Skelette an der Rabenlay
Merles Abenteuer in der Steinzeit
Beuel (fes). Merle befürchtet, dass der Urlaub bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Bonn ziemlich langweilig werden könnte. Doch dann besuchen sie den Skywalk an der Rabenlay im Ennert, ihr Onkel erwähnt plötzlich etwas von Skeletten aus der Steinzeit und die kleine Merle möchte nun unbedingt mehr von den Oberkasseler Menschen erfahren, die dort vor 13.500 Jahren gelebt haben. Was bietet sich da besser an, als ein Besuch im Landesmuseum, um in die Geschichte der Steinzeitmenschen einzutauchen? Dann passiert jedoch ein kleines Missgeschick und „Merle vom Clan der Gummibären“ findet sich plötzlich in einem wilden Steinzeitabenteuer wieder. Sie lernt den Clan der Elchkuh kennen, begegnet Mammuts und erfährt, dass sich auch bereits Steinzeitmenschen regelmäßig ihre Zähne putzten, mit einer Zahnbürste aus Weidenstöckchen. Die Weide schmeckte zwar bitter, es war aber nicht unangenehm, wie Merle fand. Und mit dem ausgefransten Holz ließ es sich auch noch wunderbar zwischen Zähnen herumstochern. Wieso Merle plötzlich in der Steinzeit landet, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Ausgedacht hat sich diese flotte Abenteuergeschichte der Beueler Comiczeichner Özi (bürgerlich Sebastian Jenal) für sein Buch „Skelette an der Rabenlay“.
Vor 45 Jahren in Goch am platten Niederrhein geboren, ist Özi seit 2003 in seiner Wahlheimat Beuel zu Hause. Bekannt wurde er allerdings unter seinem Pseudonym „Özi“ (ohne t im Namen!). Zu dem Spitznamen kam er durch eine zufällige Namensverwechslung in der dritten Klasse und zwar lange Zeit vor dem Fund einer Gletschermumie 1991 in den Südtiroler Alpen und noch viel länger bevor ein gewisser DJ Ötzi alias „Anton aus Tirol“ Anfang 2000 die Schlagerbühne betrat.
Bereits als Fünfjähriger tobte Sebastian Jenal mit einem Kugelschreiber bewaffnet in seinem Kinderzimmer seine kreative Ader auf der Tapete aus, wo er vor allem Tiere malte, die er zuvor im Zoo gesehen hatte. Nach der Schule wollte er sein Talent professionalisieren, studierte zwei Jahre an der Brüsseler Kunsthochschule, dem Institut Saint- Luc, ein wie er selbst sagt, „unbrauchbares Comic-Studium.“
Heute zeichnet Özi unter anderem für Museen, Schulen und Umweltorganisationen. So schuf er beispielsweise ein Wimmelbild mit der Godesburg, die freche Ziege Aphrodite als comicartiges Maskottchen für das Heimatmuseum Beuel oder ein buntes Regenwald-Wimmelposter für die Tropenwaldstiftung Oro Verdo. Er gibt aber auch Kunstkurse an Bonner Grundschulen, zeichnet Karikaturenporträts, aber auch kesse Comicgeschichten. Seit mehr als 25 Jahren ist der mit seinem Atelier (Özi’s Comix Studio) im Herzen Beuels selbstständig und malt am liebsten zu Jazzmusik und Siebzigerjahre-Retro-Rock à la Jethro Tull oder Pink Floyd. Unerfüllt blieb bis heute sein früherer Berufswunsch: Tomatenfarmer auf dem Mars. Dafür überlebte er nicht nur zwei Jahre in der belgischen Hauptstadt, sondern auch ein Jahr in Washington, DC, war zwölf Monate in Brasilien unterwegs und hat mehr als dreißig Länder dieser Erde bereist. In seiner Freizeit treibt er viel Sport, fährt gerne Fahrrad, joggt und macht Yoga.
„Skelette an der Rabenlay“ ist nicht nicht nur sein erstes Kinderbuch, sondern sein erstes Buch überhaupt: „Bei einem Spaziergang an der Rabenlay wurde ich von der Muse geküsst und habe die Geschichte in einem Rutsch erst einmal heruntergeschrieben, dann habe ich den Text verfeinert und natürlich auch die Illustrationen gemacht, dass ich zeichnen kann, weiß ich ja, ob ich schreiben kann, wusste ich bislang aber noch nicht.“
Es soll nicht sein erstes Buch bleiben. Ideen für weitere Geschichten hat er bereits, sie brennen ihm richtig „unter den Fingernägeln“, wie er sagt. Freuen dürfte sich darüber auch seine Tochter, der er gerne aus seinem Buch vorliest. Damit möglichst vieles in seinem Kinderbuch authentisch ist, hat er sich auch zahlreiche Expertinnen und Experten mit ins Boot geholt, etwa eine Paläontologin, einen Archäologen und Fachleute aus dem LVR-Landesmuseum Bonn.
Die Geschichte von Merle ist nicht nur als Taschenbuch oder Hardcover (Book on Demand), sondern auch als Hörbuch erschienen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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