Heinrich-Böll-Weg ist eröffnet
Rundweg erinnert an das Leben des Schriftstellers
Bornheim-Merten/Rösberg - (fes) Hundert Jahre wäre Heinrich Böll im Dezember diesen Jahres
alt geworden. Da der Literaturnobelpreisträger und posthum zum
Bornheimer Ehrenbürger ernannte Schriftsteller seine letzten drei
Lebensjahre (1982 bis 1985) in der Mertener Martinstraße verbrachte,
erinnert seit vergangenen Freitag anlässlich des runden Geburtstages
des Literaten ein knapp drei Kilometer langer Heinrich-Böll-Weg an
diese Zeit.
Bürgermeister Wolfgang Henseler eröffnete den Weg gemeinsam mit den
Ortsvorstehern Hans Gerd Feldenkirchen (Merten) und Peter Tourné
(Rösberg) sowie Heinrich Bölls Sohn René. Rund 120 interessierte
Bürger waren zur Eröffnung gekommen, die anschließend auch den Weg
erstmals abschritten. Ausgangspunkt ist der Mertener Dorfplatz, der
Heinrich-Böll-Platz. Von dort geht es weiter über das ehemalige
Wohnhaus des Schriftstellers an der Martinstraße bis hinauf zum
Rösberger Schloss, wo Böll gerne spazieren gegangen war.
Anschließend führt der Weg hinunter zum Alten Mertener Friedhof.
Hier fanden Heinrich Böll und seine Frau Annemarie ihre letzte
Ruhestätte. Der Weg folgt dabei Bölls Erzählung „Oblomow auf der
Bettkante“. In dieser Geschichte von 1985 hat er seine Eindrücke
von den Menschen und Orten im Vorgebirge aufgeschrieben.
Dass dieser Rundweg überhaupt realisiert werden konnte, ist einer
Projektgruppe zu bedanken, die sich mit großem Engagement hierfür
eingesetzt hat. Ihr dankte Bürgermeister Henseler ganz besonders.
Dazu zählen neben vielen ehrenamtlichen Helfern auch Sponsoren wie
die Kreissparkasse Köln oder örtliche Gastwirte sowie der Naturpark
Rheinland, das Katholische Bildungswerk Rhein-Sieg und Schüler der
Bornheimer Europaschule.
Wer dem Weg folgen möchte, dem helfen Schautafeln und Plaketten,
gekennzeichnet durch die für Böll charakteristische Baskenmütze.
Dazu gibt es QR-Codes, die mit dem Smartphone gescannt werden können.
Hier können die Besucher Ausschnitte aus der genannten
Kurzgeschichte, aber auch Interviews mit Zeitzeugen abfragen.
Anekdoten und historische Erläuterungen trugen während des
Eröffnungsrundgangs der ehemalige Stadtarchivar Christian Lonnemann
sowie dessen Nachfolger Jens Löffler und die Mertener
Kunsthistorikerin Christel Diesler vor.
Jeweils in Rösberg an der Von-Weichs-Straße und in Merten auf dem
Heinrich-Böll-Platz weisen zwei große Hinweistafeln nicht nur auf
die Route, sondern auch auf die Sehenswürdigkeiten entlang der
Strecke hin.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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