Mobilstation eröffnet
Punkt zum Weiterkommen

An der Mobilstation gibt es Fahrradboxen und einen Verleih von E-Lastenrädern, wie (v.l.) Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall, Anja Wenmakers und Olaf Hermes zeigen.  | Foto: Sascha Engst/Bundesstadt Bonn
  • An der Mobilstation gibt es Fahrradboxen und einen Verleih von E-Lastenrädern, wie (v.l.) Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall, Anja Wenmakers und Olaf Hermes zeigen.
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Bonn (red). Vielen sind sie bereits im Stadtbild aufgefallen: In der Nähe von einigen Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs oder Taxiständen gibt es jetzt Mobilstationen. Vergangene Woche fiel mit der offiziellen Einweihung am Standort Wilhelm-Levison-Straße in der Südstadt der Startschuss für das neue Mobilitätsangebot.

Bei der Eröffnung testeten Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Bonns Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall zusammen mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Bonn, Olaf Hermes, und der Geschäftsführerin der SWB Bus und Bahn sowie der SWB Mobil, Anja Wenmakers, die verschiedenen Funktionen der Station wie zum Beispiel verschließbare Fahrradboxen oder E-Lademöglichkeiten für das E-Bike oder E-Auto. Künftig wird hier auch der Verleih von E-Lastenrädern und Carsharing-Autos integriert.

„Die Mobilstationen sind ein attraktives neues Angebot für die Bonnerinnen und Bonner an zentralen Verkehrsknotenpunkten. Ihre vielfältigen Funktionen erleichtern die Mobilität innerhalb der Stadt mithilfe von umweltgerechten Verkehrsmitteln wie dem Fahrrad“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Mit dem Bau der Mobilstationen machen wir es im Rahmen unserer Mobilitätswende leichter und attraktiver, das Auto stehen zu lassen und emissionsfreie Alternativen zu nutzen.“

Zunächst bis zu 30 Stationen in Bonner und Beueler Innenstadt

Der Bau von bis zu 30 Mobilstationen in der Bonner und Beueler Innenstadt als Gemeinschaftsprojekt der Stadt Bonn mit den Stadtwerken Bonn ist Teil des Förderprojekts „Emissionsfreie Innenstadt“. Im Rahmen des Bonner Klimaplans wird angestrebt, das Konzept der Mobilstationen auf die gesamte Stadt auszuweiten. Die Mobilstationen sind als Verkehrsknotenpunkte in der Nähe des öffentlichen Nahverkehrs zu finden und sollen den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität ermöglichen. Sie sind mit einem umfassenden Serviceangebot ausgestattet, das je nach Standort variiert; hierzu zählen:überdachte Fahrradständer, an denen das Rad mit eigenem Schloss abgestellt werden kann;

Luftpumpen;

verschließbare Fahrradboxen und zukünftig auch Fahrradparkhäuser;

Ladestellenschränke, in denen E-Bike-Akkus geladen werden können;

der Verleih von E-Lastenrädern;

E-Ladestationen für Autos;

ein an die Mobilstationen angeschlossenes Carsharing-Angebot.

Dank an Land und EU

Der Dank der Oberbürgermeisterin galt allen Beteiligten, insbesondere dem Land NRW und der Europäischen Union, für ihre Förderung von 90 Prozent der städtischen Gesamtkosten in Höhe von etwa 3,1 Millionen Euro. Die Gesamtkosten der Bestandteile der Mobilstationen seitens der Stadtwerke Verkehrsbetriebe in Höhe von circa 1,7 Millionen Euro und seitens Energie und Wasser in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro werden mit jeweils 80 Prozent gefördert.

„Wir freuen uns, dass die Bonner Innenstadt als Pilotprojekt für Mobilstationen ausgewählt wurde“, sagte der Bonner Bezirksbürgermeister Reeh-Schall. In Zukunft ist eine Angebotserweiterung nicht ausgeschlossen und wird sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. „Wir hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger diese Angebote gut und gerne annehmen und damit zu einer fortschrittlichen Mobilität im Stadtgebiet und einem lebenswerten Bonn beitragen werden.“ Damit bezog sich Reeh-Schall auch auf die Pläne der Stadt, ein flächendeckendes Carsharing-Angebot zu etablieren und betonte: „Unser Ziel ist es, den Umstieg vom oft ungenutzten Privatfahrzeug auf ein im Bedarfsfall mietbares Fahrzeug zu erleichtern und damit auch der meist engen Parkplatzsituation entgegenzuwirken.“

Olaf Hermes, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Bonn, betonte: „Für die Mobilitätswende arbeiten Stadt und Stadtwerke eng zusammen, denn nur gemeinsam können wir unser Ziel der CO2-Neutralität bis 2035 erreichen. An den Mobilstationen wird der Verkehr der Zukunft zusammengedacht. Sie sind geplant nach den Bedürfnissen der Menschen, deshalb sind am Projekt sowohl SWB Energie und Wasser für die Ladeinfrastruktur, SWB Bus und Bahn für die Ausleihe von E-Lasten-Bikes und die Bonner City Parkraum GmbH für die technische Unterstützung beim Parken der Räder eingebunden.“

„Mit den Mobilstationen wird auch der Radverkehr in der Bundesstadt Bonn gestärkt, denn die Verkehrswende gelingt nur, wenn der ÖPNV besser mit dem Radverkehr verzahnt wird. So können CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden. Wer die App BONNmobil aufruft, der findet dort auch alle Mobilstationen. Die App zeigt an, wie weit es zur nächsten Haltestelle von Bus oder Bahn ist und bildet außerdem alle SWB-Ladesäulen ab“, ergänzte Anja Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus Bahn.

