Kunstwoche IGS
Kultur in der „Roten Schule“

Von r. nach li.: Kutlu Yurtseven von Microphone Mafia, Esther und Joram Bejarano. | Foto: Müller
  • Von r. nach li.: Kutlu Yurtseven von Microphone Mafia, Esther und Joram Bejarano.
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Bechlinghoven - Bereits in den letzten Jahren fanden zum Schuljahresabschluss
diverse Veranstaltungen, Aufführungen und Ausstellungen statt, die
die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler der IGS großartig
präsentierten.

Zum Auftakt der jetzt erstmalig veranstalteten „KUNST- und
KULTURwochen“ hatten die Organisatoren Esther Bejarano zu einer
Lesung und einem Konzert eingeladen. Seit mehr als dreißig Jahren ist
sie eine Kämpferin gegen das Vergessen. Sie mischt sich ein und
engagiert sich auch heute noch gegen alte und neue Nazis, für
Flüchtlinge und gegen Krieg. Also ein weiterer Anknüpfungspunkt für
die Schülerschaft und das Kollegium der Gesamtschule, die sich als
Teil einer „Schule ohne Rassismus“ verstehen.

Vorbereitet auf Konzert und Lesung hatten sich einige
Mittelstufenklassen durch Stadtrundgänge in Beuel. Mit Hilfe der
Gedenkstätte Bonn wurden die Fluchtgeschichten von zwei jüdischen
Beueler Mädchen, ungefähr gleichaltrig mit Esther Bejarano,
aufgearbeitet und den Mitschülern präsentiert.

Nur weil Bejarano im Mädchenorchester Auschwitz Akkordeon spielte,
überstand sie das Auschwitz.

Jetzt ist die 94-jährige seit 10 Jahren mit ihrem Sohn Joram und der
kölsch-türkisch-italienischen Rap-Gruppe Microphone Mafia unterwegs
und hat mittlerweile hunderte von Konzerten gespielt.

Wenn sie nicht auf der Bühne steht, besucht sie Schulen, beantwortet
die Fragen von jungen Menschen zum dunkelsten Kapitel der deutschen
Geschichte und warnt davor, dem aktuellen Erstarken der politischen
Rechten nichts entgegen zu setzen.

Gesungen wurden Lieder aus den jüdischen Ghettos und aus dem
Widerstand sowie internationale Lieder gegen den Krieg und für
soziale Gerechtigkeit. Zu hören waren die Songtexte auf Jiddisch,
Deutsch, Türkisch und Italienisch, geschrieben aber auch op Kölsch,
wie der Song „Wann jeiht d‘r Himmel widder op“. Dabei auch ein
Klassiker des politischen italienischen Liedes „Bella Ciao. Hierbei
handelt es sich um eine Hymne, die italienische Partisanen während
des Zweiten Weltkriegs im Kampf gegen den Faschismus gesungen haben.

Das Konzert wurde von Lesungen und Erzählrunden begleitet. Esther
Bejarano berichtete von ihrer Jugend als verfolgte Jüdin im KZ und
davon, dass sie ihre Familie verloren hatte. Alle wurden von den Nazis
ermordet.

Noch bis zum 19. Juni finden unterschiedliche Theater- und
Musikaufführungen sowie das alljährliche Finale des Film-Festivals
sowie die Eröffnung der großen Kunstausstellung statt (siehe
Kasten).

So spielt der „Literaturkurs Theater“, bestehend aus 9
Schülerinnen das Stück „Mädchen wie die“ von Evan Placey. Es
handelt von Schülerinnen einer Eliteschule, die „beste
Freundinnen“ sind. Dabei auch Scarlett, von der eines Tages ein
Nacktfoto auftaucht. Die Schülerinnen setzen u.a. mit der Frage
auseinander, warum Mädchen/Menschen aufeinander einhacken, anstatt
füreinander einzustehen. Der Autor sieht die Mädchen mit einem
harten Überlebenskampf konfrontiert, in dem es darum geht, oben zu
sein und zu bleiben.

Die bereits mehrfach ausgezeichnet Jugendgruppe „Generation Z, kann
doch was“ hat bei ihren drei Aufführungen Heimspiel und hofft bei
den jeweilige Benefizveranstaltungen auf großzügige Spenden für
ihre anstehenden Projekte (Das SCHAUFENSTER berichtete).

Die große Kunstausstellung der IGS wird am den 18.Juni um 18:00 im
Foyer der Schule eröffnet. Gezeigt werden dort Bilder, Gemälde,
Zeichnungen, Objekte, Drucke und Arbeiten aus dem Projektkurs.

Ein Besuch des künstlerischen Abschlusses des Schuljahres 2018/19
lohnt sich für auf jeden Fall. Für das leibliche Wohl sorgt wie in
jedem Jahr sorgt dir 11. Jahrgangsstufe mit Finger-Food und
Getränken.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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