54. Tollitätentreff in Bornheim
Lachen in schwieriger Zeit
Bornheim (fes). „Lachen ist gesund und stärkt das Immunsystem. Lassen Sie durch unser Programm boostern“, sagte Bornheims Bürgermeister Christoph Becker augenzwinkernd, als er die diesjährigen Tollitäten – teilweise bereits proklamiert, teilweise pandemiebedingt noch nicht – sowie deren Vorgänger gemeinsam mit Sitzungspräsident Wolfgang Raschke auf der Bühne der Herseler Rheinhalle zum 54. Tollitätentreff der Stadt Bornheim begrüßte. Leider - wie schon in der vergangenen Session - nicht vor einem jecken Publikum, sondern wieder digital gestreamt: „Wir freuen uns dafür, Ihnen einen ruckelfreies Bild in alle Haushalte zu übertragen.“
Für diesen reibungslosen technischen Ablauf sorgte erneut die Bornheimer Produktionsfirma „Fellow Pictures“, die diesmal statt vier Kameras in 2021 acht aufgefahren hatte sowie einen Kamerakran. Nach und nach stellten Becker und Raschke die Regenten vor.
Das Showprogramm allerdings verfolgten sie nicht wie sonst üblich von der Bühne, sondern von den heimischen Bildschirmen aus. Denn nach dem Empfang auf der Bühne mussten die Tollitäten die Halle wieder verlassen, denn es sollte nicht zu voll sein. Der ein oder andere bedauerte dies und wäre gerne noch geblieben. „Man hätte uns ja Stehtische in der Halle anbieten können, dann hätten wir bleiben können“, war aus dem Umfeld der ein oder anderen Tollität zu vernehmen.
Es wirkte daher auf die wenigen Anwesenden in der Halle ein wenig befremdlich, wenn „Sibbeschuss“-Sänger Sascha Hardt von der Bühne aus zum Schunkeln animieren wollte oder Redner Volker Weininger in seiner Rolle als angetrunkener Sitzungspräsident zwar seine lustigen Gags abfeuerte, das Feedback vom Publikum jedoch fehlte.
Die Sehnsucht, wieder auf einer Bühne zu stehen, war aber groß. So schrieben beispielsweise „Sibbeschuss“ auf ihrer Facebook-Seite: „Na, das war ja mal was gestern Abend. Endlich wieder auf die Bühne, endlich wieder Karneval. Aber leider nicht mit euch, sondern nur bei euch im Wohnzimmer. Das ist eine Sache, an die wir uns wohl nie gewöhnen werden!“ Dennoch freute sich die Band, dass Bornheim diese Veranstaltung überhaupt möglich machte und schickte einen großen Dank an das Rheinhallen-Team: „Somit war zumindest ein Hauch von Karneval zu spüren.“
Und in den Wohn- und Esszimmern schien das Programm sehr gut anzukommen. So waren in Einträgen in den sozialen Netzwerken begeisterte Kommentare zu lesen wie „Tolle Show!“ oder „Ja, wor klasse. Och ens widder ein Tanzjrupp jesinn.“ Bis zu 180 Haushalte waren während des knapp vierstündigen Live-Streams via YouTube dabei und erlebten tolle Auftritte des Tambour-Corps‘ Germania Hersel, der Tanzgarden der Germania Funken sowie von Marita Köllner („Et fussisch Julche“), Annette Eßer alias „Putzfrau Achnes Kasulke“, der Bands Funky Marys und Köbesse sowie der Männertanzgruppe „De Vuerjebirchs Schwaelbchen“ und zum großen Finale den Auftritt der Band „Klüngelköpp“. Ein Dank für die Zusammenstellung des Programms gilt Literatin Nicole Krumbach, der Sitzungskapelle „Los Ultimos“ sowie den zahlreichen Sponsoren.
Die Tollitäten der Session 2021/2022 im Überblick: Bereits proklamiert sind Prinzessin Sabine I. (Lehnen) aus Roisdorf, Prinz Magnus I. (Heßling) für Hemmerich-Rösberg sowie Prinz Wolfgang II. (Hinsen) aus Walberberg. Im Januar hätten das Mertener Prinzenpaar Susanne I. (Lang) & Theo II. (Mandt) sowie die Waldorfer Kinderprinzessin Carla I. (Bakchausen) inthronisiert werden sollen. Deren Proklamation fiel wegen der Omikron-Welle aus. Sowohl die bereits proklamierten, als auch die designierten Prinzen und Prinzessinnen freuen sich nun auf eine hoffentlich virenfreie Session 2022/2023, um dann endlich richtig Gas geben zu können.
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.