Proklamation in Walberberg
Prinz Wolfgang II. bestieg den Narrenthron

Den Schlüssel zur Macht geschnappt: Prinz Wolfgang II. erklomm den Walberberger Narrenthron.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Den Schlüssel zur Macht geschnappt: Prinz Wolfgang II. erklomm den Walberberger Narrenthron. 
  • Foto: Frank Engel-Strebel
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bornheim-Walberberg - (fes) Ausgiebig drehte Wolfgang Hinsen seine Runden durch den gut
gefüllten Saal im Landhaus Wieler und verteilte fleißig
„Strüßje“, bis ihn schließlich der Vorsitzende der Walberberger
Dorfgemeinschaft, Peter Porschen, mit einem Augenzwinkern ermahnte
doch langsam nach vorne zu kommen: „Wenn der Prinz mal Zick hat,
könnten wir die Proklamation durchführen.“

Kurz darauf stattete Bürgermeister Christoph Becker ihn, den
„staatsen Kerl“, mit den Insignien der Macht aus. „Ein
Prinzelein aus Sechtem kam, in Walberberg den Schlüssel nahm“,
begrüßte der frisch proklamierte Prinz Wolfgang II. daraufhin die
Narrenschar aus „Berch“. Anschließend überreichte ihm ein wenig
wehmütig Prinz Gaby I. (Porschen) den Walberberger Narrenschlüssel
und damit die Macht in dem Vorgebirgsort. In der Session 2018/2019
regierte Gaby Porschen an der Seite von Bauer Renate I. (Kutz) sowie
Jungfrau Karin I. (Boos) und schrieb Karnevalsgeschichte, da die Damen
das erste rein weibliche Dreigestirn in Walberberg bildeten. Wolfgang
Hinsen fügt der Walberberger Karnevalsgeschichte ein Kapitel hinzu,
wie Bürgermeister Becker bemerkte: Er regiert als erster Solo-Prinz.

Doch geplant war es anders, denn ursprünglich wollte der 68-Jährige
in einem Dreigestirn regieren, doch die beiden Mitstreiter sagten
wegen der Pandemie bereits im Frühjahr ab. Für den frisch gekürten
Prinz Karneval war klar: „Jetzt will ich es selbst probieren und mir
einen langgehegten Traum erfüllen, denn Lachen, Schunkeln und Tanzen,
das ist meine Art.“ Der Traum sollte eigentlich schon in der
vergangenen Session wahr werden. Seitdem befand sich der gebürtige
Siegburger in Lauerstellung. Gefeiert wird unter dem Motto „Jecke
sieht me widder üvverall, von Hätze fiere mir de Karneval.“ Hinsen
ist pensionierter Busfahrer, zog 1976 nach Sechtem, wo er seit vielen
Jahren Vorsitzender des Tambourcorps‘ „Rheinperle“ ist. Seit
fast hundert Jahren besteht eine enge Freundschaft zwischen der
„Rheinperle“ und dem Tambourcorps „Gut Klang“  Keldenich, wie
deren Vorsitzender Ralf Borchers erklärte. Daher zögerten die
Musiker nicht lange, Wolfgang Hinsen beim Einzug ins Landhaus Wieler
gemeinsam mit der „Rheinperle“ musikalisch zu begleiten: „Hierzu
haben wir mehrfach gemeinsam geprobt. Dafür gilt mein großer Dank
den Spielleuten beider Vereine“, betonte Borchers.

Den Sessionsorden ziert der bekannte Walberberger Hexenturm, versehen
mit einer roten Pappnase. Als erste Würdenträger durften sich
Bürgermeister Christoph Becker und Ortsvorsteher Andreas Schlösser
sowie das Ex-Damendreigestirn über den schicken Brustschmuck freuen.
Der Orden wurde ganz coronakonform ohne Bützchen auf Distanz mit
einem hölzernen Kochlöffel überreicht.

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.