Geschichte der Sechtemer Chöre
Sonderausstellung noch bis zum 8. Dezember 2017

Ständchen zur Ausstellungseröffnung mit dem Sechtemer Männergesangverein unter seiner Leiterin Kimiko Bernhöft (rechts). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Ständchen zur Ausstellungseröffnung mit dem Sechtemer Männergesangverein unter seiner Leiterin Kimiko Bernhöft (rechts).
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Bornheim - (fes) „275 Jahre Gesang in Sechtem“ – unter diesem Titel
steht eine Sonderausstellung, die derzeit in der Bürgerhalle des
Bornheimer Rathauses zu sehen ist. Denn in der Sechtemer
Chorlandschaft gab es in diesem Jahr ein Doppeljubiläum: Seinen 145.
Geburtstag feierte der Männergesangverein (MGV) Sechtem und auf 130
Jahre blickt der Kirchenchor „Cäcilia“ zurück.

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Bürgermeister Wolfgang Henseler, Sechtems Ortsvorsteher Rainer Züge
und Stadtarchivar Jens Löffler eröffneten die Ausstellung. Da beide
Vereine eine gemeinsame Geschichte verbindet, kam die Idee auf, eine
gemeinsame Ausstellung auf die Beine zu stellen. Das erste Protokoll
des MGV datiert auf den 3. November 1872. Die Geschichte des Gesanges
in Sechtem reichte aber zu diesem Zeitpunkt schon bis in die 1840er
Jahre zurück. Damals hatte Michael Schwingeler während seiner Zeit
als Lehrer in Sechtem bereits einen ersten Gesangsverein gegründet,
der sich aber elf Jahre später bereits wieder auflöste. Ein großer
Teil der Mitglieder von Schwinglers Verein trat ab 1872 auch dem neuen
MGV bei. Im Jahre 1887 wurde auch der Pfarr-Cäcilien-Gesangverein
gegründet und die meisten Mitglieder des MGV wurden auch Mitglied in
diesem Chor. Im Jahr 1891 war der MGV gänzlich im Kirchenchor
aufgegangen. Ab dieser Zeit trat der Chor je nach Veranstaltung als
MGV oder als Kirchenchor auf. Ostern 1900 wurde die gemeinsame Fahne
geweiht. Infolge des politischen Drucks in der Zeit des
Nationalsozialismus wurden die Chöre 1939 wieder getrennt und sangen
fortan unter den Vereinsnamen „Männer-Gesang-Verein 1872 Sechtem“
und „Kirchenchor Cäcilia Sechtem“ weiter. Letzterer behielt auch
die gemeinsame Fahne von 1900. Während des Zweiten Weltkrieges wurden
die Proben des Kirchenchores gemeinsam mit dem Damenchor gehalten,
woraus sich nach 1945 ein gemischter Chor entwickelte. Die Aktivität
des Männer-Gesang-Vereins ruhte in der Zeit des Krieges. Doch schon
1947 wurde eine eigene Fahne angeschafft. Das Vereinsleben blühte nun
wieder auf. So wurde dem MGV im Jahr des hundertjährigen Bestehens
die Zelter-Plakette verliehen. Die von Theodor Heuss gestiftete
Plakette wird an Chöre verliehen, „die sich in langjährigem Wirken
besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen
Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens
erworben haben.“ Eine Ehre, die 1987 auch dem Kirchenchor
zuteilwurde. Der Höhepunkt im diesjährigen Jubiläumsjahr war ein
Chorfestival mit gemeinsamen Auftritten beider Chöre. Die Ausstellung
zeigt u.a. die Zelter-Plakette, historische Urkunden, einen Abriss der
Chorchroniken sowie die Vereinsflaggen.

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