Mit dem Rad nach Bonn
9,1 Kilometer lange Radpendlerroute soll bis 2023 entstehen
Bornheim - (fes) Schritt für Schritt bis 2023 soll ab 2019 die rund 9,1
Kilometer lange Radpendlerroute beginnend ab dem Haltepunkt der
Stadtbahnlinie 18 in Bornheim über Alfter bis zum Bonner Hauptbahnhof
realisiert werden. Über die 9,1 Kilometer lange Route diskutierten in
den letzten Sitzungen des Bornheimer Stadtentwicklungsausschusses und
des Rates noch einmal die Politiker und gaben mehrheitlich grünes
Licht, damit die Verwaltung eine Entwurfsplanung für das Projekt
erarbeiten kann.
Insgesamt sind hierfür 90.000 Euro im Haushalt für 2018 eingestellt,
von denen 60.000 für die Planungen investiert werden, die Grundlage
für den Fördermittelantrag sind. 30.000 Euro entfallen auf den
notwendigen Erwerb von Grundstücken. Gegen den Beschlussentwurf
stimmten im Stadtrat Paul Breuer von der ABB, die FDP-Fraktion sowie
Sozialdemokrat Harald Stadler, der damit gegen seine eigene Fraktion
stimmte, die das Projekt befürwortete, wie Parteikollegin Ute
Kleinekathöfer betonte: „Wir brauchen nicht nur Radwege für
Freizeitradler, sondern eine gut ausgebaute Radpendlerroute, um die
Menschen vom Auto aufs Fahrrad zu bewegen.“ Stadler sei zwar nicht
gegen das Projekt, er kritisierte im Stadtentwicklungsausschuss
allerdings, dass der Radweg im Bereich Roisdorf durch einen
Landschaftsschutzbereich führe. Hier sieht er die Fördergelder in
Gefahr, falls man keine Genehmigung der zuständigen Umweltbehörden
erhalte. Jörn Freynick (FDP) sorgte sich in Anbetracht der
städtischen Haushaltslage um die Kosten: „Selbst, wenn wir das Geld
hätten, sollten wir andere Prioritäten setzen, wofür wir das Geld
investieren.“ Dies kritisierte Markus Hochgartz von den Grünen und
bezeichnete die ablehnende Haltung der Liberalen als
„rückwärtsgewandte Verkehrspolitik“. Nichts gegen einen
Fahrradweg hat Paul Breuer von der ABB, er könne jedoch den
Gigantismus nicht teilen und verwies damit auf die geplanten
Radwegbreiten zwischen drei Metern und 5,50 Meter.
Die Kosten für die Realisierung der Radpendlerroute werden auf etwa
4,2 Millionen Euro geschätzt. Der Bornheimer Anteil beträgt knapp
1,4 Millionen Euro. Möglich wäre eine Förderung von 80 Prozent der
Gesamtkosten im Durchführungszeitraum 2019 bis 2023. Ende Januar
stellten die Städte Bornheim und Bonn sowie die Gemeinde Alfter
gemeinsam mit dem interkommunalen Klimaschutzmanager Tobias Gethke das
Projekt bei der Bezirksregierung Köln vor, deren Vertreter die Route
als „grundsätzlich förderfähig und förderwürdig im Rahmen der
Richtlinien zur Förderung der Nahmobilität in den Städten,
Gemeinden und Kreisen des Landes NRW“ einstuften. Um dem Projekt
mehr Verbindlichkeit zu geben, werden die beteiligten Projektpartner
einen sogenannten „Letter of Intent“ (eine Absichtserklärung)
abschließen, in dem die gemeinsamen Ziele noch einmal dargelegt
werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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