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Was ist künstliche Intelligenz? Eine brünett gefärbte Blondine!

So steht's im Internet geschrieben: Haare blond zu färben ist neuerdings auch kulturelle Aneignung – sagt eine Professorin. Die Debatte um kulturelle Aneignung tobt schon seit geraumer Zeit durch die (westliche) Welt. Im Rahmen der Dreadlocks-Frage blieben auch Frisuren davon nicht verschont. Jetzt hat eine amerikanische Soziologieprofessorin in ihrem Buch ein neues Kapitel aufgeschlagen: Sie behauptet, wer sich die Haare blond färbt, eignet sich einen sozialen Status an. Ausgelöst hatte die Idee ein TikTok-Video einer jungen Frau, deren Haare zwar blond sind, die Ansätze aber brünett. TikTok-Nutzer kommentierten, dass ihre Haare offensichtlich gefärbt seien. Die Dame fragte daraufhin ihre Mutter, ob sie eine natürliche Brünette sei, woraufhin diese sagte: «Nein, du wurdest blond geboren.» Für die Soziologieprofessorin Tressie McMillan Cottom stellte sich dadurch die Frage: Warum betont die Mutter, dass ihre Tochter früher blond war? Warum ist es so wichtig, auf einen Phänotyp hinzuweisen, den es nur in den ersten Lebensjahren gab? Die Antwort sieht McMillan Cottom darin, dass «blond» ein ethnisches Merkmal ist. Man meine damit immer etwas anderes mit: «weiss». «Blond ist keine Haarfarbe, sondern eine Bezeichnung für einen bestimmten Menschentyp.»

In einer späteren Kolumne in der «New York Times» vertieft McMillan Cottom ihren Gedanken. Natürliches Blond sei eine Auszeichnung, die einer Frau Ansehen und Macht verleihe. Deshalb könne man durchaus von einem sozialen Status sprechen, der in diesem Falle von der Haarfarbe ausgeht: Manche haben ihn, und andere streben danach, indem sie sich das Aussehen zulegen, das sie aufwertet. Wer sich also die Haare blond färbe, wolle sich als Mitglied der «dominanten Gruppe» erkennbar machen, so die Professorin. Das Video von McMillan Cottom lief gut: Es wurde über eine Million Mal angeklickt. Natürlich wurde auch rege aus dem blonden Lager reagiert: Sie erhielt massenhaft wütende Antwortvideos von «selbsternannten Blonden», wie die Professorin sie nennt, die nicht einsehen wollten, warum die Wahl ihrer Haarfarbe eine politische Entscheidung sei. Ob man hierzulande einen sozialen Status an eine Haarfarbe koppelt, ist fraglich. Fakt ist jedoch, dass Blond eine starke Symbolik mit sich trägt. Schon in der Antike galt die helle Farbe als Schönheitsideal, man brachte sie mit der Sonne und Gold in Verbindung, sie weckte positive Assoziationen. Und auch heute weckt kaum ein anderes Haar Fantasien wie das blonde, so die NZZ.

Wie reagiert da der Dieter Nuhr auf solche Meldungen? Wie sagt er so schön: "Wie einfach - und vor allem anders - war es da doch früher. Da mussten blonde Frauen, gefärbt oder natur, Blondinenwitze über sich ergehen lassen. Da waren Blondinen einfach nur blöde." Bei Wictionary gibt es übrigens einen Eintrag zum Blondinenwitz. Da heißt es: kleine, lustige Geschichte über das Klischee, Blondinen seien naiv und einfältig. Ich habe dann mal im Internet, weil ich sowieso dabei war, nach Blondinenwitzen gesucht. (Ich darf doch als gefärbte Blondine Blondinenwitze erzählen, oder?) Und folgende "kleine, lustige Geschichte" gefunden: Was ist das einzige Fremdwort, das eine Blondine kennt? FikTiv! Ist der nicht lustig, der Witz? Ist das nicht eine kleine, lustige Geschichte?
Aber es gibt auch tatsächlich lustige Witze - meiner Meinung nach. Hier mal ein Klassiker: Warum war die Blondine so stolz darauf, dass sie das Puzzle in zwei Wochen geschafft hatte? Weil auf der Verpackung "Vier bis sechs Jahre" stand! Und weil es so schön ist, noch einer: Die eine Blondine zur anderen: "Mir ist vielleicht was Komisches passiert. Neulich klingelt ein junger und gutaussehender Kerl und fragt, ob mein Mann zu Hause ist. Als ich nein sage, bringt er mich ins Schlafzimmer und verführt mich. Das Ganze ist schon dreimal passiert." Die andere Blondine: "Nicht zu glauben!" "Doch, und jetzt frage ich mich natürlich, was will der wohl von meinem Mann?"

LeserReporter/in:

Adelheid Bennemann aus Bonn

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