Fahne hissen gegen Antisemitismus
Flagge für jüdisches Leben

Flagge zeigen gegen Antisemitismus: Thomas Geupel hisst begleitet von Pfarrer Eckhart Altemüller (rechts) die Jubiläumsfahne vor der Markuskirche.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Flagge zeigen gegen Antisemitismus: Thomas Geupel hisst begleitet von Pfarrer Eckhart Altemüller (rechts) die Jubiläumsfahne vor der Markuskirche.
  • Foto: Frank Engel-Strebel

Bornheim-Hemmerich (fes). 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland, 1.700 Flaggen. Seit dem Erlass des römischen Kaisers Konstantin war es möglich, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, begleiten durften. 2021 wurde dieses Jubiläum, organisiert und begleitet von der bundesweit tätigen Initiative „#2021JLID“, gefeiert mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen.

Seinen Höhepunkt erreichte das Festjahr am 11. Dezember, dem Datum, an dem exakt vor 1.700 Jahren besagter Erlass unterzeichnet wurde. Aus diesem Anlass versendete die Initiative 1.700 Fahnen ins gesamte Bundesgebiet, damit Einrichtungen buchstäblich Flagge zeigen können für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus. Zwei dieser Flaggen wurden auch im Vorgebirge vor der Evangelischen Markuskirche in Hemmerich gehisst.

Mit dem hebräischen Trinkspruch „L‘Chaim“, auf Deutsch „Auf das Leben“, begleitete Pfarrer Eckhart Altemüller das Hissen der Fahne. „Als Christinnen und Christen verstehen wir unseren Glauben noch besser und tiefer, wenn wir uns auf seine jüdischen Wurzeln und das vielfältige jüdische Zeugnis einlassen können. Wir stehen durch unser Altes Testament in einer Lesegemeinschaft mit dem Judentum. Wir dürfen in einem Land voller Vielfalt leben. Die lebendige jüdische Kultur gehört unbedingt dazu. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland feiern“, betonte Altemüller. Bereits das ganze Jahr über hatte die Markuskirche zu zahlreichen Vorträgen und Konzerten eingeladen und beteiligte sich auch am Pogrom-Gedenken.

Am 10. November 1938 war die Bornheimer Synagoge an der Königstraße durch Nazi-Schergen angezündet und zerstört worden. Ein Höhepunkt des Festjahres war laut Presbyter Thomas Geupel der Besuch des Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden, Abraham Lehrer, der zu einem Vortrag nach Hemmerich kam: „Ihm zu Ehren haben wir auch ein koscheres Buffet angerichtet.“ Einen besonderen kulturellen Genuss bot der Auftritt des Synagogalchores aus Leipzig.

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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