Abschied von der Europaschule
Christoph Becker wechselt zur Bezirksregierung
Bornheim - (fes) Nicht nur als Schulleiter machte Christoph Becker eine
hervorragende Figur, vielen Schülern und Kollegen wird er auch als
leidenschaftlicher Elvis Presley-Imitator in Erinnerung bleiben. Kein
Wunder also, dass der Lehrerchor ihm zum Abschied von der Bornheimer
Europaschule das passende Ständchen brachte.
Neben dem Beatles-Klassiker „Eight Days A Week“ texteten sie auch
die Elvis-Ballade „Always On My Mind“ um: „Für Schüler tut er
alles, macht sich selbst auch mal zum Clown. Als Elvis ist er spitze,
rockt die Bühne, was ein Traum!“
Jede Menge Lob heimste Becker ein, der fast 25 Jahre die Europaschule
mitgeprägt hat. Anfang der 1990er Jahre machte Becker, der Sport und
Biologie in Bonn studiert hatte, hier sein Referendariat. Auf eine
Vertretungsstelle folgte eine feste Planstelle, bis er schließlich
als Nachfolger von Gründungsdirektor Klaus Breil 2009 die
Schulleitung der Bornheimer Gesamtschule übernahm. Zum Jahreswechsel
verlässt der 54-jährige Roisdorfer nun die Schule. Da er beruflich
eine Herausforderung suchte, bewarb er sich auf eine Dezernentenstelle
bei der Bezirksregierung Köln, wo er sich künftig um die Gesamt- und
Sekundarschulen kümmern wird.
Mit einem großen, bewegenden Festakt musikalisch begleitet von der
schuleigenen Big Band verabschiedeten Kollegen und Weggefährten den
scheidenden Schulleiter in der Oase der Europaschule.
Bürgermeister Wolfgang Henseler als Vertreter des Schulträgers, der
Stadt Bornheim, bedankte sich bei Becker und erinnerte noch einmal an
einige Meilensteine, etwa den zweiten Platz beim Deutschen Schulpreis
in diesem Jahr oder die Einladung von Starkoch Tim Mälzer zur
Eröffnung der Schulküche. Becker habe die Europaschule mit den
anderen Schulen im Stadtgebiet vernetzt und immer kooperativ mit allen
Beteiligten zusammengearbeitet. Henseler schätzte Beckers Engagement,
aber auch dessen Hartnäckigkeit mit dem gemeinsamen Ziel, die
Europaschule nach vorne zu bringen.
Als „empathischen und weitsichtigen“ Kapitän beschrieben Heike
Knappe und Markus Timmer vom Lehrerkollegium ihren Chef.
Maria Dorn, Dezernentin bei der Bezirksregierung Köln erklärte, dass
sie auf der einen sehr traurig sei, dass Becker nicht mehr die
Geschicke der Europaschule leite, auf der anderen Seite freue sie sich
„einen so geschätzten Kollegen“ in ihr Dezernat aufnehmen zu
können. Für die Elternvertretung sprach Marion Winterscheid großen
Dank aus. Man habe immer gut im Sinne der Europaschule
zusammengearbeitet. Johanne Hecht sprach für die Schülerschaft und
fand klare Worte: „Wir finden es doof, dass Sie gehen, denn wir
möchten Sie nicht gehen lassen. Sie waren für uns immer ein guter
Ansprechpartner und hatten immer ein offenes Ohr für uns.“ Zum Dank
überreichten die Schülervertreter Becker eine Collage mit Fotos von
allen Schülern, die sich im Frühjahr mit dem deutschen Schulpreis
haben fotografieren lassen.
Andreas Kreutzer, stellvertretender Schulleiter, zeichnete Christoph
Becker im Namen des Schulleitungsteams zum Abschied mit dem „Kleinen
Bornheimer“ aus in Anlehnung an den „Bornheimer“, den die
Europaschule alle zwei Jahre an verdiente Prominente vergibt, zuletzt
an Rupert Neudeck 2016. Auch ein Präsent gab es von den Damen des
Sekretariates: Eine Schublade pralle gefüllt mit Süßigkeiten, die
Becker in sein Büro für die Bezirksregierung mitnehmen durfte. Eine
solche Schublade existiert nämlich auch im Sekretariat der
Europaschule. Vom Hausmeister-Team gab es dann noch einen Gutschein
fürs Heino-Café in Bad Münstereifel.
Als Überraschungsgast per Videoaufzeichnung wurde Beckers Vorgänger
und Mentor, Klaus Breil, Gründungsdirektor der Europaschule
zugeschaltet: „Ich habe die Europaschule zum Abitur geführt, du
hast sie zum Summa cum laude geführt“, betonte Breil.
Christoph Becker sagte über seinen Vorgänger:„Ohne Klaus Breil
wäre ich nicht Leiter der Europaschule geworden. Durch ihn habe ich
gelernt für diese Schule zu kämpfen.“ Und zu allen Anwesenden beim
Festakt sagte er: „Ich empfinde es als ein Geschenk, dass ich an der
Europaschule mitwirken durfte. Ich fühle mich von Ihrem Lob
unheimlich wertgeschätzt und werde das in meinem Herzen mitnehmen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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