Herbstfest in Walberberg
Jugendakademie hatte viel zu feiern

Freude über den Erweiterungsbau: Mitglieder vom Fördervereinsvorstand und Alois Finke (2. v. li) und Reinhard Griep (3. v. re) vor der offiziellen Eröffnung. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Freude über den Erweiterungsbau: Mitglieder vom Fördervereinsvorstand und Alois Finke (2. v. li) und Reinhard Griep (3. v. re) vor der offiziellen Eröffnung.
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Bornheim-Walberberg -  Ein ganz besonderes Herbstfest feierte die Jugendakademe Walberberg
in diesem Jahr, denn es gab gleich mehrere Gründe um sich zu freuen
und zu feiern. So besteht in diesem Jahr der Förderverein der
Einrichtung seit 20 Jahren. Rund 120 Mitglieder gehören ihm an, der
Verein ist ein wichtiger Baustein, der das Fortbestehen der 1964 von
der Dominikanischen Frauengemeinschaft gegründeten Akademie, die zehn
Jahre später als außerschulische Bildungsstätte als Träger der
freien Jugendhilfe anerkannt wurde, sichert. Die Akademie ist eine
eigenständige Einrichtung im Erzbistum Köln, allerdings stellte das
Bistum 2007 im Zuge von Einsparungsmaßnahmen die pauschale
Betriebskostenförderung ein. Um den Fortbestand trotzdem zu sichern,
ergriff der Trägerverein zahlreiche Maßnahmen, unter anderem auch
Gehaltskürzungen um somit das Überleben der Akademie zu sichern. Dem
bereits 1997 gegründeten Förderverein gelang es bis heute rund
197.000 Euro einzusammeln, freies Geld, das nicht gebunden ist, mit
dem über bauliche Maßnahmen auch pädagogische Arbeit finanziert
werden kann, erläuterten die beiden Vorstandsmitglieder Christiana
Dies und Thomas Erdmann.

Einen Grund zu feiern gab es auch für Reinhard Griep (59) und Alois
Finke (63). Griep, kam 1992 an die Jugendakademie und ist seit 25
Jahren Geschäftsführer dieser Einrichtung. Griep erinnerte an die
zahlreichen internationalen Projekte, etwa das bosnisch-deutsche
Bandprojekt „Unarock“ oder das Friedenscamp mit Isrealis und
Palästinensern „Ferien vom Krieg“. Hinzu kommen unzählige
internationale und nationale Jugendgruppen und Projekte, die hier ihre
Workshops abhalten. Griep ist stolz darauf, dass es diese Institution
immer noch gibt, denn der Bedarf an Jugendeinrichtungen steigt,
dennoch seien sie eine „bedrohte Spezies“: „Seit den neunziger
Jahren sind 95 Prozent solcher Jugendeinrichtungen in Deutschland
geschlossen worden, aber uns gibt es immer noch.“

Auch Bildungsreferent Alois Finke, der auch dem Leitungsteam
angehört, kann auf ein Dienstjubiläum zurückblicken. Er ist seit 35
Jahren an Bord und setzte in seinem Grußwort den Schwerpunkt auf die
Geflüchteten, ein Phänomen, das sich wie ein roter Faden durch die
Geschichte der Akademie zieht. Angefangen mit den Exil-Chilenen Anfang
der achtziger Jahre, über Integrationsklassen sogenannter
Russlanddeutscher in den neunziger Jahren bis zu den Migranten aus
Syrien oder Afghanistan heutzutage.

Zuletzt konnte Reinhard Griep noch einen neu errichteten
Erweiterungsbau feierlich eröffnen mit modern ausgestatteten Zimmern,
Gruppen- und Teamräumen. Insgesamt wurden hierfür 1,2 Millionen Euro
investiert, zahlreiche Zuschussgeber etwa das Erzbistum Köln, die
Aktion Mensch, der Landschaftsverband Rheinland oder die Stiftung
Deutsche Jugendmarke sorgten dafür, dass der Bau realisiert werden
konnte. Im kommenden Jahr soll der neue Hochseilgarten eröffnet
werden. Glückwünsche der Stadt Bornheim überbrachte der
stellvertretende Bürgermeister Jörn Freynick.

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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