Krönung in Brenig
15.000 Junggesellenmark gezahlt

- Festlich gekleidet standen die Ehrenpaare zur Kröung auf der Bühne.
- Foto: Junggesellenverein
Brenig (red). Es war weit nach Mitternacht, als Paulina Pfehr die Nachricht erreichte, die ihr den Frühling versüßen sollte: Sie ist die neue Maikönigin von Brenig. In einer langen, stimmungsgeladenen Nacht hatte sich ihr künftiger Maikönig Lutz Merkle bei der Mailehenversteigerung des Junggesellenvereins durchgesetzt – mit dem stolzen Einsatz von 15.000 Junggesellenmark. Kurz nach zwei Uhr stand fest, wer Brenig in diesem Jahr als Maipaar repräsentieren wird.
Am Samstag folgte die offizielle Krönung. Im voll besetzten Pfarrheim begrüßte Ortsvorsteher Wilfried Hanft Gäste aus Politik, Vereinen und der Nachbarschaft. „Ich freue mich, dass es dem Junggesellenverein wieder eindrucksvoll gelungen ist, ein Maipaar und gleich zwei Ehrenpaare aufzustellen“, sagte Hanft – und sprach von einem wichtigen Zeichen für Zusammenhalt und Tradition im Ort.
Lutz Merkle, 23, stammt aus Bornheim und steht kurz vor der Abgabe seiner Bachelorarbeit. Er arbeitet beim Entsorgungsbetrieb in Wesseling, ist Ingenieur für Kanalbau, spielt Basketball bei den Sechtem Torros – und trommelt. Ein Talent, das dem Spielmannszug nicht entgangen sein dürfte.
Paulina Pfehr, 18, stammt aus Brenig und macht in diesem Jahr ihr Abitur am AvH-Gymnasium. Neben der Schule arbeitet sie in der Bäckerei Landsberg und wird ein duales Studium in Marketing und Medienmanagement beginnen. In ihrer Freizeit tanzt sie am liebsten Hip-Hop und engagiert sich in der Leiterrunde St. Evergislus.
An ihrer Seite stehen zwei Ehrenpaare: Frederic Knapstein (20) aus Waldorf und Anna Kasper (17) aus Alfter sowie Lars Widdig (18) und Luise Düster (17) – beide aus Brenig. Auch sie gehen entweder noch zur Schule oder absolvieren Ausbildungen, engagieren sich sportlich und gesellschaftlich. Viele von ihnen sind zum ersten Mal Teil des Maibrauchtums, das in Brenig seit 1855 gepflegt wird. Für die einen eine neue Erfahrung, für andere – wie Lars Widdig, Bruder des Maikönigs des Vorjahres – fast schon Familienangelegenheit.
„Ich wünsche unserem Maipaar und den Ehrenpaaren eine tolle Regentschaft mit vielen erfüllenden Momenten“, sagte Hanft am Ende seiner Rede und erinnerte zugleich an kommende Höhepunkte des Vereinsjahres. Am 14. Juni steht der traditionelle Köttzug an, gefolgt vom großen Junggesellenfest vom 4. bis 6. Juli. Die letzte Sektbar des Jahres soll im November erneut Gäste aus der ganzen Region nach Brenig locken.
Spätestens dann wird wieder gefeiert – und vielleicht erinnert sich Paulina Pfehr an jenen Moment im Morgengrauen, als sie zur Maikönigin wurde.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
Kommentare