Aufräumen nach Karneval
Bürgermeister bekommt den Rathausschlüssel zurück

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Bornheim - Die Kassen und Geldbörsen sind leer, die Tollitäten kehren in ihr
ziviles Leben zurück - und der an Weiberfastnacht stibitzte
Rathausschlüssel befindet sich wieder in den Händen seines
Hausherren. Traditionell beenden die Bornheimer Tollitäten mit ihren
Gefolgen sowie die Vertreter der örtlichen Karnevalsvereine am
Aschmittwoch gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Henseler die
Session am Herseler Rheinufer, um ihre Portemonnaies auszuwaschen.
Symbolisch für die klamme Stadtkasse bringt der Bürgermeister eine
Geldkassette mit, einziger Inhalt: ein wenig Konfetti. Die
Tollitäten, ganz in Trauerflor gekleidet, waschen ihre durch die
tollen Tage geleerten Geldbörsen aus, damit diese bis zum 11.
November wieder mit Geld gefüllt sind, so der Brauch.

Nach diesem Ritual traf man sich noch gemeinsam zum Gulaschsuppenessen
im Herseler Lokal „Prinzenhof“. Bürgermeister Henseler nutzte die
Gelegenheit Bilanz zu ziehen und sich gleichzeitig bei den Prinzen,
Prinzessinnen und Organisatoren für die abgelaufene Session zu
bedanken: „Ihr bringt so viel Spaß und Freude in ganz viele
Einrichtungen, beispielsweise Kindergärten, Schulen oder
Seniorenheime. Das bekommen viele gar nicht mit. Manchen bringt das
neuen Lebensmut“, lobte Henseler.  Henseler freute sich, dass auch
viele Vereine, aber auch Kindergräten und Grundschulen der einzelnen
Ortschaften bei den Zügen mitwirkten. Für die Zukunft wünscht er
sich, dass auch die weiterführenden Schulen motiviert werden können,
sich an den Zügen zu beteiligen: „Wir werden versuchen sie zu
überzeugen.“

Die Sicherheits- und Ordnungskräfte entsorgten in diesem Jahr 240
Liter Alkohol. Insgesamt war dies weniger als in den Vorjahren, da die
Jugendlichen entweder besser auf die Kontrollen vorbereitet waren oder
nur Getränke dabei hatten, die sie auch trinken durften. Lediglich in
Kardorf gab es einen gegenläufigen Trend. Hier musste mehr Alkohol
vernichtet werden als in den vergangenen Jahren. 1 400 Leute sind
kontrolliert wurden. Es war deutlich mehr Polizei im Einsatz,
teilweise waren auch Studenten der Polizeifachhochschule im Einsatz.
Im Vorfeld gab es Gespräche mit der Polizei um Sicherheitskonzepte zu
erarbeiten: „Die verstärkte Polizeipräsenz sorgte auch dafür,
dass die Dinge ruhiger verliefen und die Menschen sich sicherer
fühlten“, betonte Henseler.

Selbstverständlich ist es auch gute Sitte, dass der beim Rathaussturm
eroberte Rathausschlüssel an den Hausherren zurückgegeben wird.
Nachdem ihn Roisdorfs Prinzessin Sandra II. (Romes) eroberte,
übernahm die Rückgabe „Prinzin“ Agi I. (Agi
Olligschläger-Loedel) vom Mertener Dreigestirn. Als sie darauf
angesprochen wurde, dass es ausgerechnet beim Mertener
Veilchendienstagszug regnen musste, meinte sie augenzwinkernd: „Hat
es geregnet? Ich dachte, das waren Tränen von Petrus, der weinte,
weil die Session zu Ende geht.“

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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