Der Natur auf der Spur
Bärbel Höhn mahnt zu nachhaltigem Handeln

Mahnende und eindringliche Worte fand Bärbel Höhn beim Ortstermin auf dem Breniger Biohof, an ihrer Seite Bornheims Grünen-Vorstandssprecher Dirk Reder. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Mahnende und eindringliche Worte fand Bärbel Höhn beim Ortstermin auf dem Breniger Biohof, an ihrer Seite Bornheims Grünen-Vorstandssprecher Dirk Reder.
  • Foto: Frank Engel-Strebel
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bornheim - „Es kann nicht sein, dass wir solche Gifte und so eine dramatische
Belastung auf unseren Äckern verteilen, dadurch verlieren wir nicht
nur Insekten sondern auch die Vögel, eine solche Zerstörung
zerstört die ganze Gesellschaft und wenn wir dies auch noch
subventionieren, dann ist das totaler Unsinn!“.

Drastische und mahnende Worte fand Grünen-Politikerin Bärbel Höhn,
Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, als sie auf Einladung
der Bornheimer Grünen zu einem Aktionstag zum Thema Insektensterben
nach Bornheim kam.

Erste Station Höhns, die seit 30 Jahren Landes- und Bundespolitik
macht, war der Biolandhof Apfelbacher in Brenig. Der Familienbetrieb
von Therese und Franz-Josef Apfelbacher, der mittlerweile auch in
zweiter Generation geführt wird, setzt auf Nachhaltigkeit und
Direktvermarktung. Wichtig sei es auch, um Arten und vor allem Bienen
zu erhalten, Felder mit Streifen aus einheimischen Pflanzen oder
Hecken zu umranden. Denn die Zahlen sind alarmierend: Durch Pestizide
oder Nitratbelastung ist der Insektenbestand in den vergangenen
Jahrzehnten in Deutschland um 80 Prozent zurückgegangen. Gefragt sind
aber auch die Verbraucher, meinten Bärbel Höhn und Therese
Apfelbacher. Ein Kilo Möhren beim Discounter für 59 Cent ruiniere
nicht nur die Existenz vieler Landwirte sondern auch die Natur. Am
Ende zahlten daher alle drauf. Höhn plädierte dafür mehr auf
Qualität, aber auch auf Genuss zu setzen und forderte gleichzeitig
Geld für mehr Küchen für Schulen zum Selberkochen. Häufig wüssten
Kinder noch nicht einmal woher Obst oder Gemüse überhaupt käme.
Möhren seien eben keine roten Pommes frites, wie sie mal zu hören
bekam.

Im Anschluss an den Hofbesuch tauschte sich die Grünen-Politikern mit
Vertretern der vor Ort agierenden Umweltverbände aus. Gut besucht war
die anschließende Informationsveranstaltung im Gasthaus „Zur
Quelle“ in Roisdorf, wo Karl-Heinz Jelinek und Peter Meyer von der
Bonner Kreisgruppe des Deutschen Naturschutzbundes (NABU) zum Thema
Insektensterben referierten und sich den Fragen der Gäste stellten.

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

28 folgen diesem Profil