Ambulanter Hospizdienst
Info- und Aktionstag am 4. November 2017

Im vergangenen Herbst feierte der Ambulante Hospizdienst für Bornheim und Alfter um seine Vorsitzende Conny Henseler (3. von links) und Koordinatorin Ute Zirwes sein 15-jähriges Bestehen. Am Samstag, 4. November´2017, findet von 11 bis 17 Uhr im Bornheimer Rathaus ein Aktions- und Informationstag statt. | Foto: Foto: Frank Engel-Strebel
  • Im vergangenen Herbst feierte der Ambulante Hospizdienst für Bornheim und Alfter um seine Vorsitzende Conny Henseler (3. von links) und Koordinatorin Ute Zirwes sein 15-jähriges Bestehen. Am Samstag, 4. November´2017, findet von 11 bis 17 Uhr im Bornheimer Rathaus ein Aktions- und Informationstag statt.
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Vorgebirge -  (fes). Am Samstag, 4. November 2017, lädt der Hospizdienst alle
Interessierten zu einem Aktions- und Informationstag ins Rathaus
ein.

Am 4. September 2001 gründete sich der Ambulante Hospizdienst für
Bornheim und Alfter auf Initiative von Theo Albracht. Conny Henseler
(59), seit März 2016 Vorsitzende des Vereins, war als
Gründungsmitglied gemeinsam mit Gabriele Krüger als Koordinatorin
dabei. Aktuell zählt der Verein 158 Mitglieder sowie 28 ehrenamtliche
Helferinnen und Helfer in der Sterbe- und Trauerbegleitung. Ebenfalls
seit 2016 arbeitet Ute Zirwes in den Räumlichkeiten an der
Königstraße 25 in Bornheim als hauptamtliche Koordinatorin mit.

Schaufenster-Mitarbeiter Frank Engel-Strebel sprach mit Conny Henseler
über den Verein und auch über ihre persönliche Motivation, sich
hierfür zu engagieren.

Schaufenster: Frau Henseler, wie kam es dazu, dass Sie 2001 den
Verein mit gegründet haben?

Conny Henseler: Bei einem ökumenischen Straßenfest sprach Theo
Albracht Bürger an, ob sie sich vorstellen könnten, einen
Hospizverein für Bornheim zu gründen. Durch meine Arbeit als
Palliativkrankenschwester am Malteser-Krankenhaus in Bonn komme ich
von Berufs wegen mit sterbenden und schwerstkranken Menschen in
Berührung. Das war für mich eine Motivation hier mitzumachen.

Schaufenster: Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die Bedeutung eines
Ambulanten Hospizdiensts?

Henseler: Das Thema Lebens- und Sterbebegleitung wird letztendlich
jeden Menschen irgendwann berühren, in welcher Form auch immer. Für
mich ist es daher wichtig, dass auch schwer kranke Menschen begleitet
werden, wenn sie zu Hause bleiben möchten. Dies gilt auch für die
Betreuung von Bewohnern in Altenheimen. Fakt ist, dass sich viele
Menschen wünschen, zu Hause zu sterben, so viele allerdings leider
nicht die Möglichkeit hierfür haben. Außerdem ist es wichtig, dass
wir das Thema Sterben wieder in den Fokus rücken, denn in gesunden
Zeiten denkt man nicht so gerne über das Thema nach.

Schaufenster: Warum gehen Ihre Hospizhelfer auch in Altenheime?

Henseler: Es ist kein Geheimnis, dass die personellen und finanziellen
Ressourcen in den Altenheimen, von denen wir in Bornheim und Alfter
sechs haben, begrenzt sind. Für die Menschen, die dort leben, ist das
Heim ihr Zuhause. Jeder Heimbewohner hat das Recht auf eine
palliativmedizinische Betreuung. Unsere geschulten Hospizhelfer
unterstützen in dem Fall das Pflegepersonal.

Schaufenster: Kommen Sie mit derzeit 28 Helfern hin?

Henseler: Die Arbeit ist sehr aufwendig und emotional und natürlich
suchen wir immer wieder interessierte Menschen, die sich zum
Hospizhelfer ausbilden lassen. Wir suchen aber auch Freiwillige, die
uns bei anderen Aktionen unterstützen, beispielsweise indem sie
Infostände betreuen oder bei der jährlichen Waffelbackaktion im
Bauhaus-Baumarkt mithelfen. Zudem sind wir auf Spenden und
Mitgliedsbeiträge angewiesen, mit denen wir die für die
Ehrenamtlichen kostenlosen Hospizhelferschulungen anbieten
können.Schaufenster: Wie umfangreich ist die Ausbildung und wie sieht
sie aus?Henseler: Die letzte Ausbildung dauerte ungefähr ein halbes
Jahr und wird geleitet von unserer hauptamtlichen Koordinatorin. Dazu
laden wir Fachreferenten zu speziellen Themen ein. Die Kursteilnehmer
treffen sich einmal die Woche. Wichtig ist uns, dass unsere
Ehrenamtler nicht alleine gelassen werden. Unsere Koordinatorin steht
ihnen zur Seite und es gibt regelmäßige Treffen. Es kann aber auch
jeder jederzeit wieder aufhören und aussteigen.

Schaufenster: Was motiviert die Helfer bei Ihnen mitzumachen? Es
ist ja eine sehr emotionale Angelegenheit?

Henseler: Vielen Menschen haben selber erlebt, was es heißt, wenn
jemand in der Familie schwer erkrankt gewesen ist. Es gibt aber auch
Leute, die nach ihrer Berufstätigkeit eine ehrenamtliche Aufgabe
suchen, um Menschen in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.
Manche haben auch beruflich damit zu tun. Unsere jüngste
Mitarbeiterin ist um die 30 und arbeitet als Krankenschwester.

Schaufenster: Was erwartet die Besucher beim Aktionstag im
Rathaus?

Henseler: Wir haben unseren Aktionstag bewusst unterteilt in die
Bereiche „Kranke versorgen“, „Sterbende begleiten“ und
„Trauernde trösten“. Uns ist wichtig, dass Menschen, die in eine
solche Situation geraten oder deren Angehörige sich zu einem frühen
Zeitpunkt bereits mit dem Thema krank sein auseinandersetzen können.
Oft erleiden sie erst einmal einen Schock nach der Diagnose. Was ist
zu tun? Zu allen drei Themenkomplexen konnten wir Aussteller und
Referenten gewinnen. Dabei sind unter anderem Pflegedienste,
Palliativeinrichtungen, ein Sanitätshaus, auch ein Bestatter oder es
gibt Informationen zum Thema Patientenverfügung und
Vorsorgevollmacht. Zudem können sich die Besucher über alternative
Angebote informieren. So wird eine Kunsttherapeutin ebenso vor Ort
sein wie Menschen, die Klangschalen oder die Aromatherapie anwenden.
Auch das kulturelle Angebot kommt nicht zu kurz. Manfred Lütz hält
einen Vortrag zum Thema „Lebenslust“ und für musikalische
Unterhaltung sorgt der Frauenchor „VocaBelles“.

Schaufenster: Frau Henseler, vielen Dank für dieses Gespräch.

Redakteur/in:

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