortsbelange,
trägt erheblich dazu bei eine gelungene Verbindung zwischen
Alteingesessenen und Neubürgern wachsen zu lassen.
Jüngstes Beispiel ist neben der neukonzipierten smarten Homepage, die
soeben vorgestellte 152 Seiten umfassende Dorfchronik. Bereits 2010
wurde die Idee durch Serge Mpouma, den 1. Vorsitzenden und den 2017
verstorbenen Fotografen und Mitglied des Vorstandes, Axel Gläser,
geboren.
Im Frühjahr 2019 griffen Serge Mpouma, und dessen Vertreter im
Vorstand, Bernd Müller, die Idee wieder auf und begannen bereits im
Juli mit der Umsetzung. Damit ging ein lang gehegter Wunsch des
Bürgervereins in Erfüllung, um das, was Geislar zu erzählen und
erlebt hat, in einem einzigen Werk zusammen zu stellen: Historische
Fakten, Sehenswürdigkeiten, die Entwicklung der Ortsvereine und viele
Dinge mehr, die das Leben des lebens- und liebenswerten Dorfes
ausmachen.
Überfordert werden die Leser der beeindruckenden Chronik mit
historischen Daten und Fakten überhaupt nicht, denn die Verfasser,
unterstützt von Carl J. Bachem, Vorsitzender des Denkmal-
Geschichtsvereins Bonn- Rechtsrheinisch, erzählten anschaulich,
belegt mit aussagekräftigen Bildern, all das über Geislar, was sie
im Rahmen ihrer Recherchen herausfinden konnten.
Und das war nicht wenig und mit viel Arbeit, aber vor allen Dingen mit
viel Spaß und Freude bei der Umsetzung des Projektes verbunden.
Hierbei wurden ca. 2.000 Bilder gesichtet, davon 1.116 digitalisiert
und 298 in der Chronik abgedruckt. Recherchiert wurde insgesamt ein
Jahr lang in ca. 200 Bücher, in Zeitungsartikeln, Broschüren,
sonstigen Veröffentlichungen sowie unzähligen Gesprächen mit
Zeitzeugen und Einwohnern Geislars.
Mit den ersten 150 Exemplaren, die mittlerweile für jeweils 15.00
EURO verkauft wurden, haben die Initiatoren ein dynamisches und
nachhaltiges Werk geschaffen, das sich an ein breites Publikum
richtet. So können sich alteingesessene Bürger vielleicht noch gut
an geschilderte Ereignisse oder Sachverhalte erinnern, Neubürger mehr
über Ihren Wohnort und dessen Historie erfahren oder Bonn-Touristen,
interessante Informationen über das Dorf an der Grenze zum
Rhein-Sieg-Kreis bekommen.
Weitere Informationen über die Aktivitäten der Vereine, Aktuellem
aus Geislar oder die noch zu erwerbende Chronik über:
www.buergerverein-geislar.de
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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