Partnerschaftskomitee
Gemeinsam engagiert beim Europatag
Beuel - Sich nur via Bildschirm zu begrüßen und anzulächeln war während
der Pandemie eine Premiere in der Städtepartnerschaft zwischen Beuel
und Mirecourt. Einen vollwertigen Ersatz für das Miteinander und die
gemeinsam verbrachte Zeit der Jumelage, die seit mehr als 50 Jahren
besteht, konnten die virtuellen Treffen aber nicht bieten.
„Trotzdem sind wir aber alle einig, dass es eine schöne
Möglichkeit ist, sich etwas näher zu fühlen und einige Themen
anzusprechen“, betont Regina Haunhorst, die Vorsitzende des Beueler
Komitees. „Ideen für Projekte zwischen den beiden Städten, zum
Beispiel gemeinsame Umweltprojekte, sind zwar noch nicht konkret
vorhanden, aber mit der einer Veranstaltung zum Europatag am 9. Mai
wurden erste Schritte unternommen, um auch Jugendliche und junge
Erwachsene in die Jumelage einzubinden.“
Unter dem Motto „Stadt-Land-Lust“, organisierte das Institut
Français Bonn zum Europatag eine Zoom-Veranstaltung, in der die
Lebensverhältnisse in Deutschland und Frankreich in ländlichen
Regionen und Städten beleuchtet wurden.
Hier präsentierten die beiden Komitees Eindrücke aus beiden
Städten. Ziel war es herauszufinden, was es an Unterschieden und oder
auch an Solidarität zwischen dem Leben „auf dem Land/in kleineren
Städten und in der „Stadt“ in Frankreich und Deutschland gibt.
Bernard Schmitt, Vorsitzender des Komitees in Mirecourt, übersandte
hierzu über 30 Videos aus Mirecourt. „Sich abgehängt fühlen“
oder von der großen Politik vergessen, davon kann keine Rede sein!
„In Mirecourt ist alles da“, erzählten Jugendliche, die dort mit
ihren Familien wohnen. Berichtet wurde von den vielen Erlebnissen des
dortigen Fußballclubs und vom Austausch mit dem SV Ennert. Gezeigt
wurde, dass man in Mirecourt ein Auto benötigt, das umweltpolitisch
allerdings nicht optimal sei. Auf der anderen Seite hätte man in
Mirecourt die Natur vor der Haustür und könne in einem Haus mit
großem Garten wohnen. Die schöne Landschaft und Möglichkeit, sich
in der Natur aufzuhalten, spielte durchgängig dabei eine große Rolle
in den Videos der Jugendlichen.
Eingebunden in Beuel war ein Schülerprojekt der Französischkurse der
Jahrgangsstufe 9 von Monika Willcke und Claudia Kleinespel des
Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums. Die Pädagogen hatten ihre Schüler und
Schülerinnen gebeten ihre Lieblingsorte, Sportmöglichkeiten und
natürlich auch Verbesserungsvorschläge und Kritik in kleinen
Videoclips zu verpacken.
32 Schüler und Schülerinnen stellten in Einzelarbeit oder
Kleingruppen kleine Filme zusammen, die breitgefächert über den
Stadtbezirk Beuel informierten. Selbstverständlich wurde alles in
französischer Sprache erklärt.
Fazit: Die Jugendlichen fühlen sich in Beuel wohl und wissen um die
vielen Möglichkeiten, der Aufenthalte in der Natur und der
zahlreichen Freizeitangebote. Die Rheinuferpromenade spielt dabei
ebenso eine große Rolle wie die Beueler Infrastruktur. Erklärt
wurden Tricks beim Mountainbiken, Fahrradtouren beschrieben oder über
das Fußballtraining berichtet. Geschwärmt wurde vom „Jungen
Theater Bonn“ oder den vielen leckeren Eissorten, aber auch von der
„Meilleure école du monde“ (der besten Schule der Welt), was die
Schulleitung des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums freute.
Kritik gab es über den desolaten Zustand vieler Fahrradwege und
gleichzeitig wurde angeregt wesentlich mehr Fahrradwege und breitere
Fußwege zu bauen. Andere störten sich über den Müll am Beueler
Rheinufer oder auch am Lärm zahlreicher Lastwagen und PKWs.
„Wir sind von diesem Engagement absolut begeistert“, schwärmte
Regina Haunhorst, Vorsitzende des Komitees. Die vollständigen Filme
der Schüler und Schülerinnen sind auf der Homepage der Vereins unter
www.beuel-mirecourt.eu/WP/schuelerprojekt-im-rahmen-von-stadt-land-lust/
abrufbar.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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