Neuer Hotspot für Kunst
„MB-Sammlung Bonn“ eröffnet Büro in Bonner Altstadt
„MB Sammlung Bonn e.V“ nennt sich ein neuer Bonner Kunstverein, der sich vergangene Woche erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Viele Künstler*innen und Kunstinteressierte folgten der Einladung in die Wolfstraße 21, wo der Verein sein neues Domizil bezogen hat. Der Bestandteil „MB“ im Vereinsnamen steht für Marcel Bouziri. Der ursprünglich aus Tunesien stammende Marcel Bouziri lebt seit 45 Jahren in Deutschland und hat in dieser Zeit eine Kunstsammlung über Bonner Kunst zusammengetragen, die im privaten Bereich ihresgleichen sucht. In seiner Begrüßungsrede ging der Sammler näher auf seine persönlichen Beweggründe für die Sammlung und die Inhalte des Vereins ein. Ziel des Vereins sei es, insbesondere Kunst von Bonner Künstlerinnen und Künstlern, die in Bonn und Umgebung in der Zeit von 1950 bis 2000 ausgestellt haben, zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Weitere Aufgaben sind: Förderung und Begleitung junger Künstlerinnen und Künstler (z.B. durch Lehrgänge und Workshops), Vorbereitung und Durchführung von Ausstellungen sowie Archivierung und Dokumentation. Die MB Sammlung Bonn umfasst aktuell Werke von ca. 200 Künstler*innen. Ein wesentlicher Teil der Sammlung besteht aus Werken der Künstlergruppen SEMIKOLON, ZET und der Bonner Künstlergruppe sowie aus Arbeiten des Frauenmuseums und von Künstler*innen des Atelierhauses des Bonner Kunstvereins. Mit einem bunten Programmmix aus informativen Vorträgen, einfühlsamer Musik (Melinda Lawida), einer Autorenlesung (Dr. Sylva Harst) und einer Ausstellung von repräsentativen Werken der Sammlung wurde den Besuchern ein abwechslungsreicher Abend geboten, der schließlich mit einer Podiumsdiskussion sein Ende fand. Unter Moderation des Kunsthistorikers Prof. Dieter Ronte diskutierten Susanne Gundelach, Gabriele Hain, Dr. Sylva Harst, Walter Mülhausen, Peter Köster u.a. über Erwartungen an den Verein, wobei außer Frage stand, dass die Ziele nur mit breiter Unterstützung von außen erreicht werden können. Diesbezüglich sehen Prof. Ronte und der Kulturjournalist Peter Köster noch viel Aktionsraum seitens der Stadt, die nicht nur Beethoven, sondern auch Künstler*innen aus anderen Bereichen, wovon die Stadt Bonn auch einiges zu bieten hat, unterstützen sollte. Es müsse von der Kommunalpolitik endlich registriert werden, dass es sich hierbei um Kulturwerte handelt, die erhalten werden müssen und entsprechende Unterstützung verdient haben. Mit ihren Forderungen stießen die beiden Experten bei dem kunstinteressierten Publikum natürlich auf offene Ohren. „Es wäre sehr bedauerlich, wenn diese bemerkenswerten Zeugnisse des Bonner Kunstlebens der Nachwelt nicht mehr zur Verfügung stehen“, so der allgemeine Tenor.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Walter Mülhausen aus Niederkassel |
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