Bonner Grundschulen

Viel Lob für den gelungenen Neuanfang

Bonn - Großes Lob und Anerkennung gab es zum Neustart an den Grundschulen
von vielen Schulleitungen für das städtische Gebäudemanagement:
Dessen Mitarbeiter hätten in Sachen Hygiene überall einen tollen Job
gemacht. Aber auch Anerkennung für die Schüler, die sich bislang
diszipliniert verhalten und im Gegensatz zu vielen Erwachsenen sowohl
Masken tragen, als auch die Abstandsregeln einhalten. Besonders in den
Pausen.

Für den nötigen Platz auf den Schulhöfen und in den Klassen wurde
gesorgt, indem nie mehr als 80 Schüler der jeweiligen Jahrgänge zum
Unterricht kommen. Ralf Eben, Sonderpädagoge an der
Paul-Gerhard-Grundschule in Beuel: „Auch in den Klassenzimmern ist
für genügend Platz gesorgt. Da wir ja immer nur einen Jahrgang am
Tag unterrichten, sind in der Regel nur maximal acht Kinder im
Raum.“

Verständnis für das angebotene Schulsystem auch von den Eltern, die
mit dazu beitragen, dass es funktioniert. Alexander Wülfing
Schulpflegschaftsvorsitzender der Kath Grundschule Holzlar:
„Eigentlich hatte ich mit Dauerstress bzgl. besorgten Eltern
gerechnet. Dem war nicht so. Oftmals wurde ich hingegen auf die
Kommunikationsfreude der Lehrer und das sich positiv entwickelnde
Verhältnis angesprochen.“

Vorbereitet wurden die Kinder auf die Restschulzeit teilweise auch
durch Video Schaltungen. Hierbei wurden besonders die Hygiene- und
Abstandsregeln angesprochen sowie Grundsätze des Home-Schoolings
vermittelt.

Besonders gut auf die letzten 6-7 Schulbesuche vorbereitet
präsentierten sich die Viertklässler, die ab dem 11. August auf
weiterführende Schulen wechseln.

Ute Sterr, Rektorin der GGS Adelheidisschule in Vilich: „Meine
Kollegen sind überrascht was die Kinder der Vierten alles zu Hause
gelernt haben. Es gibt nur wenig nachzuholen oder aufzuarbeiten. Das
zeigt mir dass die Eltern, die auch im Berufsleben stehen, hier ihren
erheblichen Beitrag geleistet haben.“

Eine solche Mutter ist Patty Burgunden, Ex Bonna, Wäscherprinzessin
und neben Obermöhn Ina Harder, das Gesicht der Beueler
Weiberfastnacht. Als Privatkundenberaterin bei der Sparkasse KölnBonn
arbeitet sie in Vollzeit, konnte aber mit Unterstützung ihres
Arbeitgebers weitgehend die Betreuung ihres neunjährigen Sohnes
übernehmen: „Der Junge war sehr diszipliniert und in den ersten
Wochen alleine zuhause. Zwischenzeitlich haben wir telefoniert. Zum
Mittagessen war ich in der Wohnung. Teilwiese habe ich ihn danach mit
ins Büro nehmen dürfen. Während der Osterferien war er teilweise
komplett mit mir im Büro, machte seine Aufgaben an meinem
Schreibtisch oder in der Küche der Bankfiliale, was durch das
reduzierte Kundenaufkommen möglich war.“

Max, der die 3. Klasse der Josefschule besucht schwärmt heute noch
von den ersten drei Wochen Home-Schooling: „Alleine zuhause arbeiten
war schon cool. Nach dem Aufstehen habe ich die Aufgaben gemacht,
gefrühstückt und dann erst mal den „Kicker“ gelesen. Aber
irgendwann ist mir aufgefallen, dass es in der Schule doch schöner
ist. Weil man da die anderen Kinder trifft und es mit richtigen
Lehrern besser ist zu lernen. Außerdem sind die Aufgaben dann
leichter zu lösen und man hat mehr Pausen. Meine Eltern haben mehr
Zeit mit mir verbracht. Dabei hatte meine Mutter sogar eine Woche lang
lustige Videos mit mir für Facebook gedreht.“ Dass allerdings seine
1. Heilige Kommunion ausgefallen ist, fand er blöd.

Bis zu den Sommerferien wird sich das System an allen Schulen weiter
einspielen und das Verständnis der Schüler für eine nicht
alltägliche Unterrichtsform noch besser werden, zumal es in diesem
Jahr keine Sitzenbleiber geben wird

- Helmut Müller