Weltraum-Sonde aus Lego
Spannender Workshop für Grundschüler

Max und Titus fahren mit ihrer auf dem Tablet programmierten Weltraumsonde auf Entdeckungsfahrt durch die Schule. | Foto: jc
  • Max und Titus fahren mit ihrer auf dem Tablet programmierten Weltraumsonde auf Entdeckungsfahrt durch die Schule.
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Bonn-Beuel - Nicht weniger als eine Weltraum-Sonde aus Bauklötzen bauen und ihre
Steuerung programmieren war die Aufgabe in einem der drei vom
gemeinnützigen Kinderwerk Baronsky organisierten Technik-Workshops
für Gründschüler an der OGS Om Berg. Die Deutsche Telekom Stiftung,
die insgesamt für 30 der 59 Workshops in ganz Bonn finanzielle
Unterstützung angeboten hat, förderte die notwendige digitale
Ausrüstung, die vom Kinderwerk dafür angeschafft wurde, mit je 300
Euro pro Workshop.

Das Kinderwerk Baronsky kämpft schon lange darum, hinter der Schule
nicht zurückzustehen. Mit rund 100 Mitarbeitern stellt das Kinderwerk
in Bonn fünf Schulen und 13 Kitas Inklusionspädagogen zur Verfügung
und organisiert zwei Offene Ganztagsschulen. „Wir fallen häufig
hinter die Schule, dabei haben wir oft fast mehr Personal an den
Einrichtungen, als die Einrichtungen selbst“, betonte Christine
Falk, die Koordinatorin für Öffentlichkeitsarbeit des Kinderwerks
Baronsky.

Geleitet wird die OGS Om Berg von Lars Hoff, der vor seiner
pädagogischen Laufbahn als Informationselektroniker tätig war. Dort
hat sich das Kinderwerk vorgenommen, den Schülern das Programmieren
schon in jungen Jahren näherzubringen und in der Code Week drei
Workshops zum Thema Programmieren anzubieten.

„Nachdem wir vom Programm der Code Week gehört haben, sind wir
ziemlich schnell auf Lego Wedo 2.0 gekommen. Es ist auf einer sehr
einfachen Programmiersprache für Kinder namens Scratch aufgebaut und
bietet den Kindern Material, das sie schon kennen“, erklärte Hoff,
der sich sicher ist, dass aus den Workshops noch viel erwachsen kann.

Möglich wurden die Workshops allerdings erst durch die Förderungen
der Telekom Stiftung. Johannes Schlarb, der Code Week Projektleiter,
ist schon seit der Gründung der Telekom Stiftung dabei. Er erklärt,
dass die Code Week schon 2013 von der EU initiiert worden sei, jedoch
erst dieses Jahr in Bonn und Umgebung umgesetzt worden wäre. „Ich
bin unheimlich froh darüber, dass die Workshops trotz Corona so gut
anlaufen. Natürlich musste die Teilnehmerzahl reduziert werden und 14
Kurse finden online statt, ansonsten läuft aber alles gut.“

Ein weiteres Bildungsprojekt, in das sowohl die Telekom Stiftung als
auch das Baronsky Kinderwerk involviert sind, ist das „Bonneum“,
welches die naturwissenschaftliche und digitale Weiterbildung an
Schulen fördert. Dazu werden jeweils ein Lehrer und ein
Ganztagspädagoge wöchentlich in das Medienzentrum Bonn geschickt,
bilden sich dort weiter und reproduzieren das Gelernte für die
Schüler in einer schuleigenen Werkstatt, einem „kleinen Bonneum“.

„Das Problem ist, dass Förderprojekte aufwendig sind. Es kostet
viel Zeit und Mühe, sich überhaupt zu bewerben und die notwendigen
Unterlagen auszufüllen. Aber das normale Budget, das uns zur
Verfügung steht, bringt uns auf Dauer einfach nicht weiter“, so
Falk. Schule sei langsam im Wandel, doch es gäbe Lehrer, die sich
gegen neue Ansätze wie Inklusionspädagogen sträuben würden oder
sich gar bedroht fühlten.

Den Schülern geben die neuen Ansätze und Angebote jedoch eine
Chance, sich kreativ auszuleben und den Spaß am Lernen zu behalten.
Darin sind sich Falk, Hoff und Schlab einig. Die Kinder bewiesen in
dem Workshop für Weltraum-Sonden, wie gut dies funktioniert. Denn
nachdem sie die vorgegebene Sonde gebaut hatten, bauten sie ihren
eigenen Workshop selbstständig weiter aus, indem sie das frisch
gelernte Wissen kreativ anwendeten und herumexperimentierten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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