Kinderatelier im Frauenmuseum
20 Kinder entdeckten die "Mutter Erde"
Bonn - Stolz nicken Nora und Pauline. Klar, sie haben mitgemacht beim
Projekt „Mutter Erde“. Im Frauenmuseum gibt es das Kinderatelier.
Da haben 20 Kids einmal die Woche für die Dauer eines halben Jahres
Wissen zu den Mythen um Mutter Erde gesammelt. Figuren gebaut und im
Hof des Museums ausgestellt. Da bleiben sie auch, bis sie überwuchert
sind. Die Natur sich also zurück geholt hat, was der Mensch zuvor
zerstört hat.
Die Symbolik mit der Mutterfigur wurde weiter fortgeschrieben. Und
fand jetzt ihren krönenden Abschluss in einer Ausstellung. Und einem
Fest im Frauenmuseum. Das begann mit einer Polonaise. „Wenn wir alle
Hand anlegen, können wir die Welt bewegen“, sangen die Kinder, die
im Ameisentanz kreuz und quer durch das Museum zogen. Dabei zeigten
sie auch ihre Museobilboxen. Die gehören zum Projekt., Und sind
Kisten, in denen man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Wer
wohnt in meiner Kiste? lautete denn auch die Frage. Nachdem sie mit
Erdfarben die Kisten ausgemalt hatten, bastelten die Kids die Bewohner
ihrer Kiste. Und wiesen ihnen ihren Boxen-Hotelplatz zu. Die Drei- bis
Sechsjährigen malten und bastelten Spinnen, Mäuse und weiteres
Getier. Auch ein Dachs ward gesehen. Eben das, was Kids sich unter
Natur vorstellen.
Immer dabei: Das Wiesochen. Das ist ein Stoff-Kuscheltier, das
während des Projektverlaufs immer wieder „Wieso“ gefragt hatte.
Wieso ist die Erde rund? Wieso scheint der Mond? Wieso bin ich hier?
Die beiden Projektleiterinnen Ulrike Tscherner-Bertoldi und Lene
Pampolha haben mit den Kids eine Menge gelernt über die Natur und die
Zusammenhänge des Lebens ...
Begleitet wurden die Kids bei ihrer Ameisen-Performance per Akkordeon
von Uljana Brunzema. Und die Eltern im Zuschauerraum staunten, was ihr
Nachwuchs so alles übe die Natur weiß. Die Ausstellung, die zum
Mitmachen anregt, weil man dort alle möglichen Aktionen nachspielen
kann, ist geöffnet bis Ende März 2017. Sinnesbeutel lassen Gerüche
erkennen, es gibt eine Massagegelegenheit, es darf gemalt und
gebastelt werden. Man kann Workshops buchen oder auf Entdeckerrallye
gehen. Auch das Töpfern von Mutter-Erde-Figuren gehört zum Angebot.
„Wir hoffen, dass das Projekt, gefördert vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung im Rahmen von „Kultur macht stark“, danach
weiter laufen wird“, sagen die Projektleiterinnen.
Nora und Pauline haben eine Menge gelernt. Und wissen nun ganz genau,
warum es sich lohnt, mit den Ressourcen und der Natur insgesamt
sorgsam und pfleglich umzugehen. Das hat auch der Förster gesagt, bei
dem sie während des Projektverlaufs zu Gast waren. Und das
„Wiesochen“ fragt auch gar nicht mehr. Weil es die Antworten
kennt.
- we
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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