Hitzewelle
So trotzen die Bonner den Rekordtemperaturen

Auch eine gute Idee: Ein Bonner Unternehmen hatte den Betriebsausflug kurzerhand aufs Wasser verlegt. | Foto: Helmut Müller
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  • Auch eine gute Idee: Ein Bonner Unternehmen hatte den Betriebsausflug kurzerhand aufs Wasser verlegt.
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Bonn/Region - Auch in dieser Woche soll es trocken und heiß bleiben, jedoch
dürften Temperaturen weit über 30° eher die Ausnahme sein.
Hitzefrei wahrscheinlich wieder ab dem Mittag für die Schüler der 16
Beueler Schulen und Badewetter für alle die nicht arbeiten müssen.
Für die sonnenverwöhnten Beueler allerdings nicht im Rhein sondern
im Ennertbad. Dort suchten in der letzten Woche weit mehr als 20.000
Besucher Abkühlung und füllten die städtischen Kassen. Nicht nur
die des Bäder-, sondern auch die des Ordnungsamtes. Während sich die
Badegäste im Bad entspannten, waren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes
auf der Jagd nach Falschparkern, die mit ihren Kfz die Holtorfer
Straße zuparkten und dadurch die Anfahrt von Rettungsfahrzeugen
blockierten.

Hart arbeiten mussten und müssen weiterhin Bauarbeiter und
Handwerker. Dachdeckermeister Frank Sülzen aus Niederdollendorf:
„Wir beginnen morgens um sechs und beenden unsere Arbeiten
entsprechend früher. Unsere Schrägaufzüge transportieren nicht nur
Dachziegel sondern auch eine stattliche Anzahl Mineralwasserkisten.
Ohne Wasser könnten wir nicht arbeiten.“

Während die Biergärten und Rheinterrassen tagsüber weniger
aufgesucht werden, herrscht dort ab dem Nachmittag Hochbetrieb. Die
Innenräume sind fast alle klimatisiert, so dass an der Theke
entspannt, aber mehr als sonst, gearbeitet werden kann. In den Küchen
sieht es anders aus. Michael Schreiber Koch im „Wirtshaus Zur
Rheinbrücke“ an der Kennedybrücke: „Täglich stehen wir bis zu
fünf Stunden am Herd und bereiten die Speisen frisch zu. Es wird
gegrillt, Bratkartoffeln gebacken oder die daumendicken Koteletts
gebraten. Dazu gart im Backofen der Sauerbraten und die Fritteuse ist
für die frischen Fritten im Dauerbetrieb. Bei bis zu 55° müssen wir
da durch. Gottseidank essen aber die Menschen weniger wenn es heiß
ist.“ Der Hitze trotzt er mit möglichst vielen Aufenthalten im
„20 Grad kühleren Biergarten“ und vielen Kaltgetränken.
Klimaanlagen und Ventilatoren sind nicht nur in „Der Rheinbrücke“
aus hygienischen Gründen verboten.

Fast unerträglich auch die Situation bei den Straßenbauern von
StraßenNRW und den Müllwerkern von BONNORANGE. Während deren Arbeit
im öffentlichen Straßenverkehr müssen sie reflektierende
Schutzkleidung tragen. Da bleibt die Haut zwar sonnengeschützt aber
die Frischluft außen vor. Gut gebräunt kommen dagegen die
Straßenbauer aus dem Sommer. Das Einreiben mit einer speziellen
Sonnencreme für Freiluftarbeiten sowie Kappen und Hüte mit
Nackenschutz sind allerdings ein Muss. Ebenso wie das Trinken von
Wasser der Bus- und Bahnfahrer der Stadtwerke Bonn, die von ihrem
Arbeitgeber zusätzliche Wasserflaschen gestellt bekommenen.

Hobbygärtner müssen sich ebenfalls der Witterung anpassen. Das
Gießen zur Mittagszeit verbrennt die Pflanzen, denn Wassertropfen auf
den Pflanzen wirken in der Sonne wie Brenngläser. Die beste Zeit zum
Gießen ist zwischen drei und vier Uhr morgens. Dann hat der Boden
seine maximale Abkühlung erreicht. Aber natürlich geht es auch noch
gut ein paar Stunden später.

Freuen auf viele Kunden können sich hingegen Getränkehändler und
Ventilatoren vertreibende Unternehmen ebenso wie die Betreiber von
Eisdielen.

Der augenblichen Hitzewelle ist allerdings besser zu trotzen als
wochenlangem Regen, gegen den es kaum Abhilfe gibt, der aber zu hohen
materiellen Schäden führen kann. Angepasst an ärztlich Ratschläge
und alte Hausrezepte gegen Hitzefolgen kann „Sommer Gnadenlos“
auch seine schönen Seiten haben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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