„Heinrich Böll. Leben und Werk“
Zum 100. Geburtstag eines Weltverbesserers

„The Times They Are A-Changin‘“ sang die Schülerband der Heinrich Böll-Sekundarschule zur Vernissage. Doch auch in den heutigen unruhigen Zeiten würde Böll sicher den Finger in die Wunden legen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • „The Times They Are A-Changin‘“ sang die Schülerband der Heinrich Böll-Sekundarschule zur Vernissage. Doch auch in den heutigen unruhigen Zeiten würde Böll sicher den Finger in die Wunden legen.
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Bornheim-Merten - Den 100. Geburtstag des Literaturnobelpreisträgers und Bornheimer
Ehrenbürgers Heinrich Böll nimmt die Stadt Bornheim zum Anlass für
zahlreiche Veranstaltungen, die sein Engagement und Werk würdigen. In
dieser Woche wurde an der Heinrich Böll-Sekundarschule die
eindrucksvolle Bilderausstellung „Heinrich Böll. Leben und Werk“
feierlich eröffnet.

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„Für uns war sofort klar, dass dieses Jahr auch unser Jahr sein
wird“, betonte Astrid Geschwind, Schulleiterin der Mertener
Sekundarschule in Anlehnung an den Namenspatron. Schließlich
verbrachte Heinrich Böll seine letzten Lebensjahre 1982 bis 1985 in
unmittelbarer Nachschaft der Schule, in der Martinstraße 11, bei
seinem Sohn Ren. Gemeinsam mit Ehefrau Annemarie liegt er auf dem
Alten Friedhof in Merten begraben.

Gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Henseler und den Schülerinnen
und Schülern der Jahrgangsstufe 9 eröffnete Geschwind nun in der
Schulaula die eindrucksvolle Hommage an den Literaten „Heinrich
Böll. Leben und Werk“. Das Leben und Wirken Bölls, den die Stadt
Bornheim anlässlich seines 25-jährigen Todestages 2010 nach langen
politischen Diskussionen endlich zu ihrem Ehrenbürger machte,
zeichnen rund 30 DIN A1-Tafeln nach. Zu sehen sind historische
Zeitungsartikel, Bölls erste Honorarabrechnung und etliche
Fotoaufnahmen sowohl aus dem privaten und beruflichen Umfeld.
Dokumentiert sind unter anderem Bölls Kindheit und Jugend, die
Kriegszeit, vor allem aber seine Schaffensperioden der sechziger bis
achtziger Jahre und natürlich sein politisches und beispielloses
Engagement für die Menschenrechte und Frieden.

Aufnahmen des jungen Bölls zeigen ihn gemeinsam mit seiner Frau
Annemarie und den drei Söhnen, zeitgenössischen
Schriftstellerkollegen aber auch an seinen Wirkungsstätten, darunter
an seinem Schreibtisch in seinem Mertener Arbeitszimmer.  Ausgestellt
ist natürlich auch ein Nachdruck der Nobelpreisurkunde von 1972
verbunden mit internationalen Pressestimmen zu dieser Würdigung.
Dass Böll auch Künstler war, davon zeugen einige seiner Aquarelle
und vor allem sein Originalfarbkasten aus den achtziger Jahren, den
Sohn René Böll für die Schau in der Sekundarschule als Leihgabe zur
Verfügung gestellt hatte. Zahlreiche Handlungsgerüste seiner Texte
hielt der 1917 in Köln Geborene in Bildern fest, wie Christoph
Kaletsch, stellvertretender Schulleiter, erläuterte.
Allerdings musste für die Ausstellung des Aquarellmalkastens eine
Versicherung abgeschlossen werden. Die Beiträge hierfür übernahm
Dieter Wienand, Mitglied der Bornheimer Grünen. Auch das Roisdorfer
Einrichtungshaus „Porta“ unterstützte die Ausstellung mit einer
Schenkung von 30 Bilderrahmen. Musikalisch begleitete die Schülerband
die Vernissage. Die jungen Musiker wählten unter anderem zwei Lieder
des letztjährigen Literaturnobelpreisträgers Bob Dylan („The Times
They Are A-Changin‘‘ und „Blowing In The Wind“) aus.

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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