Zwischentöne
Konzert von Chören aus Bornheim und Zawiercie begeisterte die Zuhörer

Musikalische Zwischentöne zur deutsch-polnischen Völkerverständigung: Im vollbesetzten Ratssaal sorgten unter Leitung von Leopold Stawarz die Musiker für ein „Gute Laune-Konzert“. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Musikalische Zwischentöne zur deutsch-polnischen Völkerverständigung: Im vollbesetzten Ratssaal sorgten unter Leitung von Leopold Stawarz die Musiker für ein „Gute Laune-Konzert“.
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Bornheim - „So ein großes Musikprojekt haben in Bornheim noch nicht gehabt“,
mit diesen Worten kündigte vor einigen Monaten Mary Schirilla,
Leiterin der Bornheimer Musikschule, das außergewöhnliche
Musikereignis an, das am vergangenen Wochenende gleich mit zwei
fulminanten Konzerten Kulturliebhaber begeisterte. Gut 70 Gäste
reisten aus der polnischen Partnerstadt Zawiercie an, um gemeinsam mit
fast gleich viel Bornheimer Musikern und Sängern in Kooperation mit
der Bornheimer Musikschule in nur wenigen Tagen ein eindrucksvolles
Konzertprogramm auf die Beine zu stellen. Stolz zeigten sich
Bürgermeister Wolfgang Henseler und Frank W. Krüger, Vorsitzender
des vor zwei gegründeten Partnerschaftsvereins
„Städtepartnerschaft Bornheim – Zawiercie“. „Deutsche und
Polen haben in der Vergangenheit auch andere Zeiten erlebt, wir
hoffen, dass sich diese Partnerschaft auch weiterhin intensivieren
wird“, betonte Bürgermeister Henseler und erinnerte daran, dass man
diese nicht nur auf Verwaltungsebene sondern auch durch private
Initiativen pflegen und ausbauen möchte. Dass dies gelingen kann,
davon zeugt das Chorprojekt. Am Donnerstag reiste die Delegation in
Bornheim, Stadtführungen durch Köln und Bornheim standen auf dem
Programm, aufgenommen wurden die Gäste von rund 40 Privatfamilien,
geprobt wurde im katholischen Pfarrzentrum an der Ohrbachstraße.

Mit einem „Konzert für Herz und Seele“ in der Roisdorfer
Pfarrkirche St. Sebastian ging es am Samstagnachmittag los, mit dem
Gute-Laune-Konzert „Tutti Frutti“ folgte der zweite Auftritt im
Ratssaal am Sonntagnachmittag, das gleich mit einer äußerst
beschwingten Interpretation von Johannes Brahms‘ „Ungarischen Tanz
Nr. 5“ die Leute richtig in Stimmung brachte. Man hätte eine Nadel
fallen hören als der polnische Tenor Andrzej Kaim im Anschluss Andrea
Bixios Lied „Mamma“ hingebungsvoll darbot, und dass man den
Untergang der Titanic auch heiter inszenieren kann, dass bewies die
junge Solistin Marcelina Mista, die den Celine Dion-Hit „My Heart
Will Go On“ begleitet vom deutsch-polnischen Orchester in einer
flotten Midtempo-Adaption präsentierte. Zudem ließ man sich noch
einen herrlichen Gag einfallen: Starke Männerarme hoben die
Künstlerin auf einmal in die Höhe und mangels Windmaschine griffen
zwei junge Männer zu Föhnen, so dass die Haare der Sängerin im
„Wind“ wehten, die dazu ihre Arme ausgebreitete - Marcelina Mista
war in diesem Fall frei nach Leonardo DiCaprio für ein par Minuten
die „Königin der Welt“.

Die gut 130 Musikerinnen und Musiker aus beiden Städten boten nicht
nur zwei wunderbare Konzerte, sie setzten, aller derzeit herrschenden
politischen Zwischentöne zum Trotz, ein eindrucksvolles Zeichen der
Freundschaft zwischen Deutschland und Polen.

- Frank Engel-Strebel

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