Augenblick mal!
Ausstellung zum Reformationsjubiläum
Alfter - „Gibt es wirklich immer eine Alternative?" – „Worin liegt
meine Schönheit?" – „Was ist und wer erkennt mein ‚wahres
Ich‘"? –Impulsfragen wie diese sollen die Betrachter der
Wanderausstellung „Augenblick mal!" im Evangelischen Gemeindezentrum
in Alfter zum Nachdenken anregen, wo Moderne auf Historie trifft:
Bibelzitate werden mit zeitgenössischen Pressefotos zueinander in
Beziehung gesetzt.
Ein kleiner Junge im Sportdress, vielleicht gerade im Grundschulalter,
hat es nicht auf eines der drei Siegertreppchen geschafft. Enttäuscht
und Tränen unterdrückend mit einem Trostpreis in der Hand reichte es
„nur" für den vierten Platz. „Karrierechancen" ist dieses Bild
des Fotografen Renée Jones Schneider getitelt, eine von elf
Fotografien, die noch bis Mitte Februar im Rahmen der Ausstellung
„Augenblick mal!" im Evangelischen Gemeindezentrum am Herrenwingert
zu sehen sind. Dem gegenüber steht das bekannte Bibelzitat aus dem
Matthäus-Evangelium: „So werden die Letzten die Ersten und die
Ersten die Letzten sein." Dazu kommen Impulsfragen wie „Was verbinde
ich mit dem Wort Karriere?" oder „Was ist, wenn ich meine
Karrierechancen nicht nutze oder nutzen kann?"
Hier ist der Betrachter des Fotos und des Zitates selber gefragt, sich
Gedanken zu machen, denn dies ist der Ansatz der interaktiven
Wanderausstellung in der Evangelischen Kirche in Alfter. „In der
Ausstellung werden Pressefotografien und Bibeltexte zueinander in
Beziehung gesetzt mit der Absicht das meistübersetzte und
auflagenstärkste Buch der Welt neu in den Blick zu nehmen",
erläutern die beiden Initiatorinnen Susan Peltzer, Vorsitzende des
Kirchenfördervereins, und Claudia Fuß, unter anderem zuständig für
die Öffentlichkeitsarbeit der Kirchengemeinde.
Die Betrachter sollen sich von den überraschenden und
hintergründigen Foto-Text-Kombinationen herausfordern lassen und die
Aufnahmen und Zitate mit eigenen Ideen und Gedanken versehen, etwa, in
dem sie diese auf Post-its notiert an die Bilder kleben oder die
Zitate kolorieren. Kinder haben die Gelegenheit ihre Ideen zu den
Fotografien auch aufzumalen. Eigens hierfür hat die Gemeinde einen
Kreativtisch im Jugendraum eingerichtet.
Dabei geht es auch durchaus politisch zu. So wirft die von Robert
Kretschmer aufgenommene eingeworfene Fensterschiebe beispielsweise die
Frage nach Alternativen in den Raum und greift den von Bundeskanzlerin
Angela Merkel benutzten Begriff „alternativlos" auf: „Was gibt es
in meinem Leben für Alternativen?" Nachdem die Vokabel 2010 zum
Unwort des Jahres gekürt wurde stellt sich zudem die Frage: „Gibt
es demnach immer eine Alternative?" Für Jesus gab es diese, in dem
der sagte: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch
verfolgen", als Gegenentwurf nur den Nächsten zu lieben und den Feind
zu hassen.
Eingebettet ist die Ausstellung „Augenblick mal!", die das
Evangelische Bibelwerk im Rheinland mit einigen Partnern konzipiert
und zur Verfügung gestellt hat, sowohl ins Jubiläum 500 Jahre
Reformation als auch in das Ortsjubiläum 950 Jahre Alfter, erklärten
die Initiatorinnen.
Die Wanderausstellung ist zudem der Auftakt für weitere
Veranstaltungen anlässlich des Reformationsjubiläums. In den
kommenden Monaten sind unter anderem eine Ausstellung über die
Reformatorinnen der Lutherzeit sowie ein Musical über Martin Luther
geplant, erläuterte Claudia Fuß. Das Musical, das voraussichtlich im
Spätherbst aufgeführt werden soll, entsteht unter der Leitung der
Chorleiterin und Kirchenmusikerin Marie-Susann Rothschild.
Infos kompakt
- Ausstellung „Augenblick
- bis 15. Februar 2017 [/*]
- Evangelische Kirche Alfter, Am
- Öffnungszeiten: sonntags: 12-13
mal!"[/*]
Herrenwingert 1, 53347 Alfter [/*]
Uhr, freitags: 9-12.30 Uhr sowie nach Vereinbarung per E-Mail
an
e.niess@vorgebirge-evangelisch.de.
www.vorgebirge-evangelisch.de[/*]
- Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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