Krönung der Liküra
„Ist die Welt auch noch so groß, LiKüRa fiert grenzenlos!“
Küdinghoven - Wenn in der Narrenrepublik LiKüRa die Prinzessin aus dem Ortsteil
Küdinghoven gestellt wird, heißt es für die Große Küdinghovener
KG (GKKG) die Ennerthalle auf links drehen und aus der Schulturnhalle
einen Festsaal zaubern.
So war es auch am vergangenen Wochenende. Der Liküra- Festausschuss
rief und nicht nur die Karnevalisten sondern neben den Vertretern der
Kommunalpolitik und der Pfarrgeistlichkeit auch die
„Rathaustollitäten“ aus Beuel. Bad Godesberg und Bonn strömten
zur Krönungszeremonie.
Zur Krönung stand an: Julia Schleier, noch 26 Jahre alt, Germanistik
Studentin und jüngster Spross einer karnevalsverrückten Familie (Das
Schaufenster berichtete). Ihr Sessionsmotto: „Ist die Welt auch noch
so groß, LiKüRa fiert grenzenlos“. Ihre Begleiterinnen: Lucia
Wolfgarten (26) und Hannah Komrowski (27), ihre besten Freundinnen.
Bis es aber soweit war, gehörten die ersten beiden Stunden der
Krönungszeremonie der scheidenden Prinzessin Mareike I. Sie zog mit
dem Elferrat, der Prinzengarde Alfter und der Liküra Ehrengarde ein.
Der Vorsitz im Elferrat gehörte ihr und die Ennertfunken machten ihr
den Abschied beim letzten Auftritt im Ormnat auch nicht gerade leicht.
Emotionen pur. Stolz resümierte sie, dass ihr Sessionsmotto „Vun
Hätze jeck un kunterbunt, mir fiere zesamme zu jeder Stund!“ und
hier vor allem das Gebot „Mir sin eens in unserem Liküraland“
richtig umgesetzt wurde.
Ähnlich auch das Motto von Julia I., die, bevor sie musikalisch
begleitet von den „Rheinlandfanfaren“ mit Ihrer Equipe einzog, im
Bad der Jecken fast unterging.
Üblicherweise werden Karnevalstollitäten von den Honoratioren der
Stadt proklamiet. In der rechtsrheinischen Narrenrepublik waren die
Honoratioren allerdings nur Gäste, denn seit 1952 werden die
Regentinnen aus LiKüRa von ihren Vorgängerinnen gekrönt.
So wurde Mareike Piontek als 67. Liküra diese Ehre zuteil, während
die Honoratioren, allen voran OB Ashok Sridharan, artig in der Reihe
anstanden, um zu gratulieren und Geschenke zu überreichen.
Auf Blumensträuße und weitere Geschenke will ihre Lieblichkeit
allerdings verzichten, was sie beim Verlesen ihrer elf närrischen
Gebote kundtat. Stattdessen soll für die Welthungerhilfe gespendet
werden. Hier war sie im Rahmen ihrer Ausbildung beschäftigt und hat
aus eigenem Erleben den Hunger in der Welt kennengelernt.
Animiert davon griffen sowohl OB Sridharan und Bezirksbürgermeister
Guido Déus spontan für eine Spende in den Geldbeutel. Andere Spenden
sollen folgen. Vor allen aus Zwangsspenden über 11.11 Euro, wenn von
ihr Ausgezeichnete vergessen, ihren persönlichen Orden zu tragen.
Mit 178 cm Körpergröße ist Julia I. auch ohne Ornat nicht zu
übersehen. Sie macht sich deshalb Sorgen um ihren Rücken. Vor allem
dann, wenn es ums Bützen und Ordern verleihen geht. Nicht immer kann
sie dem Gegenüber in die Augen sehen. So steht im 9. Gebot ihres
Grundgesetze: „Da ich nicht die Kleinste bin und Sorge um meinen
Rücken habe, bitte ich jeden, der nicht die nötige Körpergröße
aufweist, ein Fußbänkchen mitzubringen“.
So wurde umgehend ein Bierkasten organisiert, der umgedreht als
Bänkchen diente, Julia I. „Rücken ersparte“ und Patenonkel Achim
Unger als Vorsitzender der GKKG endlich mal erlaubte seiner Nichte
beim Bützen und Orden verteilen in die Augen zu schauen.
Ein richtig gutes Rahmenprogramm gab es, neben dem Auftritt der
Prinzengarde Alfter und den Ennertfunken, mit dem Duo Holliwald, den
Showtänzerinnen von Scarabäus, der Prinzengarde Rietberg sowie Lupo.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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