Europaschule wird Schule mit Courage
Gesamtschule erhält Titel „Schule ohne Rassismus“

Positionieren sich gegen Ausgrenzung und Mobbing: Esther Stienen (rechts), Christoph Becker (links) und die Vertreterinnen der Schülervertretung. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Positionieren sich gegen Ausgrenzung und Mobbing: Esther Stienen (rechts), Christoph Becker (links) und die Vertreterinnen der Schülervertretung.
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Bornheim - „Wir leben an unserer Schule die europäische Idee nicht als
Währungs-, sondern als Wertegemeinschaft und wer an unsere Schule
kommt, der soll wissen, dass Rassismus bei uns keinen Platz hat“,
eindringliche Worte fand der Schulleiter der Bornheimer Europaschule.
Demnächst wird die Bornheimer Gesamtschule diese Philosophie auch
offiziell nach außen zeigen, denn im Januar erhält die Schule eine
Plakette des bundesweit tätigen Netzwerks „Aktion Courage“
überreicht, die die Einrichtung als „Schule ohne Rassismus –
Schule mit Courage“ würdigt.
Wie es dazu kam, erläuterten jetzt gemeinsam mit Schulleiter Becker
Schülersprecherin Pia Machts (18), Pia Gómez (19) sowie Alina
Krienke (14), Lea Schuhmann, Felicitas Gospos (beide 13) und Esther
Stienen als betreuende Lehrerin der Schülervertretung (SV). Die
Initiative ging 2015 von der SV der Europaschule aus, die einen
Arbeitskreis gegründet hatte. Per Lautsprecherdurchsage, E-Mails und
einem Schülerbrief informierten sie ihre Mitschüler und das
Lehrerkollegium über das Vorhaben. Um die Würdigung zu erhalten ist
eine Selbstverpflichtung notwendig, das heißt, mehr als 70 Prozent
der Personen, die an einer Schule lernen und arbeiten, müssen
unterschreiben, dass sie sich gegen Rassismus aussprechen. An der
Europaschule kamen etwa 1.200 Unterschriften, was 74 Prozent
entspricht, zusammen. Es wären sicher noch mehr gewesen, meinten die
Initiatorinnen, doch die Zeit war knapp, es galt Fristen einzuhalten.
Im Juli kam die ersehnte Antwort von der Koordinierungsstelle aus
Berlin und seitdem ist die Europaschule als „Schule ohne
Rassismus“ anerkannt. Nun galt es einen geeigneten Paten zu finden.
Christoph Becker brachte Christel Neudeck ins Spiel nachdem im Mai der
diesjährige Ehrenpreis der Europaschule, der „Bornheimer“, an den
kurz darauf verstorbenen Rupert Neudeck von Cap Anamur verliehen
wurde. Pia Machts schickte der Witwe Neudecks einen handgeschrieben
Brief mit der Bitte Patin für das Projekt zu werden. Ende Oktober
erhielt Machts die Zusage von Christel Neudeck aus Troisdorf und
zeigte voller Stolz ein Päckchen von Christel Neudeck mit einem
ebenfalls handgeschriebenen Brief, einer DVD der Grünhelme, einem
Buch über die Arbeit von ihr und ihrem Mann und ein Foto ihrer
Enkelin.
Christel Neudeck sagte zu, dass sie an der Titelverleihung teilnehmen
wird. In der Europaschule gibt es bereits seit Jahren zahlreiche
Projekte gegen Rassismus, so können beispielsweise Zwölftklässler
an einem Projekt teilnehmen, wo sie geschult werden sich gegen so
genannte Stammtischparolen durchzusetzen.

www.schule-ohne-rassismus.org

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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