Energiesparmaßnahmen
Aufruf zum Energiesparen
Bonn (red). Die Bundesstadt bereitet sich auf den Fall eines möglichen Gasmangels vor und wird ihren Energiebedarf reduzieren. Der Krisenstab hat ein erstes Maßnahmenbündel beschlossen, das über die nächsten Wochen sukzessive umgesetzt werden soll.
„Angesichts der Gas- bzw. Energiekrise wollen wir als Bundesstadt Bonn unseren Beitrag zum Energiesparen leisten“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Jede gesparte Kilowattstunde Strom und Gas trägt mit dazu bei, die schwierige Zeit, die uns bevorsteht, zu meistern. Gleichzeitig bitte ich die Bonner und Bonnerinnen, uns durch einen eigenen verantwortungsvollen Umgang mit Energie in unserem Bemühen zu unterstützen, den Energiebedarf in unserer Stadt zu reduzieren. Jeder Haushalt kann und sollte seinen Beitrag leisten!“, so Katja Dörner weiter.
Die Bundesstadt Bonn wird beispielsweise Heizungen und Klimaanlagen in städtischen Liegenschaften drosseln sowie Fassadenbeleuchtungen abschalten. Die Heizperiode wird vom 17. Oktober (Ende der Herbstferien) bis 31. März festgesetzt; nur in dieser Zeit wird in städtischen Gebäuden geheizt. Ausnahmen für Kindertagesstätten und Grundschulen werden dabei berücksichtigt. Die Wassertemperatur in den Schwimmhallen wird reduziert, an den Handwaschbecken der Verwaltungsgebäude wird es nur noch kaltes Wasser geben. Brunnen und Wasserspiele sollen aufgrund ihrer kühlenden Wirkung auf das Stadtklima erst nach der sommerlichen Hitzeperiode abgestellt werden. Die Freibadsaison in den Bonner Bädern wird – unabhängig von der Witterung – am Sonntag, 4. September, enden. In allen Gebäuden der Stadtverwaltung werden sukzessive die Beleuchtung sowie Heiz-, Kühl- und Lüftungsanlagen auf mögliche Optimierungen beim Energieverbrauch überprüft.
„In der aktuellen Situation wollen wir noch vor einer Notfall-Lage vorsorglich Energie sparen“, erläutert Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, der auch Leiter des städtischen Krisenstabs ist. Weitere Schritte würden in einer Notlage notwendig. „In einem solchen Fall hätte der Betrieb der kritischen Infrastruktur, besonders sensibler Einrichtungen wie Pflegeheime und Kliniken sowie der Schulen und Kindertagesstätten oberste Priorität.“
Task Force
Kurzfristig hatte die Stadtverwaltung eine verwaltungsinterne Task Force „Energiesparen“ eingerichtet. Sie koordiniert notwendige Abstimmungen und Entscheidungen innerhalb des Konzerns Stadt zur Vorbereitung auf eine potenzielle Energiemangellage. Sie steht dabei auch in einem engen Austausch mit den Stadtwerken Bonn.
Erste Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs
Folgende Maßnahmen sollen rasch umgesetzt werden. Dies erfolgt allerdings vorbehaltlich technischen und zeitliches Aufwandes sowie in Abhängigkeit der verfügbaren Kapazitäten. Heizperiode normalerweise vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 31. März des Folgejahres, im Jahr 2022 ab dem Ende der Herbstferien am 17. Oktober.
Senkung der Raumtemperatur in den städtischen Gebäuden/Dienststellen auf 19 Grad Celsius.
Reduzierung der Klimatisierung in allen städtischen Gebäuden auf eine Höchsttemperatur von 26 Grad.
In allen städtischen Gebäuden/Dienststellen wird die Warmwasseraufbereitung an (Hand-)Waschbecken eingestellt.
In allen städtischen Gebäuden wird die Beleuchtung überprüft und nur während der Betriebszeiten eingeschaltet; Verkehrswege werden nur im Bedarfsfall beleuchtet.
In allen städtischen Gebäuden werden energie-ineffiziente Geräte und Anlagen, bspw. Kühlschränke, Ventilatoren, Lüftungsanlagen usw. entfernt oder durch effizientere Geräte ersetzt.
Leuchtstoffröhren werden stadtweit durch LED ausgetauscht.
Die Außenbeleuchtung repräsentativer Gebäude wird sofort vollständig eingestellt.
Der Betrieb der Aufzuganlagen im Stadthaus wird reduziert.
Der Betrieb sämtlicher Brunnen und Wasserspiele wird nach dem Ende der aktuellen Hitzeperiode eingestellt.
Die Freibadsaison wird am Sonntag, 4. September 2022, beendet.
In den ab Montag, 5. September 2022, geöffneten Schwimmhallen wird die Wassertemperatur um ein Grad in Lehrschwimmbecken und in Sport- und Mehrzweckbecken um zwei Grad reduziert.
Die Stadtverwaltung weitet die Möglichkeiten aus, Homeoffice in Anspruch zu nehmen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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