Stationsbasiertes Carsharing

Die Errichtung eines flächendeckenden Carsharings ist ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende und ermöglicht individuelle Mobilität zu bestimmten Zwecken, wie zum Beispiel dem Wochenendeinkauf oder einem Ausflug, ohne notwendigerweise ein eigenes (Zweit-)Auto besitzen zu müssen. Dafür stehen unterschiedliche Fahrzeugklassen vom Kleinwagen bis zum Transporter flexibel ab einer Stunde zur Verfügung.

Die verkehrsentlastende Wirkung von stationären Carsharing-Angeboten ist belegt. Die Stadt errichtet über 150 Stellflächen im öffentlichen Straßenraum an mehr als 70 Standorten für stationäres Carsharing. Mittelfristig werden viele dieser Standorte mit E-Carsharing-Fahrzeugen besetzt.

Der Bau von Radrouten und Radpendlerrouten

Zu dem Förderprojekt „Emissionsfreie Innenstadt“ gehören auch die Radroute durch die Beueler Rheinaue von der Nordbrücke bis zum „Blauen Affen“, die im Juni 2022 feierlich eröffnet wurde, und die Radpendlerroute Bornheim-Alfter-Bonn. Der Streckenabschnitt der Gemeinde Alfter und auf dem Gebiet der Stadt Bornheim konnte am 9. November von den Bürgermeistern Dr. Rolf Schumacher (Alfter) und Christoph Becker (Bornheim) zusammen mit der Bonner Oberbürgermeisterin eingeweiht werden. Die offizielle Einweihung des 1,1 Kilometer langen Bonner Streckenabschnittes der Radpendlerroute zwischen der Stadtbahnhaltestelle Dransdorf und der Stadtgrenze zu Alfter durch Oberbürgermeisterin Dörner ist im Frühjahr 2023 vorgesehen.

Der städtische E-Fuhrpark

Neben den Mobilstationen und den Radrouten bzw. Radpendlerrouten ist die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf E-Fahrzeuge ein weiterer Bestandteil des Förderprojektes. Weitere 21 E-Fahrzeuge sollen in verschiedenen Ämtern zum Einsatz kommen und damit den städtischen Fuhrpark umweltfreundlicher gestalten sowie zur Vorbildfunktion der Stadt beitragen.

Wie werden die Fahrradboxen und die E-Lastenbikes gebucht?

An drei Standorten in Bonn können Fahrradfahrende bequem, wetterunabhängig und diebstahlsicher ihre Räder in Boxen parken. Stadt und Stadtwerke haben die insgesamt 21 Fahrradboxen an den Standorten Kaiserstraße, An der Elisabethkirche und Wilhelm-Levison-Straße im Rahmen des Projekts „Emissionsfreie Innenstadt“ installieren lassen. Auch Lademöglichkeiten für E-Bikes sind Teil des Angebots.

Das Angebot sicherer Abstellmöglichkeiten wird die Stadt in den nächsten Jahren sukzessive ausbauen. So werden künftig an zentralen Stellen Fahrradparkhäuser, wie beispielsweise für den Stiftsplatz geplant, und Radstationen, wie in Bad Godesberg, die Nutzung des Rads für die „letzte Meile“ vom ÖPNV zur Arbeitsstelle oder zum Wohnort attraktiver machen.

Die Standorte der 21 Fahrradboxen

Kaiserstraße gegenüber der Hausnummer 59, 53113 Bonn (doppelstöckig), 10 Boxen

An der Elisabethkirche gegenüber der Hausnummer 6, 53113 Bonn (doppelstöckig), 6 Boxen

Wilhelm-Levison-Straße gegenüber der Hausnummer 53, 53115 Bonn (einstöckig), 5 Boxen Die kürzeste Mietdauer ist die Tagesmiete, möglich sind aber Wochen- und Monatsmieten sowie an ausgewählten Boxen eine Halbjahres- und die ganzjährige Miete.

Die Boxen verfügen über einen Stromanschluss, an dem ein E-Bike aufgeladen werden kann. Die Kosten werden über die Mietdauer verrechnet. Darüber hinaus startet SWB Bus und Bahn im Rahmen des Projekts „Emissionsfreie Innenstadt“ ein E-Lastenrad-Leihsystem. Informationen gibt es unter www.swb-busundbahn.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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