Woche der Teilchenphysik
Phyisk zum Mitmachen
Bonn (red). Das CERN feiert 70-jähriges Bestehen – und die Universität Bonn, langjähriger Kooperationspartner, gratuliert mit einer Veranstaltungswoche: Von Samstag, 14. September, bis Freitag, 20. September gibt das Physikalische Institut Interessierten mit verschiedenen Formaten Einblicke in die Teilchenphysik – vom Theaterstück über den Science Slam bis hin zu Meet-a-Scientist. Medienschaffende sind zu den Veranstaltungen herzlich eingeladen.
Das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, wurde im Jahr 1954 mit dem Ziel gegründet, Spitzenleistungen in der Forschung nach Europa zurückzubringen und die friedliche Zusammenarbeit zwischen den Nationen zu fördern. Heute hat das CERN 23 Mitglied- sowie zehn assoziierte Mitgliedstaaten und eine lebendige Gemeinschaft von 17.000 Menschen, die mehr als 110 Nationalitäten vertreten. Das größte und bekannteste CERN-Projekt ist der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) mit seinen riesigen Detektoren, an dem 2012 das Higgs-Teilchen entdeckt und seitdem präzise vermessen wurde – eine Entdeckung, an dem auch Forschende der Universität Bonn mitgearbeitet haben.
Die Universität arbeitet von Anfang an mit dem CERN eng zusammen und war an vielen bedeutenden Entdeckungen beteiligt. Zum Beispiel gelang es im vergangenen Jahr unter Beteiligung von Bonner Physikerinnen und Physikern zum ersten Mal, Neutrinos nachzuweisen, die direkt in einem Teilchenbeschleuniger erzeugt wurden. Die Universität ist aktuell an fast allen großen Experimenten des CERN beteiligt und steuert ihre Expertise zum Beispiel mit der Analyse experimenteller Daten, dem Bau neuer Detektoren, etwa für das ATLAS-Experiment, oder der Entwicklung neuer physikalischer Modelle bei. Mit der „Color Meets Flavor“-Exzellenzcluster-Initiative hat sich die Universität Bonn gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Siegen um eine Förderung in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder beworben. Im Fokus der Initiative steht die Suche nach neuen Phänomenen in der starken und schwachen Wechselwirkung, bei der sowohl die Forschung am CERN als auch an ELSA, dem universitätseigenen Teilchenbeschleuniger, eine zentrale Rolle spielt.
Teilchenphysikshow „What´s the matter” am 14. und 15. September
Die Veranstaltungswoche beginnt mit der Teilchenphysikshow „What´s the matter“ am Samstag, 14. September, und Sonntag, 15. September um jeweils 11 Uhr. Das Theaterstück nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise durch die Geschichte der Teilchenphysik, von der Entdeckung des Atomkerns im Jahr 1911 bis hin zum Large Hadron Collider, dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt am CERN. Die Physikshow findet im Wolfgang Paul-Hörsaal der Universität Bonn, Kreuzbergweg 28 in Bonn, statt. Sie richtet sich an alle Altersklassen; der Eintritt ist frei.
Komplizierte Fragen einfach erklärt: Science Slam am 16. September
Moderne Forschung beginnt da, wo die meisten Menschen sie längst nicht mehr verstehen. Oftmals wirft sie mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Bei dem Science Slam „Particle Poetry“ erklären Physikerinnen und Physiker der Universität ihre Forschung auf unterhaltsame Weise und für Laien verständlich. Der Science Slam beginnt am 16. September um 18 Uhr im Wolfgang-Paul-Hörsaal, Kreuzbergweg 28 in Bonn.
Geburtstagsfeier mit Symposium am 20. September: Was Sie immer schon einmal fragen wollten …
Wie war das nochmal mit dem Higgs-Boson? Wie schnell fliegen die Teilchen im Genfer Teilchenbeschleuniger? Und woran forschen eigentlich die Physikerinnen und Physiker der Universität Bonn? Bei Meet-a-Scientist am Freitag, 20. September, ab 16 Uhr im Forschungs- und Technologiezentrum für Detektorphysik (FTD), Kreuzbergweg 24, können Besucherinnen und Besucher den Forschenden bei Gesprächen in lockerer Atmosphäre Löcher in den Bauch fragen. Begleitend gibt es Führungen durch verschiedene Labore, eine Augmented Reality Installation sowie Essen und Getränke.
Um 18 Uhr beginnt das Symposium „Rhein nach Genf“. In für Laien aufbereiteten Vorträgen geben drei Forschende im Wolfgang Paul-Hörsaal Einblicke in die Welt der Teilchenphysik: Prof. Dr. Klaus Desch (Physikalisches Institut, Universität Bonn) spricht über die „Geschichte, Erfolge und Pläne des CERN“, Prof. Dr. Manuel Drees (Physikalisches Institut, Universität Bonn) über „CERN und das frühe Universum“ und Prof. Dr. Ingrid Gregor (Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY) über „Riesenkameras im Einsatz: Die Technologie hinter den großen Entdeckungen“. Zum Abschluss fehlt nur noch eines: die Geburtstagstorte. Und die wird im Anschluss an die Vorträge angeschnitten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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